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Apfel (Malus) – eine alte Heilpflanze

Apfel (Malus)

Der Apfel zählt zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die botanische Bezeichnung für den Wildapfel ist „Pyrus malus“. Die Kultursorten werden „Malus domestica“ genannt.

Geschichte

Die Wildformen des Apfels stammen aus Asien, aus denen eine Vielzahl an Hybriden und Kultursorten hervorgegangen sind. Der Kulturapfel ist eine Zuchtform. Neuere gentechnische Untersuchungen weisen auf eine Abstammung vom Asiatischen Wildapfel (Malus sieversii) mit Einkreuzungen des Kaukasusapfels (Malus orientalis) oder des Kirschapfels (Malus baccata) hin, die wahrscheinlich bereits recht früh erfolgt sind.
Der Apfel wurde bereits vor etwa 12.000 Jahren kultiviert und angebaut.

Als Heilpflanze wird der Apfel in einer alten babylonischen Schrift aus dem 8. Jahrhundert vor Christus erwähnt. Auch die mittelalterliche Medizin schrieb dem Apfel heilkräftige Wirkungen zu. Allerdings sollte die Mehrzahl der damaligen Apfelsorten für den heutigen Geschmack noch reichlich sauer, gerbstoffhaltig und holzig gewesen sein.

Der Verzehr von Früchten mit Schale hat im Allgemeinen eine adstringierende, abführende und keimtötende Wirkung. Auch ist der Apfel gut für den Magen.

Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln wird heute von der modernen Medizin empfohlen. Es reduziert das Risiko, an Herz- und Gefäßerkrankungen, Asthma und Lungenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus und Krebs zu erkranken, insbesondere Darm- und Lungenkrebs. Dafür sind vermutlich die in Äpfeln enthaltenen Pektine und Polyphenole verantwortlich.

Weltweit gibt es nach Schätzungen über 30.000 verschiedene Apfelsorten. Davon werden in Deutschland etwa 2.000 angebaut. Jedoch findet man im Supermarkt nur etwa 6 bis 8 verschiedene Sorten. Der Grund ist, dass Äpfel heute nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gezüchtet und angebaut werden, zwecks massenhafter Produktion in Monokulturen. EU-Richtlinien geben die Größe und das Gewicht in Qualitätsnormen vor

Die verschiedenen Apfelsorten werden nach den Apfelreifeklassen in Sommer-, Herbst- und Winterapfel unterschieden. Eine weitere Unterscheidung ist nach „Alten Apfelsorten“ und „Neuen Apfelsorten“. Letztere sind Sorten, die vor etwa 1940 entstanden sind. Bei den neuen Sorten sind die Polyphenole mittlerweile fast vollständig herausgezüchtet. Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Äpfel sauer machen und die schnelle Bräunung begünstigen. Jedoch gilt: Je mehr Polyphenole, desto mehr sekundäre Pflanzenstoffe und desto mehr Nährstoffe kann man vom Apfel erwarten.

„Golden Delicious“, „ Jonagold“ und „Red Delicious“ sind heute in Europa die drei gängigsten neuen Apfelsorten, die im Supermarkt zu finden sind.
Zu den alten Tafelapfelsorten mit besonders angenehmem Geschmack, die heute nicht mehr im Erwerbsobstbau angebaut werden, gehören:
„Adersleber Kalvill“, „ Berlepsch“, „ Ananasrenette“, „Gravensteiner“ und „ Weißer Winterkalvill“.

Für die Apfelsaftherstellung ist ein hoher Säureanteil wichtig. Daher wird hier auch teilweise auf die säurehaltigeren älteren Sorten aus dem Streuobstanbau und aus Privatgärten zurückgriffen. Der allergrößte Anteil des in Deutschland verkauften Apfelsaftes entstammt jedoch säurearmen Sorten des Erwerbsobstbaus. Das ist der Grund, warum diesem Apfelsaft Ascorbinsäure zugesetzt wird.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen des Apfels gehören Ester, Aldehyde, Alkohole, Ballaststoffe, Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Vitamin C, Calcium, Magnesium und Kalium.

Anwendung in der Volksmedizin

In der Volksmedizin wird der Apfel für Heilzwecke verwendet, unter anderem als Bestandteil von Rezepten bei Arterienverkalkung, entzündlichen Gelenkerkrankungen, Bluthochdruck, übermäßige Schweißproduktion, Grauer Star und Warzen.

R E Z E P T E

Ischias und degenerative Bandscheibenerkrankungen

Sehr effektiv hilft ein Brei aus Meerrettich und Äpfeln.
Dazu reiben Sie in gleichen Teilen eine Anzahl von Äpfeln und Meerrettich, vermischen den Brei und geben ihn für 20 Minuten auf den betroffenen Bereich.
Dieser Brei hilft auch bei Gicht, Rheuma, Neuralgien und Arthritis.
Siehe auch Meerrettich

Stärkung des Immunsystems

Für die Stärkung des Immunsystems vermischen Sie 1 Kg Moosbeeren (im Handel als Cranberry erhältlich) , 1 Kg klein geschnittener Äpfel und 500 g gehackte Walnüsse, übergießen die Mischung mit einem Sirup aus 250 ml Wasser und 500 g Zucker, geben sie in einen Topf und kochen sie etwa 30 Minuten unter ständigem Rühren auf kleiner Hitze. Die fertige Mischung bewahren Sie im Kühlschrank auf.
Davon essen Sie täglich morgens 1 EL gemischt in 250 ml warmem Wasser.
Siehe auch Moosbeere

Schweißfüße

Übergießen Sie den Brei von 1 mittlerem frisch geriebenem Apfel mit 0,5 l Milch, lassen es aufkochen und dann 30 Minuten stehen. Danach ergänzen Sie 2 l warmes Wasser und machen in der Mischung über 15 Tage 1-mal täglich für 15 Minuten ein Fußbad.
Diese Anwendung verringert die übermäßige Schweißabsonderung, hilft auch bei Hornhaut und befreit vom unangenehmen Geruch.

Hinweis: Es wird empfohlen für die obigen Rezepturen alte Apfelsorten zu verwenden.

Hier können Sie ein Video über den Apfel sehen, gedreht auf Streuobstwiesen: