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Skelett und Muskeln – der stütz-motorische Apparat

Skelett und Muskeln

bilden den stütz-motorischen Apparat unseres Körpers. Mit seiner Tätigkeit ist die führende Funktion im Organismus – die Bewegung – verbunden. Dabei erbringen das Skelett und seine Verbindungen den passiven Teil der Bewegung, und die Skelettmuskeln, die an den Knochen befestigt sind, den aktiven Teil.
Das menschliche Skelett besteht aus den Knochen und deren Verbindungen. Es erfüllt die Stütz- und Schutzfunktionen und die motorische Funktion, da die Knochen wie Hebel von den an ihnen befestigten Muskeln bewegt werden. Auch nehmen die Knochen am Austausch der mineralischen Stoffe teil und enthalten das rote Knochenmark, das Organ der Blutbildung. In ihm bilden sich die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen und die weißen Blutkörperchen. Die Knochensubstanz besteht aus Knochenzellen, die in die so genannte „Knochenmatrix“ eingebettet sind. Alle Knochenzellen sind durch Zellfortsätze untereinander verbunden. Ein eigenes Blutgefäßsystem versorgt die Knochenzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Strukturelle Einheit eines Röhrenknochens ist ein Osteon. Es besteht aus einem zentralen Kanal, der zwei Osteonen enthält. Um diesen Kanal sind konzentrische Knochenlamellen angeordnet, die aus Knochenzellen und der sie umgebenden Grundsubstanz bestehen. Der Kanal enthält die Blutgefäße und die Nerven.

Die Verbindungen der Knochen gewährleisten die Beweglichkeit und die Immunität der Teile des Skeletts. Diese Verbindungen teilen sich in zwei Hauptgruppen auf – ununterbrochen und abgebrochen.
Zu den ununterbrochenen Verbindungen gehören die Knorpelverbindungen – die Bandscheiben zwischen den Wirbelknochen – aus denen die Wirbelsäule besteht.
Die abgebrochenen Verbindungen sind die Gelenke – die beweglichen Verbindungen der Knochen.
Das menschliche Skelett zählt etwa 206 Knochen auf und es besteht aus dem Skelett des Rumpfes mit Wirbelsäule und Brustkorb, dem Skelett des Kopfes mit Gehirn- und Gesichtsabteilung und dem Skelett der Gliedmaßen.

Es existiert die alte sprichwörtliche Redensart: „der Mensch ist so jung, inwiefern seine Wirbelsäule jung ist“.
Der Mensch weiß von der Wirbelsäule eigentlich sehr wenig, obwohl seine Gesundheit vom Zustand der Wirbelsäule in vieler Hinsicht abhängig ist. Die gestörten Funktionen der Wirbelsäule bilden die Ursache vieler Krankheiten.
Jedoch, wie das Leben zeigt, die Menschen verhalten sich zur Stütze ihres Körpers – der Wirbelsäule – oft sehr sorglos.
Seitens der Ärzte wird behauptet, dass jeder dritte an dieser oder jener Erkrankung des stütz-motorischen Apparates leidet. Der Schmerz in der Lende, in der Brust, dem Hals und den Beinen – kann die Invalidität bringen.

Die Wirbelsäule

ist das Hauptorgan, mit dessen Hilfe sich die Bewegung verwirklicht, aber es erfüllt gleichzeitig noch eine Reihe anderer Funktionen. Es dient zur Stütze für den ganzen Körper, dem Kern, in dem sich alle übrigen Organe befinden. Sie bildet nicht nur die knöcherne Mitte des Körpers, sie verbindet auch alle anderen Teile des Skelettes miteinander.
Die Dichter vergleichen die Wirbelsäule mit einer Flöte, die Ärzte bezeichnen sie als sein Futteral für das Rückenmark, die Wurzeln der Spinalnerven und der Blutgefäße. Sie schützt, wie die Feder, die anderen Organe vor den Beschädigungen – das Gehirn, die Lungen, die Leber, das Herz. Auf sie legen sich die großen Belastungen, deshalb sollte sie immer genügend „fest“ sein. Die Wirbelsäule kommt mit dieser Belastung dank ihrer einzigartigen Konstruktion sehr gut zurecht.

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 33 bis 34 Wirbeln. Wirbelbögen zweier benachbarter Wirbel lassen als Zwischenraum auf jeder Seite das Zwischenwirbelloch frei, durch das auf jeder Etage ein Rückenmarksnerv (Spinalnerv) aus dem Wirbelkanal austritt. Mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels und der miteinander verschmolzenen Kreuz- und Steißbeinwirbel sind zwei benachbarte Wirbel immer durch eine Bandscheibe miteinander verbunden. Diese liegt jeweils zwischen den beiden Wirbelkörpern und besteht aus Faserknorpel mit einem relativ festen, äußeren, bindegewebigen Ring und einem weichen, inneren Kern. Aufgaben der Bandscheiben sind das Abdämpfen von Stößen und Erschütterungen sowie die bewegliche Verbindung der einzelnen Wirbel miteinander. Die Bandscheiben bilden unechte Gelenke in Form einer knorpeligen Knochenverbindung. Vor allem durch kräftige Bänder wird die Stabilität der Wirbelsäule gewährleistet, die sich über ihre gesamte Länge erstrecken. Der Mensch hat sechs Bänder bzw. Bandsysteme, die für die Stabilität der Wirbelsäule von großer Bedeutung sind. Sie geben der Wirbelsäule Halt und Beweglichkeit und ermöglichen mit ihren stabilisierenden und elastischen Strukturen der Wirbelsäule zahlreiche Bewegungen. Unterstützt werden sie von den zahlreichen Rückenmuskeln.

Die Bandscheiben

sind eine flexible, faserknorpelige Verbindung zwischen Wirbeln. Sie versuchen die Wirbel voneinander abzustoßen und die Bänder behindern es. Die Wirbelsäule des Menschen besitzt 23 Bandscheiben, die 25 Prozent der Gesamtlänge der Wirbelsäule ausmachen. In ihrem Inneren befindet sich ein zellarmes gallertartiges Gewebe mit einem hohen Wassergehalt.
Wofür ist diese Flüssigkeit nötig? Die Ärzte erklären, dass sie die Wirbelsäule „nährt“. Wird Druck auf die Bandscheiben ausgeübt, dann verlieren sie diese Flüssigkeit. Dadurch schrumpft ein Mensch am Tag um bis zu drei Zentimeter. Bei Entlastung im Liegen, also beim Schlafen oder Ruhen, saugen die Bandscheiben die Flüssigkeit wieder wie ein Schwamm auf. Dieser Druckwechsel zwischen Be- und Entlastung ist auch eine Grundvoraussetzung für die Nährstoffversorgung der Bandscheiben, da der erwachsene Mensch mit Abschluss seines Wachstums in den Bandscheiben keine Blutgefäße mehr besitzt, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
Die Widerstandsfähigkeit der Bandscheiben gegenüber den Kräften der Kompression kann jeden verwundern. Bei einer Belastung von 100 kg wird die Bandscheibe nur um 1,4 mm zusammengepresst. Selbst bei sehr hohen Druckbelastungen nehmen praktisch nie die Bandscheiben Schaden, sondern es brechen stets die Wirbelkörperdeckplatten ein.
Die gute Haltung, die Fähigkeit des Menschen, sich zu beugen, umzudrehen und weit auseinander zu biegen, sind in bedeutendem Ausmaß vom Zustand der Bandscheiben bedingt.

Von Oben nach Unten

wird die Wirbelsäule in fünf einzelne Abschnitte unterteilt – die Halswirbelsäule, die Brustwirbelsäule, die Lendenwirbelsäule, das Kreuzbein und das Steißbein. Die Wirbelsäule (es kann jeder sehen) stellt keine Gerade dar, sie ist gebogen. Im Brust- und Kreuzbeinbereich sind die Biegungen von der Rundung rückwärts, und im Hals- und Lendenbereich vorwärts gerichtet. Diese Biegungen helfen die Stöße zu mildern, die beim Gehen, dem Lauf und dem Sprung entstehen sowie die großen körperlichen Belastungen zu ertragen.
Beim gesunden Menschen wird der Rücken rund zum Zentrum der Wirbelsäule. Seine Haut ist dicht, bewegungsarm nach dem Zentrum und gut verschoben auf die Seiten. Unter der Haut zeigen sich deutlich die Muskeln. Die erscheinenden Beschränkungen in der Beweglichkeit der Wirbelsäule, so auch im Rücken, stören den Blutkreislauf nicht nur der Nervenstämme und Wirbel, sondern auch der Muskeln. Deshalb haben Erkrankungen der Wirbelsäule auch eine große Auswirkung auf den Zustand der Muskeln.

Neurale Muskelatrophie – Heilmittel der traditionellen Medizin

Neurale Muskelatrophie (HMSN)

ist eine neuromuskuläre Erkrankung mit erblicher Ursache. Sie betrifft die Bewegungs- und Empfindungsnerven, wobei die peripheren Nerven langsam fortschreitend degenerieren. Fast immer ist für eine Neurale Muskelatrophie ein Gendefekt (Schädigung der Erbanlage) ursächlich. Die für die Steuerung der Bewegung verantwortlichen motorischen Nervenfasern sind bei der Erkrankung meist wesentlich stärker betroffen, als Nervenfasern die sensorische Empfindungen vermitteln.
Eine Neurale Muskelatrophie (HMSN) kann in verschiedenen Formen auftreten, die jedoch zunächst alle gemeinsam mit einem Muskelschwund an den Füßen beginnen und zu einer Muskelschwäche führen. Im weiteren Verlauf steigt die Erkrankung an den Unterschenkeln auf, später sind Hände und Unterarme und sehr spät (jedoch nicht immer) auch die Oberschenkel betroffen.
Empfindungsstörungen sind meist nur gering ausgeprägt. Die begleitenden Symptome der Erkrankung können je nach Form und Ausprägung der Neuralen Muskelatrophie (HMSN) sehr vielfältig sein. Damit verbundene Lähmungen und Empfindungsstörungen schreiten meist nur sehr langsam fort. Das Muskeldefizit wird vor allem durch die Verringerung der Umfänge der Extremitäten sichtbar.

R E Z E P T E

Die folgenden Rezepte aus der traditionellen russischen Medizin können bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) helfen, den allgemeinen Zustand des Betroffenen wesentlich zu verbessern.

Kalziumtinktur

Gut geeignet für die Behandlung von Neurale Muskelatrophie (HMSN) ist die Kalziumtinktur. Zu ihrer Herstellung nehmen Sie 6 ganze und frische Eier (die unbedingt eine weiße Schale haben müssen), legen sie in ein dunkles oder mit Papier umwickeltes Glas, übergießen sie mit dem Saft von 10 Zitronen, decken das Glas mit einer baumwollenen Serviette ab und stellen es an einen warmen und trockenen Ort bis sich die Eierschalen aufgelöst haben, gewöhnlich dauert dieser Prozess 5 bis 8 Tage.
Dann erwärmen Sie 300 ml Lindenhonig, geben ihn zu den Eiern im Glas, ergänzen 0,25 l Kognak, vermischen alles gut, füllen die Masse in ein neues dunkles oder mit Papier umwickeltes Glas und verschließen es gut. Das Glas an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahren, da sich Kalzium bei Licht zerlegt.
Von der Mischung nehmen Sie 3-mal täglich 1 TL nach dem Essen ein.

Lavendelöl

Wirksam bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) ist auch die Mischung aus 10 ml Öl des Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) und 0,5 Liter Olivenöl. Die Mischung in einer dunklen Flasche, an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahren, dabei öfters aufschütteln.
Für die Behandlung der Beinmuskeln reiben Sie das Öl vor dem Schlaf über 35 bis 40 Minuten in jedes Bein ein – von den Spitzen der Zehen bis zur Lende in Form einer Spirale oder in geraden Bewegungen in Richtung der Leisten. Während der Nacht die Beine warm halten und am Morgen das Öl abwaschen. Die Arme werden in der gleichen Weise eingerieben, wie auch die Beine. Bei Schmerzen im Herzbereich reiben Sie das Öl in den Brustkorb zu den Seiten der Brust und dem Rücken (mit kreisförmigen und geraden Bewegungen zu den Seiten und den Schultern vom Sitz des Herzens weg) ein. Nach der Einreibung ist es wichtig sich warm zu bedecken und so bis zum Morgen zu bleiben. Die Kur währt, bis das Öl zu Ende gehen wird. Für ein Bein sind 15 ml Öl, einen Arm 10 ml Öl und die Brust 10 ml Öl ausreichend.

Sud von Acker-Schachtelhalm

Gut hilft bei Schmerzen in den Muskeln bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) auch die Einreibung mit dem Sud des Acker-Schachtelhalmes (Equisetum arvense). Dazu geben Sie 1 EL getrockneten Schachtelhalm in einen emaillierten Kochtopf, übergießen ihn mit 1 l kaltem Wasser, lassen die Mischung aufkochen, weitere 5 Minuten köcheln und lassen dann den Sud bis zum warmen Zustand abkühlen. Den Sud reiben Sie in die kranken Muskeln bis zum Erscheinen der Wärmeempfindung ein. Die Richtung der Einreibung ist bei den Beinen – von den Füßen zum Rumpf und bei den Armen – von den Händen zu den Schultern.
Die Muskeln können Sie auch mit einer Salbe aus Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) einreiben. Dazu erwärmen Sie 4 Teile ungesalzenes Schweinefett oder ungesalzene Butter, geben 1 Teil Pulver des getrockneten Schachtelhalmes hinzu, vermischen alles sorgfältig und lassen dann die Mischung abkühlen. Auf Vorrat hergestellte Salbe kann in einem dunklen Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Kur währt 30 Tage.

Apfelessig

Für die Stärkung der Muskeln und zur Regulierung der nervösen Prozesse bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) mischen Sie je 1 TL biologisch aktivem Apfelessig (6 %) und Honig mit 0,25 l warmen Wasser und rühren die Mischung gut durch. Solche Mischung trinken Sie 2 bis 3-mal täglich. Es ist empfehlenswert, gleichzeitig den Körper mit Apfelessig einzureiben. Nach jedem Monat der Behandlung muss eine Pause von 10 Tagen gemacht werden.

Salbe mit Salz

Für die Verbesserung der Beweglichkeit der Gliedmaßen bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) ist es empfehlenswert, wenn Sie in die unbeweglichen Gliedmaßen die Salbe aus 100 g Schweinefett und 1 EL Speisesalz einreiben, dann die betroffenen Stellen mit Kunststofffolie abdecken und mit Baumwollstoff einwickeln. Nach jedem Monat der Behandlung muss eine Pause von 10 Tagen gemacht werden.

Abreibung mit Wasser und Apfelessig

Sehr nützlich ist es bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) den Kranken 3-mal täglich (oder wenigstens vor dem Schlaf) mit einer Serviette abzureiben, die im kalten Wasser angefeuchtet und ausgedrückt wurde. Zuerst reiben Sie die Brust, dann den Rücken und danach die Gliedmaßen ab. Die Anwendung soll nicht mehr als zwei Minuten dauern und nach ihr muss sich der Kranke einige Zeit in der Wärme befinden. Es ist günstig ins kalte Wasser ein wenig biologisch aktiven Apfelessig (6 %) zu ergänzen (aus Mangel an Apfelessig kann auch gewöhnlicher Essig (6 %) verwendet werden). Der Essig im Wasser verringert die erhöhte Temperatur des Körpers. Sie können den Körper auch mit reinem Apfelessig (6 %) abwischen, nicht gemischt mit Wasser. Die Kur währt 30 Tage, stärkt die Muskeln und reguliert die nervösen Prozesse.

Abreibung mit Angelika-Tinktur

Die sehr wirksame Anwendung bei Neurale Muskelatrophie (HMSN) ist die Abreibung mit dem alkoholischen Auszug der Angelika (Archangelica officinalis, auch genannt Engelwurz). Dazu übergießen Sie in einer Flasche 1 Teil klein geschnittene getrocknete Wurzel der Angelika mit 4 Teilen Wodka (40 %) und lassen die fest geschlossene Flasche 9 Tage an einem dunklen Ort stehen, dabei öfters durchschütteln. Mit dem Auszug reiben Sie vor dem Schlaf die Beine, Arme, Brust und den Rücken ab, bis die Erwärmung spürbar wird und decken sich danach warm zu. Die Anwendung muss täglich erfolgen, darf jedoch nicht mit anderen Abreibungen oder Einreibungen kombiniert oder vereint werden. Die Kur wird nach folgendem Schema gemacht:
30 Tage Abreibung, 10 Tage Pause, 30 Tage Abreibung, 10 Tage Pause und 30 Tage Abreibung.
Danach endet die Kur und darf erst nach längerer Pause wiederholt werden.

Skoliose – Prophylaxe nach der russischen Medizin

Skoliose

ist eine Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Rotation der Wirbel. Dadurch kann die Wirbelsäule nicht mehr vollständig aufgerichtet werden. In der Regel bildet dabei die Wirbelsäule mehrere, einander gegenläufige Bögen, die sich kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrecht zu erhalten. Dieses Erscheinungsbild wird auch als S-Form bezeichnet.
Die Skoliose kann angeboren sein (die falsche Entwicklung der Wirbelsäule), aber oft entsteht sie erst bei Kindern im Alter von 5 bis zu 15 Jahren, verschlechtert sich während der Zeiten verstärkten Körperwachstums und zählt daher zu den Wachstumsdeformitäten. In etwa 80 Prozent aller Fälle ist ihre Ursache unbekannt.

Die falsche Haltung der Kinder während der Lehrbeschäftigungen führt zur ungleichmäßigen Verteilung der Belastung in der Wirbelsäule und den Muskeln des Rückens, was sie ermüdet und schwächt. Vorboten der Skoliose sind die Schwäche der Muskeln des Rückens, die falsche Haltung und das auftretende Schulterblatt. In der Folge entstehen die Veränderungen an den Bändern der Wirbel und die Form der Wirbelsäule selbst, es bildet sich die standhafte Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule. Die Skoliose kann ebenfalls die Folge einer schweren Rachitis in der Kindheit und bei den Erwachsenen, der langwierigen asymmetrischen Belastungen auf die Muskeln des Rückens (die so genannte professionelle Skoliose bei den Geigern, den Näherinnen, den Gepäckträgern u.a.) sein. Für diese Fälle, bei der schon abgeschlossenen Entwicklung des Skelettes, entwickelt sich die Biegung langsamer und erreicht selten jene Stufe, wie bei Kindern. Zur Skoliose führt manchmal auch der Bruch der Wirbel oder ihre Zerstörung durch einen pathologischen Prozess, besonders bei Tuberkulose.

Die Biegung fängt bei den häufigsten Formen der erworbenen Skoliose damit an, dass bei der Ermüdung der Muskeln des Rückens die Wirbelsäule ein wenig zur Seite abweist. Nach der Erholung geht die Biegung verloren, es ist das erste Stadium. Im zweiten Stadium wird die Biegung ständig, es ändert sich die Form des Brustkorbes, der Schulter und das Schulterblatt auf der konvexen Seite der Brustskoliose richtet sich höher, als auf der Konkaven ein. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule verringert sich heftig, jede physische Aktivität ist anstrengend und es sind die Klagen auf muskel- und intercostalraum Schmerz (siehe: Intercostalneuralgie) häufig.
Besonders schwere Skoliosen führen außerdem zur Veränderung der Lage der inneren Organe, erschwerend ihre Funktionen. Das alles verringert die Arbeitsfähigkeit des Menschen wesentlich.

Prophylaxe der Skoliose

Die Prophylaxe der Skoliose hat bei der Behandlung große Bedeutung und sie ist sehr wirksam. Bereits bei den ersten Merkmalen der angeborenen Skoliose des Kindes sollte das Regime organisiert werden, das die Arbeit der minderwertigen Teile der Wirbelsäule erleichtert. Unbedingt sollten auch die vom Arzt empfohlenen Sportübungen erfüllt werden, die Massagen und die Bewegungsspiele. Ebenfalls werden Sonnen- und Luftbäder, eine vitaminreiche Ernährung usw. empfohlen. Die frühe Erkennung der angeborenen Skoliose und die strenge Beachtung aller Empfehlungen des Arztes führen zu guten Ergebnissen.

Die Prophylaxe der Skoliose bei Kindern und Jugendlichen ist einfach. Dazu gewährleisten Sie, dass das Bett nicht zu weich, sondern ausreichend hart, auch sehr hart und für den Kopf das Kissen nicht allzu groß ist. Das richtige Sitzen hinter dem Tisch und hinter der Schulbank, die gute und richtige Beleuchtung des Arbeitsplatzes, der Aufenthalt an der frischen Luft, die Bewegungsspiele, eine vollwertige Ernährung, der ausreichende Schlaf und die Morgengymnastik sind wünschenswert.

Die Prophylaxe der professionellen Skoliosen besteht in der Beachtung des richtigen Regimes der Arbeit und Erholung, der Sportpausen in der Arbeitszeit und allgemein die Beschäftigung mit Sport. Der Sport dient nicht nur der allgemeinen Gesundung des Organismus, sondern auch der Festigung der Muskeln.

Die Skoliose kann nicht geheilt werden, aber man kann den Zustand des Kranken stabilisieren und die Geschwindigkeit der Wirbelsäulendeformation mit Hilfe speziell ausgewählter Komplexe der Heilgymnastik, Massage und Physiotherapie verringern. Damit kann das natürliche Muskelkorsett geschaffen werden, das die Wirbelsäule in der richtigen Lage unterstützt. So verringert sich die vorhandene Biegung der Wirbelsäule, obwohl es im Voraus sehr kompliziert ist, das Ergebnis zu prognostizieren. In einigen Fällen ist die chirurgische Behandlung notwendig.

Bei der Skoliose darf man keine Übungen machen, die die Wirbelsäule dehnen und dadurch ihre Flexibilität erhöhen sollen. Obwohl mit Hilfe dieser Übungen nach den schönen Ergebnissen gestrebt werden kann, wird die Freude daran nur kurz sein. Warum? Diese Übungen wirken vor allem in den von der Krankheit unbeschädigten Bereichen der Wirbelsäule, die bereits sehr beweglich sind und damit überbeweglich werden. Die Folge ist, die Skoliose beginnt sich viel schneller zu entwickeln.
Deshalb erlaubt die Mehrheit der russischen Ärzte den an Skoliose erkrankten nicht, sich an ein Reck oder eine Sprossenwand zu hängen.

Heilgymnastik

Die richtig ausgewählte Heilgymnastik soll die Muskeln festigen, die Übungen werden langsam und fließend und mit minimaler Kraft ausgeführt. Dabei soll die Wirbelsäule eben und bewegungsunfähig sein.

Für das Korsett braucht man sich nicht zu begeistern, denn wenn der Mensch ständig ein Korsett trägt, dann hören die Muskeln bei ihm auf zu trainieren und werden schwächer. Ein solcher Zustand verschlimmert nur den Krankheitsverlauf. Das Korsett kann man tragen, aber möglichst nur kurz.
Besser ist es, mit Hilfe der Gymnastik, das eigene Muskelkorsett zu schaffen.

Übungen für die Festigung der Rückenmuskeln

1. Die Ausgangslage – auf dem Bauch liegend. Heben Sie den Kopf und die Schultern, die Hände strecken Sie von den Seiten und pressen die Finger zur Faust zusammen (die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf dem Bauch liegend, die Hände an den Seiten liegend. Der Reihe nach heben Sie einzeln die gestreckten Beine hoch, gleichzeitig das Becken nicht vom Fußboden lösend (die Übung 10-mal wiederholen).

Übungen für die Festigung der Bauchmuskeln

1. Die Ausgangslage – auf dem Rücken liegend, die Hände entlang des Rumpfes gelegt, gleichzeitig die Lende an den Fußboden gedrückt. Der Reihe nach heben Sie einzeln die gestreckten Beine hoch (die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf dem Rücken liegend, die Hände entlang des Körpers gelegt. Sie machen einen fließenden Übergang in die sitzende Lage, dabei auf die richtige Haltung achtend (die Übung 10-mal wiederholen).

Übungen für die Festigung der Seitenmuskeln des Rumpfes

1. Die Ausgangslage – auf der rechten Seite liegend, die rechte Hand nach oben gestreckt, die linke Hand auf den Rumpf gelegt. Heben und senken Sie das linke Bein. Die gleiche Übung machen Sie auf der linken der Seite (auf jeder Seite die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf der rechten Seite liegend, die rechte Hand nach oben gestreckt, die linke Handfläche auf den Boden gestützt. Langsam heben und senken Sie beide gestreckten Beine. Die gleiche Übung machen Sie auf der linken Seite, wobei die Bewegungen fließend und rhythmisch sein sollen – jede Bewegung in 2-3 Sekunden ausführen (auf jeder Seite die Übung 10-mal wiederholen).

Übungen für die Bildung der richtigen Haltung

1. Übernehmen Sie die richtige Haltung – lehnen Sie sich dicht mit dem Rücken an eine Wand, dann machen Sie zwei Schritte vorwärts, setzen sich, stehen auf und wieder übernehmen Sie die richtige Lage des Körpers (die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf dem Rücken liegend, der Kopf, der Rumpf, die Beine liegen auf einer Linie, die Hände sind an den Rumpf gedrückt. Heben Sie den Kopf und die Schultern hoch, fixieren Sie diese Lage des Körpers fest und kehren Sie langsam in die Ausgangslage zurück (die Übung 10-mal wiederholen).

Übung mit einem Gewicht auf dem Kopf

Die Ausgangslage – sitzend mit der richtigen Haltung, auf dem Kopf liegt ein Sack mit 1-1,5 kg Sand. Sie stehen auf und gehen unter Erhaltung der richtigen Haltung durch den Raum, wobei Sie durch und über Hindernisse gehen (die Übung über 7 Minuten ausführen).

Folgende Anwendung wird auch bei Skoliose helfen

Das Fortschreiten der Erkrankung kann die Einnahme von Kapseln aus Fischtran anhalten. Dazu nehmen Sie über 2 Monate 4 bis 5-mal täglich jeweils 1 Kapsel nach dem Essen mit etwas Wasser ein.