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Beifuß – bekannt aus Heilkunde und Küche

Beifuß

Beifuß ist eine Pflanze, die so zu sagen überall vorkommt. Sie hat einen bitteren, aber nicht unangenehmen Geschmack. Im Altertum und Mittelalter wurde Beifuß als Arzneipflanze bei Problemen mit der Verdauung eingesetzt und auch bei anderen Erkrankungen. Heute wird Beifuß nur noch in der Phytotherapie eingesetzt. Die Pflanze enthält ätherisches Öl, Bitterstoffe, Harz etc. und ist sehr wirksam zur Neutralisierung und leichteren Verdauung von Fetten. Einige Inhaltsstoffe sind giftig und machen längere Anwendungen oder hohe Gaben bedenklich. Wegen der Giftigkeit seiner ätherischen Öle wird vor der Verwendung des Beifuß in der Aromatherapie gewarnt. Als Kräutertee bereitet, wirkt Beifuß appetitfördernd, krampfstillend, regt die Funktion der Galle an und stärkt die Nerven.
Im Mittelalter galt Beifuß auch als sehr wirksames Mittel gegen und für Hexerei. Er war ein Bestandteil vieler magischer Rezepturen. Angeblich wehrte Beifuß auch Blitze ab und hielt Seuchen fern, wenn er am Dachfirst mit den Spitzen nach unten angeheftet wurde.
Die Blütenrispen des Beifuß werden in der Küche zum Würzen von Braten verwendet. Oft dient er auch als Ersatz für Majoran.
Es ist empfehlenswert, dieses Gewürz bei fettem Geflügel (Ente, Gans) sowie Schweine- und Wildschweinbraten zu probieren, da diese Speisen dadurch bekömmlicher sind. Beifuß ist auch zum Würzen von Kraut- und Pilzgerichten geeignet.
Zusammen mit etwas Pfefferminze gekocht, eignet sich das Kochwasser sehr gut zum Zubereiten von Fleischsalaten.

Mit Beifuß gewürzte Speisen werden für diejenigen, die es erstmals probieren, zu einer angenehmen Überraschung führen. Es ist ein vorzügliches Gewürz.

Rezept

Hier ein Rezept:

Gans- oder Entenbraten mit Beifuß

1 Gans oder 1 Ente, Beifußkraut, Salz

Die ausgenommene Gans oder Ente – auch die Bauchhöhle – gut mit zerkrümelten Beifuß einreiben und in einen Lebensmittel-Plastikbeutel für wenigstens 1 Nacht in den Kühlschrank legen. Kurz vor dem Braten salzen, in Alufolie wickeln und bei mittlerer Hitze 2 Stunden braten.
Die Alufolie aufschneiden, und wenn der Braten noch nicht knusprig braun ist, bei starker Hitze fertigbraten.

Beim obigen Rezept wird das Fleisch sehr zart und es ist sehr wohlschmeckend.

Guten Appetit!

Zusammen mit etwas Pfefferminze gekocht, eignet sich das Kochwasser sehr gut zum Zubereiten von Fleischsalaten.

Gewürze – schon seit der Urzeit in der Küche gebraucht

Gewürze in der Küche

Schon in der Urzeit wurden Gewürze gebraucht. Der Urmensch entdeckte sie wahrscheinlich auf der Suche nach eßbaren Pflanzen. Seine dabei gewonnenen Erfahrungen überlieferte er dann über Generationen. Nach schriftlichen Zeugnissen kannten die Chinesen und Ägypter und später die Griechen und Römer bereits Gewürze. Einige Gewürzpflanzen wie Koriander, Kümmel, Anis, Dill, Zwiebeln und Safran wurden bereits angebaut. Auch im alten Testament werden Gewürzpflanzen für Speisen erwähnt. Für die Königin von Saba waren Gewürze eines der wichtigsten Handelsprodukte zwischen der arabischen Welt und den Reichen am Mittelmeer, aber auch ein kostbares Geschenk.
Die Römer begannen mit dem ersten Großanbau von Gewürzen bereits 200 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Nachgewiesen ist u.a. der Anbau von Anis, Dill, Koriander und Thymian. Im Laufe ihrer Eroberungen lernten die Römer die Küche und Gewürze der Ostprovinzen kennen. In Europa verbreitete sich diese Kenntnis und die Gewürze wurden unentbehrlich für die Reiche.
Auch Kaiser Karl der Große ordnete den Anbau der Gewürzpflanzen und Heilkräuter an.
Mit der Entdeckung der Erdteile kamen auch die indischen Gewürze edlen Aromas zu den bereits bekannten. Diese Gewürze wurden in den Küchen sehr schnell unentbehrlich, obwohl sie nur zu hohen Preisen erworben werden konnten. Könige und Kaufleute setzten alles daran, um den Weg nach Osten und den unbehelligten Strom der Gewürze zu sichern.
Die ärmeren Schichten mußten sich allerdings lange Zeit mit den einheimischen und billigen Gewürzen abfinden, da sie sich die teuren Gewürze aus dem Osten nicht leisten konnten. Erst nachdem langsam die Preise fielen, wurden auch die orientalischen und tropischen Gewürze zu einem alltäglichen Bestandteil ihrer Speisen.
Mit der Entdeckung Amerikas wuchs wiederum die Auswahl der Gewürzpflanzen. So kamen u.a. der Paprika, die Vanille und der Kakao nach Europa.
Kaiser Karl V. stellte enorme Summen zur Eroberung der Molukken bereit. Diese bekannten Gewürzinseln versprachen dank ihrer Gewürze märchenhaften Reichtum.
Damals galt der Pfeffer als das kostbarste Gewürz, es wurde auf der Goldwaage gewogen und für ein Heidengeld in den Apotheken Europas verkauft.
Bereits 1755 wurden in Europa Bücher veröffentlicht, die die richtige Handhabung der Gewürze erläuterten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Gewürzgebrauch mit dem Menschen entstand, mit der Entwicklung seiner Eßgewohnheiten einen enormen Aufschwung nahm und auch heute noch neue Formen annimmt.

In unserer heutigen Küche sind viele Gewürze, die bereits unsere Vorfahren verwendeten, oftmals im Hausgebrauch vergessen. Damit verzichten wir aber auch unnötig auf kulinarische Genüsse. Meist sind es sehr einfache Gewürze deren Geschmack wir nicht mehr kennen. Es lohnt sich daher für diejenigen, die die Welt der Gewürze für sich neu entdecken wollen, einmal auf die Suche zu gehen.

Rezepte

Probieren Sie einmal dieses Rezept:

Hähnchen mit Estragon

1 Hähnchen, 0,1 l saure Sahne, 1 EL Butter, 1 EL Öl, 1 Möhre,  1 kleines Glas Weinbrand, 1 kleines Glas Weißwein, 1 Eigelb, Estragon, Salz, Pfeffer

In der Mischung von Öl und Butter die in dünne Streifen geschnittene Möhre dünsten. Das zerlegte Hähnchen hinzugeben und gut erhitzen. Den Weinbrand darübergießen, anzünden und abbrennen lassen. In den Saft den Weißwein gießen, mit zerschnittenem Estragon, Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt weich dünsten.
Das weiche Hähnchenfleisch auf eine Platte legen, den Saft mit Eigelb verrührter saurer Sahne binden und über das Fleisch schütten.

Oder dieses Rezept?

Entenbraten mit Majoran

1 Mast- oder Bratente, Majoran, Salz

Die Bauchhöhle und die Außenfläche der Ente gründlich mit Majoran einreiben, in Alufolie einwickeln und einen Tag im Kühlschrank aufbewahren. Danach herausnehmen, aus der Folie nehmen und salzen. Anschließend wieder in Alufolie einwickeln und bei mittlerer Hitze im Backofen braten.
Bei einer frisch geschlachteten Ente ist die Bratzeit etwa 90 bis 95 Minuten und bei einer tiefgekühlten Ente etwa 120 bis 130 Minuten.
Nach dem Braten die Folie aufschneiden. Ist die Ente noch nicht knusprig, dann unter starker Hitze nochmals überbraten.

Guten Appetit!