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Zitrone (Citrus × limon) – altes Hausmittel und Naturheilmittel

Zitrone (Citrus × limon)

ist die etwa faustgroße Frucht eines immergrünen Baumes in Höhe von 3 bis 7 m aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae), mit stacheligen Zweigen und hellen weißen Blüten, die auf der Unterseite rosa bis violett sind. Die Hauptanbaugebiete sind in Südamerika, Zentralasien, im Mittelmeerraum und in den USA. In Mitteleuropa war die Zitrone früher ein fester Bestandteil von Orangerien, auch ist sie als Zimmerpflanze beliebt.
Zitronenbäume tragen fast das ganze Jahr gleichzeitig Blüten und Früchte. Das gilt als eine botanische Besonderheit. Der Früchte (Citri fructus) tragende Baum produziert Zitronen mit einem Gewicht von 200 bis 400 Gramm, eiförmige Früchte mit gelber oder gelb-grüner Schale und sauer saftigem Fruchtfleisch und ist in 8 bis 12 Schnitze aufgeteilt. Je nach Sorte enthält die Zitrone mehr oder weniger weiße Kerne.

Geschichte

Die Zitrone ist wahrscheinlich im Norden Indiens aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica) entstanden. Erste sichere Nachweise sind um das Jahr 1000 nach Chr. sowohl in China als auch im Mittelmeerraum zu finden. Bereits etwa 500 vor Chr. wurde sie wahrscheinlich in China kultiviert. Etwa um 1000 nach Chr. gelangte sie durch die Araber nach Afrika und im 13. Jahrhundert mit den Kreuzfahrern nach Südeuropa. Ab dem 18. Jahrhundert brachten sie Jesuiten nach Kalifornien. Seit wann sie auch als Heilpflanze genutzt wird, ist historisch nicht belegt. Der große persische Arzt Avicenna (um 980 bis 1037) glaubte in der Zitrone das beste Heilmittel für Herzkrankheiten. James Lind (1716 bis 1794), Pionier der Schiffshygiene in der Britischen Marine (Royal Navy), gilt als Entdecker der Therapie von Skorbut (Vitamin-C-Mangelkrankheit) durch Zitronensaft.

Inhaltsstoffe

Das saftige Fruchtfleisch der Zitrone enthält 5 bis 8 % Zitronensäure und Apfelsäure, Stickstoff und Pektin, Zucker (2 bis 3,5 %), ist reich an Kalium, Kupfer, Provitamin A, die Vitamine B1, B2, C (bis zu 85 % mg ), D, F und Flavonoide. Die Zitrone ist die Hauptquelle für natürliches Citrin (Vitamin P). Weiterhin sind in der Frucht Cumarine, ätherisches Öl, Flavonoidglykoside, Rutin und Sitosterin enthalten.

Anwendung in der Volksmedizin

Die Zitrone wird seit langem in der Volksmedizin für die Behandlung verschiedenster Beschwerden genutzt. Sie ist ein altes Hausmittel und Naturheilmittel. Beispielsweise wird Zitronenschale (mit Zucker gekocht) zur Verbesserung der Verdauung verwendet. Zitronensaft behandelt Avitaminose C und B, Skorbut, Zahnfleischbluten und Stomatitis. Die Zitrone erhöht die Ausdauer, reduziert Müdigkeit und erleichtert Behandlung vieler Krankheiten durch die kombinierte Wirkung der enthaltenen Vitamine C und E. Bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen, mit Durst und Fieber, ist ein Tee mit Zitrone das perfekte Getränk. Die Verwendung der Zitrone ist auch zur Stärkung der Immunabwehr empfohlen. Bei entzündlichen Erkrankungen der Schleimhäute im Mund-und Rachenraum hilft eine Spülung mit verdünnten Zitronensaft. Die Zitrone wird weithin als ein prophylaktisches und therapeutisches Mittel bei Arteriosklerose verwendet. Kalium, Citrin und Ascorbinsäure in Zitronen, stärken die Wände der kleinen Blutgefäße (Kapillaren) und erhöhen ihre Flexibilität, auch sind sie aktiv in Redoxreaktionen beteiligt. Zitronensäure verhindert die Blutgerinnung und Thrombosebildung. Ätherische Öle der Zitrone helfen bei einem erhöhten Blutdruck. Auch bei Störungen des Mineralstoffwechsels und der Ablagerung von Salzen, Ischias, Rheuma, Gicht, Herz, Schwellungen, Ödeme und Nierensteine wird die Zitrone verwendet. Ebenfalls beim Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhö) und einer Gebärmuttersenkung. Zitronensaft kann starke sexuelle Erregung bei Frauen effektiv beruhigen. Spülungen mit ätherischen Ölen der Zitrone wirken antibakteriell und desinfizierend. Das ätherische Öl der Zitrone ist eine perfekte Lösung für die Desinfektion der Luft in Kinderzimmern. Es tötet Bakterien, wirkt gegen Viren und Pilzinfektionen und reduziert das Risiko einer Infektion.

R E Z E P T E
Arteriosklerose

Viele Rezepte zur Behandlung von Arteriosklerose enthalten die Zitrone.

Beispielsweise wird der frische Saft von ½ Zitrone mit 150 ml kochendem Wasser vermischt, 1 TL Honig hinzugefügt und die Mischung vor dem Schlaf getrunken.

Die Mischung aus dem geriebenen Fruchtfleisch von 1 Zitrone und 1 gehackten Knoblauchzehe wird mit 1 Liter kochendem Wasser in einer Thermoskanne übergossen und der Aufguss in der fest geschlossenen Kanne bis zu 2 Tagen stehen gelassen. Davon wird 3-mal täglich 1 EL eingenommen.

„Elixier der Jugend“

In Bulgarien und der Türkei ist weit verbreitetet ein „Elixier der Jugend“.

Dazu werden 2 Teile Zitronensaft, 4 Teile Honig und 1 Teil Sonnenblumenöl vermischt. Von der Mischung wird 1-mal täglich 1 TL auf nüchternem Magen eingenommen.

Kopfschmerz

Bei Kopfschmerz wird empfohlen, Stirn, Schläfen und Nacken mit verdünntem ätherischem Öl der Zitrone einzureiben.

Nasenbluten

Bei Blutungen aus der Nase wird empfohlen, einige Tropfen ätherisches Zitronenöl auf einen Wattebausch zu tropfen und ihn dann in das blutende Nasenloch zu stecken. Auch kann man in 1 Tasse kaltes abgekochtes Wasser den Saft einer viertel Zitrone geben, die Mischung in die Nase ziehen und dort für 5 Minuten halten, die Nase wird dabei mit den Fingern verschlossen.

Tonisierende Wirkung

Eine tonisierende Wirkung hat eine Mischung aus 1 TL Zitronensaft, 1 EL Pflanzenöl und 1 TL Honig, die auf nüchternem Magen getrunken werden sollte.

Vitaminmangel

Bei einem Mangel an Vitaminen wird empfohlen, vor dem Schlaf 1 Tasse heißes Wasser, gemischt mit dem frischen Saft von 1 Zitrone und 1 bis 2 TL Honig, zu trinken.

Hinweis: Zitronen können die Schleimhaut von Magen und Darm und die Nieren reizen. Sie sind nicht bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Enteritis, Kolitis und deutlicher Verschlechterung des Krankheitsbildes bei chronisch verlaufenden entzündlichen Darmerkrankungen und Cholezystitis, Hepatitis und akuter Nephritis empfohlen.
Bei einer akuten Magen-Darm-Entzündung ist Tee mit ein wenig Zitrone gestattet.
Manche Menschen reagieren auf ätherisches Zitronenöl mit Hautreizungen. Bevor Sie daher dieses Öl verwenden, überprüfen Sie seine Wirkung auf dem Handrücken.

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze Y bis Z

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze Y bis Z

Ysop – Zimt – Zitrone – Zitronenmelisse – Zwiebel

Ysop
Gewürzfibel , Ysop
Ysop (Hyssopus officinalis)

Ysop (Hyssopus officinalis) stammt aus dem Mittelmehrgebiet. Von dort gelangte diese an Kampfer erinnernde, würzig riechende und bitterlich schmeckende Gewürzpflanze (Hyssopi herba) nach Mitteleuropa. Sie ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Ysop ist ein vorzügliches Gewürz für Kartoffel-, Sellerie-, Fleisch- und Fischsalate, für Braten und Fleischbeizen. Er harmonisiert mit Petersilie. Die Pflanze und ihr ätherisches Öl finden auch in der Konserven- und Likörindustrie Verwendung. Ysop enthält ätherisches Öl, ein Glykosid, Gerbstoff, Bitterstoff, Harz und Zucker. Er sollte gut verschlossen aufbewahrt werden. Ysop gilt als schleimlösendes Mittel bei Husten, hebt den Blutdruck, lindert Asthma, wirkt magenstärkend und verhindert Schweißausbrüche.

Zimt
Gewürzfibel, Zimt
Zimt (Cinnamomum cassia)

Zimt (Cinnamomum cassia) ist ein sehr bekanntes stark aromatisches und oft gebrauchtes Gewürz. Es ist die dunkelbraune Rinde des auf der Insel Seylon, den Sundainseln und in China wildwachsenden oder auch kultivierten Zimtbaumes (Cinnamomi cortex). Das Gewürz hat ein typisches Aroma, einen süßlich-scharfen und herzhaften Geschmack. Zimt enthält ätherisches Öl, Gerb- und Schleimstoffe, Harz, Zucker und Stärke. Gemahlen dient Zimt dem Würzen von Honigkuchen, Apfelkuchen, Strudel, mit Nüssen gefüllten Biskuitteigen, in Fett gebackenen Pfannkuchen, Reis- und Milchspeisen. Hingegen werden Zimtstücke für eingelegtes Obst, Kompotte, Obstsuppen, Soßen, Glühwein und sonstigen Getränken beigegeben. Das Gewürz gilt als verdauungsfördernd, appetitanregend und magenstärkend. Wegen seines angenehmen Geruches wird Zimt auch in der kosmetischen Industrie verwendet. Zimt sollte vor Licht geschützt und an einem trockenen Ort aufbewahrt werden.

Zitrone
Gewürzfibel, Zitrone
Zitrone (Citrus x limon)

Die Zitrone (Citrus x limon) wurde in Indien entdeckt und wird heute auch in Südeuropa und im Süden Nordamerikas kultiviert. Der Zitronenbaum wird 3 bis 7 m hoch und trägt das ganze Jahr über Früchte (Citri fructus). Auch die getrocknete Schale der Zitrone ist ein vielseitig verwendbares Küchengewürz. Die industriell getrockneten Schalen werden vorwiegend aber nur in der Süßwaren- oder Likörindustrie verwendet. Im Haushalt empfiehlt sich der Verbrauch frischer Zitronen. Die chemisch unbehandelten frischen, gewaschenen Früchte dünn – ohne die innere weiße Schicht – schälen, denn diese ist bitter und kann den Geschmack der Zitronenschale verderben. Zitronensaft ist reich an Vitaminen. Mit Zitronensaft gewürzt sind einzelne Salate besonders schmackhaft und Zitronensaft ist gesünder als Essig. Geriebene Zitronenschale wird zum Würzen von Nuß-, Käse- und Mohnfüllungen und Kuchenteig verwendet. Zitronenschale oder Zitronensaft sind in Obstsuppen, Kompotten, Mixgetränken, Reisgerichten, Punsch und Soßen unentbehrlich und werden auch gern bei der Garnierung kalter Platten verwendet. Die Zitrone hat auch magenstärkende und verdauungsfördernde Wirkung. Bei Erkältungen sollte man mehrmals täglich den Saft von 1/2 Zitrone mit der gleichen Menge heißem Wasser, mit Honig oder Zucker gesüßt, trinken.

Zitronenmelisse
Gewürzfibel, Zitronenmelisse
Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Zitronenmelisse (Melissa officinalis) kannten bereits die Griechen und die Römer. Gerieben riecht diese Pflanze nach Zitrone und wächst in Gärten. Die Blätter der Pflanze (Melissae folium) sind vor allem frisch, aber auch getrocknet zum Würzen von Obstsuppen, Salaten, Soßen, Gemüsen, Pilzspeisen, Geflügel und Wildgerichten sowie zum Konservieren von sauer eingelegten Gemüsen zu verwenden. Auch für die Zubereitung von Pflanzenessig sind sie geeignet. Zitronenmelisse enthält ätherisches Öl, Gerbstoff, Schleimstoff, Harz und Saponin. Sie ist auch als Heilpflanze bekannt, wirkt herzstärkend, krampflösend, appetitanregend, verdauungsfördernd und senkt den Bludruck. Bei Schlaflosigkeit gilt sie als Beruhigungsmittel.

Zwiebel
Gewürzfibel, Zwiebel
Zwiebel (Allium cepa)

Die Zwiebel (Allium cepa) gelangte wahrscheinlich aus Asien nach Europa und ihre Verwendung verbreitete sich außerordentlich schnell. Sie ist eine allgemein bekannte Kulturpflanze und in der Küche nahezu unentbehrlich. In den nördlichen Ländern ist sie die beliebte Würze gekochter und gebratener Speisen. Heute gibt es eine Vielzahl von Zwiebelsorten. Verwendet wird sie vor allem frisch, gelangt aber auch getrocknet in den Handel. Ihre Wirkstoffe sind schwefelhaltiges ätherisches Öl, Vitamine, Pektin usw. Die Zwiebel gilt als wurm- und harntreibend, appetitanregend und senkt den Blutzucker. Stillende Mütter sollten stark mit Zwiebeln gewürzte Speisen nicht genießen, da das Aroma des ätherischen Öls in die Muttermilch übergeht.