Im Buch „Russische Volksmedizin“
werden zahlreiche Heilmittel der russischen Volksmedizin vorgestellt, die durch die Familientradition der Autorin überliefert sind. Seit Jahrhunderten werden die Frauen in ihrer Familie schon von klein an durch ihre weiblichen Verwandten in der Anwendung traditioneller Heilmittel unterwiesen. Ihre Großmutter bereitete mehr als fünfhundert verschiedene Aufgüsse und Sude gegen Krankheiten, wie sie auch heute noch in der Familie genutzt werden. Sie finden Informationen, Empfehlungen und Rezepte für die Behandlung der häufigsten Alltagserkrankungen von Kopf bis Fuß.
Schon vor der Kiewer Rus gab es in Russland seit langer Zeit eine traditionelle Medizin, die fortlaufend weiter entwickelt wurde. Die Volksheiler hatten ihren festen Platz in der Gesellschaft. Bereits im ältesten Gesetzbuch des russischen Rechts, das von Jaroslaw dem Weisen im ersten Quartal des 11. Jahrhunderts vorbereitet und dann wiederholt überarbeitet und erweitert wurde, werden sie erwähnt und ihre Arbeit gesetzlich geregelt. Ihr medizinisches Wissen und die Geheimnisse gaben die Volksheiler von Generation zu Generation in sogenannten „Familienschulen“ (siehe: Familientradition) weiter.