Schlagwort-Archive: Gewürzfibel

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze Y bis Z

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze Y bis Z

Ysop – Zimt – Zitrone – Zitronenmelisse – Zwiebel

Ysop
Gewürzfibel , Ysop
Ysop (Hyssopus officinalis)

Ysop (Hyssopus officinalis) stammt aus dem Mittelmehrgebiet. Von dort gelangte diese an Kampfer erinnernde, würzig riechende und bitterlich schmeckende Gewürzpflanze (Hyssopi herba) nach Mitteleuropa. Sie ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Ysop ist ein vorzügliches Gewürz für Kartoffel-, Sellerie-, Fleisch- und Fischsalate, für Braten und Fleischbeizen. Er harmonisiert mit Petersilie. Die Pflanze und ihr ätherisches Öl finden auch in der Konserven- und Likörindustrie Verwendung. Ysop enthält ätherisches Öl, ein Glykosid, Gerbstoff, Bitterstoff, Harz und Zucker. Er sollte gut verschlossen aufbewahrt werden. Ysop gilt als schleimlösendes Mittel bei Husten, hebt den Blutdruck, lindert Asthma, wirkt magenstärkend und verhindert Schweißausbrüche.

Zimt
Gewürzfibel, Zimt
Zimt (Cinnamomum cassia)

Zimt (Cinnamomum cassia) ist ein sehr bekanntes stark aromatisches und oft gebrauchtes Gewürz. Es ist die dunkelbraune Rinde des auf der Insel Seylon, den Sundainseln und in China wildwachsenden oder auch kultivierten Zimtbaumes (Cinnamomi cortex). Das Gewürz hat ein typisches Aroma, einen süßlich-scharfen und herzhaften Geschmack. Zimt enthält ätherisches Öl, Gerb- und Schleimstoffe, Harz, Zucker und Stärke. Gemahlen dient Zimt dem Würzen von Honigkuchen, Apfelkuchen, Strudel, mit Nüssen gefüllten Biskuitteigen, in Fett gebackenen Pfannkuchen, Reis- und Milchspeisen. Hingegen werden Zimtstücke für eingelegtes Obst, Kompotte, Obstsuppen, Soßen, Glühwein und sonstigen Getränken beigegeben. Das Gewürz gilt als verdauungsfördernd, appetitanregend und magenstärkend. Wegen seines angenehmen Geruches wird Zimt auch in der kosmetischen Industrie verwendet. Zimt sollte vor Licht geschützt und an einem trockenen Ort aufbewahrt werden.

Zitrone
Gewürzfibel, Zitrone
Zitrone (Citrus x limon)

Die Zitrone (Citrus x limon) wurde in Indien entdeckt und wird heute auch in Südeuropa und im Süden Nordamerikas kultiviert. Der Zitronenbaum wird 3 bis 7 m hoch und trägt das ganze Jahr über Früchte (Citri fructus). Auch die getrocknete Schale der Zitrone ist ein vielseitig verwendbares Küchengewürz. Die industriell getrockneten Schalen werden vorwiegend aber nur in der Süßwaren- oder Likörindustrie verwendet. Im Haushalt empfiehlt sich der Verbrauch frischer Zitronen. Die chemisch unbehandelten frischen, gewaschenen Früchte dünn – ohne die innere weiße Schicht – schälen, denn diese ist bitter und kann den Geschmack der Zitronenschale verderben. Zitronensaft ist reich an Vitaminen. Mit Zitronensaft gewürzt sind einzelne Salate besonders schmackhaft und Zitronensaft ist gesünder als Essig. Geriebene Zitronenschale wird zum Würzen von Nuß-, Käse- und Mohnfüllungen und Kuchenteig verwendet. Zitronenschale oder Zitronensaft sind in Obstsuppen, Kompotten, Mixgetränken, Reisgerichten, Punsch und Soßen unentbehrlich und werden auch gern bei der Garnierung kalter Platten verwendet. Die Zitrone hat auch magenstärkende und verdauungsfördernde Wirkung. Bei Erkältungen sollte man mehrmals täglich den Saft von 1/2 Zitrone mit der gleichen Menge heißem Wasser, mit Honig oder Zucker gesüßt, trinken.

Zitronenmelisse
Gewürzfibel, Zitronenmelisse
Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) kannten bereits die Griechen und die Römer. Gerieben riecht diese Pflanze nach Zitrone und wächst in Gärten. Die Blätter der Pflanze (Melissae folium) sind vor allem frisch, aber auch getrocknet zum Würzen von Obstsuppen, Salaten, Soßen, Gemüsen, Pilzspeisen, Geflügel und Wildgerichten sowie zum Konservieren von sauer eingelegten Gemüsen zu verwenden. Auch für die Zubereitung von Pflanzenessig sind sie geeignet. Zitronenmelisse enthält ätherisches Öl, Gerbstoff, Schleimstoff, Harz und Saponin. Sie ist auch als Heilpflanze bekannt, wirkt herzstärkend, krampflösend, appetitanregend, verdauungsfördernd und senkt den Bludruck. Bei Schlaflosigkeit gilt sie als Beruhigungsmittel.

Zwiebel
Gewürzfibel, Zwiebel
Zwiebel (Allium cepa)

Die Zwiebel (Allium cepa) gelangte wahrscheinlich aus Asien nach Europa und ihre Verwendung verbreitete sich außerordentlich schnell. Sie ist eine allgemein bekannte Kulturpflanze und in der Küche nahezu unentbehrlich. In den nördlichen Ländern ist sie die beliebte Würze gekochter und gebratener Speisen. Heute gibt es eine Vielzahl von Zwiebelsorten. Verwendet wird sie vor allem frisch, gelangt aber auch getrocknet in den Handel. Ihre Wirkstoffe sind schwefelhaltiges ätherisches Öl, Vitamine, Pektin usw. Die Zwiebel gilt als wurm- und harntreibend, appetitanregend und senkt den Blutzucker. Stillende Mütter sollten stark mit Zwiebeln gewürzte Speisen nicht genießen, da das Aroma des ätherischen Öls in die Muttermilch übergeht.

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze T bis W

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze T bis W

Thymian – Tomate – Vanille – Wacholder – Wermut
Thymian
Gewürzfibel, Thymian
Thymian (Thymus vulgaris)

Thymian (Thymus serpyllum-vulgaris) war bereits den Ägyptern und Römern bekannt. Der wildwachsende Thymian (Thymus serpyllum) wird auch Quendel genannt, der Garten-Thymian (Thymus vulgaris) stammt aus dem Mittelmeergebiet und wird in Gärten und im Feldbau kultiviert. Beide Sorten werden vielseitig verwendet, denn Thymian ist eine an Kampfer erinnernde, aromatisch schmeckende Gewürzpflanze. Er harmoniert mit Majoran, Rosmarin, Lorbeerblättern, Muskatnuß und Salbei. Wegen seines starken Aromas sollte er vorsichtig dosiert werden, denn er kann den ursprünglichen Charakter der Speise beeinträchtigen. Das Gewürz sollte in einem gut verschließbaren Gefäß gehalten werden. Es wird zum Würzen von nicht ganz leicht verdaulichen Suppen wie Bohnen-, Erbsen-, Kartoffel-, Tomaten-, Fisch- und Krautsuppen, Kartoffelgemüse, Kartoffel-, Sellerie-, Tomaten- und Paprikasalat, Geflügel- und Rinderbraten, Hammelkeule, Wildgerichten, gefülltem Kraut, Leber- und Blutwurst, Wurstwaren, Fischgerichten und Rotweinsoße verwandt. Beim Würzen von Lunge und Leber gilt Thymian als unentbehrlich und ist auch ein wertvoller Bestandteil des Pflanzenessigs. Neben seiner Würzkraft ist Thymian appetitanregend, windtreibend, krampflösend und lindert Husten. Thymian erfrischt und riecht angenehm als Badewasserzusatz. Auch in der Konservenindustrie findet er Verwendung.

Tomate
Gewürzfibel, Tomate
Tomate (Solanum lycopersicum)

Die Tomate (Solanum lycopersicum) gehört zu den weitbekanntesten Küchenpflanzen. Sie hat eine große Bedeutung als Gewürz und einen hohen Nährwert. Sie hat einen hohen Vitamingehalt A, B, C und enthält lebenswichtige Nährstoffe wie Karotin. Auch ist sie reich an Mineralstoffen, Spurenelementen und Fruchtsäuren. Roh wie Obst gegessen ist ihr Nährwert am größten. Doch auch als Suppe, Soße, Salat zubereitet, durchpassiert als Getränk gereicht, wird sie gern gegessen. In der Küche wird die Tomate sehr vielfältig verarbeitet und sie gehört zu den am meisten verwendeten Gewürzen. Auch als Tomatenmark sollte sie in der Küche nicht fehlen.

Vanille
Gewürzfibel, Vanille
Vanille (Vanilla planifolia)

Vanille (Vanilla planifolia) ist ein exquisites und stark aromatisches Gewürz. Seine Urheimat ist Mexiko, wo Vanille bereits vor der Entdeckung Amerikas zur Aromatisierung von Kakao verwendet wurde. Heute wird Vanille vielerorts in den Tropen angebaut wie auf Ceylon, Java, Madagaskar und in Afrika. Vanille gehört zur Familie der Orchideengewächse, sie hat die Gewohnheit, an anderen Pflanzen emporzuklettern. Der Anbau ist arbeitsaufwendig und kostspielig, da die Bestäubung künstlich vorgenommen werden muss. Vanille wird im halbreifen Zustand geerntet, wenn sich die Früchte gelb färben. Zu diesem Zeitpunkt ist Vanille völlig geruchlos. Erst nach einem Fermentationsverfahren erhält die Frucht die schwarzbräunliche Farbe und den spezifischen Wohlgeruch. Das Gewürz ist eine 20 bis 25 cm lange und 8 mm dicke, sich an beiden Enden verjüngende Schote. Sie hat eine glänzende Oberfläche, längliche Runzeln und ist infolge der Verpackung oft plattgedrückt. Auf der Schote sind vielfach weiße Vanillinkristalle sichtbar. Die Qualität wird durch Aroma, Farbe und Biegsamkeit der Schote bestimmt. Leichtes Brechen ist ein Zeichen des Austrocknens, was auch auf ein Sinken des Aromagehaltes hinweist. Vanille enthält Vanillin, Duftstoffe und Harz. Sie ist ein Gewürz mit hohem Feuchtigkeitsgehalt und sollte deshalb trocken und gut verschlossen aufbewahrt werden. Vanille verwendet man zum Würzen von Kuchen, Kompotten, Eis, Schokolade, Cremes, im allgemeinen zu allen süßen Gerichten, auch Reis, Punsch, süße Suppen und Soßen. Sie ist außerdem ein sehr wichtiges Gewürz in der Likörherstellung sowie in der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie. Im Gegensatz zu anderen Gewürzen wird Vanille zusammen mit den Speisen gekocht und erst vor dem Auftragen aus dem Kochgut entfernt. Mit Vanille zubereitetete Erzeugnisse möglichst schnell verzehren und nicht zu lange lagern.

Wacholder
Gewürzfibel, Wacholder
Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)

Der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) ist ein in Europa weitverbreiteter immergrüner Strauch. Die Früchte, kugelige Beeren, werden erst bei Reife im zweiten Jahr violettblau. Sie geben das bitter-süßliche, stark aromatische, etwas scharf schmeckende Gewürz (Juniperi fructus). Die Früchte enthalten ätherisches Öl, Invertzucker, Juniperin – ein Flavonglykosid, Harz, Gerbstoff, Wachs und Pektin. Wacholder wird seit Urzeiten als Gewürz gebraucht, vor allem zu Gemüsen, Salaten, Sauerkraut, Fleischgerichten, Fischmarinaden und Wilbretpasteten. Er gibt Schweine- und Wildbraten einen vorzüglichen Geschmack und darf auch in der Beize nicht fehlen. Wacholder wird in Gewürzmischungen, Schinkenbeizen und Fleischräuchermitteln verwandt. Er dient als Geschmacksabrundung bei gegrilltem Fleisch. In der Heilkunde ist Wacholder u. a. als harntreibendes, appetitanregendes, Nieren- und Gallensteine lösendes Mittel bekannt. Ein bekannter aus Wacholder hergestellter Schnaps ist der englische Gin.

Wermut
Gewürzfibel, Wermut
Wermut (Artemisia absinthium)

Wermut (Artemisia absinthium) schmeckt bitter und riecht würzig. Die Blüte der Pflanze findet in der Herstellung von Wermutweinen und Magenbitterlikören breiteste Verwendung. Wermutblüten (Absinthii folium) enthalten ätherisches Öl, Bitterstoff, Absinthin und Vitamin. Der Tee dieser Pflanze wird bei Magen- und Gallenbeschwerden und niedrigem Blutdruck verwendet. Er wirkt appetitanregend und ist ein wirksames Mittel gegen Würmer.