Russische Heilmittel
Kopfschmerzen, Herpes oder kleinere Brandwunden: Wer nicht immer gleich zum Arzt gehen möchte, versucht es vielleicht mal mit Heilmitteln aus der Natur. Da gibt es jede Menge. In Russland haben die alten Heilmittel eine lange Tradition. Weil die Menschen insbesondere in den entlegenen Teilen des Landes nur selten einen Arzt in der Nähe hatten, mussten sie sich meist selbst helfen. Diese Rezepte der „Babuschkas“, der Großmütter, wurden dann von einer Generation an die nächste weitergegeben.
So helfen Eier, Speck, Kaffee, Äpfel, Sellerie, Spinat, Möhren und Knoblauch gegen kleinere Alltagsbeschwerden. Die Mittel sind einfach herzustellen, und preiswert sind sie überdies.
Hilfen gegen Herpes
Wer zum Beispiel häufig mit Herpes, den kleinen roten Bläschen am Mund, zu kämpfen hat, wird in Russland mit einem Eiweiß behandelt. Dieses streicht man drei- bis viermal täglich auf die betroffene Stelle. Wer das nicht mag, kann es auch mit einem aufgebrühten Teebeutel versuchen. Diesen sollte man aber ungefähr 20 Minuten auf der roten Stelle halten. Die darin enthaltenen Tannine wirken entzündungshemmend.
Brandwunden behandeln
Kleinere Brandwunden behandeln die russischen Babuschkas mit verquirltem Eigelb. Dieses ebenfalls mehrmals täglich auf die gerötete Stelle streichen. Dann sollte eigentlich keine Brandblase entstehen. Auch ein Kürbis kann Abhilfe schaffen: einfach das Fruchtfleisch auf die gerötete Stelle geben und mit einem Verband fixieren. Bei offenen Wunden sollte man aber unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen!
Speck betäubt den Zahnschmerz
In Deutschland gibt es glücklicherweise einen zahnärztlichen Notdienst. Aber wenn die Zahnschmerzen nachts unerträglich werden, hilft ad hoc ein Stück Speck. Den Speck dazu einfach zwischen Zahn und Wange klemmen – so taten es auch die russischen Bürger. Der Salzgehalt des Specks betäubt den Schmerz, bis sich der Zahnarzt richtig um den Zahn kümmern kann.
Wer immer wieder unter Kopfschmerzen leidet, kann eine Langzeittherapie aus Russland ausprobieren: Dafür 200 Gramm Spinat und ein Kilogramm Karotten in den Entsafter stecken und einen Monat lang jeden Tag vor dem Essen zwei Gläser davon trinken. Diese Vitamin-B-Bombe soll den Kopfschmerzen den Garaus machen.
Fußpilz behandeln viele Russen mit Kaffeesatz. Wer unter den juckenden roten Stellen zwischen den Zehen leidet, kann es mal versuchen: Einen Esslöffel Kaffee mit einem Liter Wasser zwei Minuten lang aufkochen. Die Füße sollten täglich 15 Minuten in diesem Sud gebadet werden – natürlich erst, wenn das Fußbad eine angenehme Temperatur hat.
Apfelsaft gegen Warzen
Äpfel schmecken nicht nur gut, sie wirken ausgepresst auch gegen Warzen. Es sind die Flavonoide aus den Äpfeln, die die Viren abtöten. Dazu den frisch gepressten, sauren Apfelsaft morgens und abends auf die Warzen streichen.
Das kennen wir auch von unseren türkischen Mitbürgern: Knoblauch hilft gegen Halsschmerzen. Wenn das Halsweh sich gerade erst entwickelt, sofort drei frische Knoblauchzehen essen. Die Zehen sollen wie ein pflanzliches Antibiotikum wirken.
Noch ein Tipp: Auch Zwiebeln sind vielseitig. In Russland werden sie etwa bei Prellungen eingesetzt. Wer einmal mit dem Fuß umgeknickt ist, sollte eine klein geriebene Zwiebel auf die Prellung binden. Der Verband muss zweimal am Tag aufgefrischt werden. Zwiebelsaft hilft übrigens auch gegen Husten.
Sellerie ist nicht nur preiswert, er soll auch gut gegen ein paar überflüssige Pfunde helfen. Dafür muss man allerdings den Saft der Knolle über mehrere Monate lang vor dem Essen einnehmen. Keine Angst vor dem Geschmack: Hier wirken bereits ein bis zwei Teelöffel vor jedem Essen.
Was Oma noch wusste: Russische Volksmedizin im Alltag
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Für leichte Erkrankungen wie eine Erkältung oder bei Kopfschmerzen, sind es meistens die alten, kleinen Hausmittelchen die schonend helfen können. Denn viele Menschen wollen ganz einfach nicht gleich zur Chemiekeule greifen, wenn die Nase verstopft ist oder der Muskelkater im Alltag zu schaffen macht. Über deutsche Hausmittel können Großmütter meist beste Auskunft erteilen, wie haben Ihnen hier einmal ein paar Tipps der Volksmedizin zusammengestellt…
Von den Rezepten aus der russischen Volksmedizin finden Sie einige Kostproben.