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Chaga (Inonotus obliquus/Fungus betulinus) – ein medizinischer Pilz

Chaga (Inonotus obliquus/Fungus betulinus)

Chaga ist einer von den mehr als hundert Sorten medizinischer Pilze. Aus dieser Masse scheint er sich hervorzuheben. Als ein parasitärer Pilz wächst er meist auf den Stämmen alter Birken in den Nordregionen. Er kann aber auch an Erle, Ahorn, Eberesche und anderen Bäumen wachsen. Medizinische Eigenschaften hat nur der Birken-Chaga. Vereinzelt ist er auch in Deutschland zu finden. Es ist ein Porenpilz und hat im Alter das Aussehen einer schwarzen, unregelmäßig gebrochenen Masse. In ihm sammeln sich über das ganze Jahr die Stoffe an, die von der Birke als Schutzmittel gegen den Pilz-Parasiten produziert werden.
Chaga ist nicht giftig, er wird von Förstern und Jägern als Tee verwendet.

Geschichte

In der russischen Volksmedizin ist der Chaga sehr beliebt und seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Seit langem werden verschiedene Extrakte aus dem Pilz äußerlich oder innerlich angewendet. So hilft er bei der effektiven und schnellen Heilung von Wunden, Verbrennungen und Entzündungen der Haut. Auch wird er als Heilmittel für die Behandlung von Gastritis, Magengeschwür und bösartigen Tumoren verwendet.
Nach der Legende wurde der Großfürst von Kiew, Wladimir Wsewolodowitsch Monomach (* 1053; † 1125), durch eine Brühe aus diesem Pilz vom Unterlippenkrebs befreit.

Inhaltsstoffe

Der Chaga ist reich an organischen Säuren, Magnesium, Kalium und Mangan, die für die normale Funktion des Organismus notwendig sind. Durch seine Inhaltsstoffe besteht eine fördernde Einwirkung auf die Fermentsysteme des lebenden Organismus. Seine reichen Inhalte an Magnesium und Kalium wirken bei der Behandlung von Ödemen und regulieren die Herztätigkeit. Das ebenfalls reichlich enthaltene Mangan zwingt das Fermentsystem des Organismus zu einer optimalen Arbeit.
Besonders wertvoll ist die Asche des Chaga, zu deren Inhalten Oxide des Aluminiums, Eisens, Siliziums, Kaliums, Magnesiums, Kupfers, Mangans, Zinkes und Natriums gehören. Im Chaga sind auch für den Organismus notwendige Oxal-, Essig-, Ameisen- und Vanillinsäure sowie andere Säuren enthalten. Das im Chaga enthaltene Magnesium, Kalium und Kupfer festigt zusammen mit den Säuren auch die Wände der Blutgefäße und verfügt über eine starke antibakterielle Wirkung. Im Chaga ist viel Zink enthalten, das eine anti-karzinogene Eigenschaft besitzt.

Anwendung in Russland

Trotz der langen Nutzungstradition des Chaga, gibt es in der Wissenschaft heute noch keine Einigkeit zur Frage der Wirkstoffe und dem Wirkmechanismus des Chaga.

In der russischen Medizin wird Chaga als Tonikum und entzündungshemmendes Mittel bei Erkrankungen des Magen-Darmtraktes eingesetzt und zur symptomatischen Behandlung von Tumoren unterschiedlicher Lokalisation. Ebenfalls zur Behandlung von Parodontitis, chronischer Gastritis, Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür (ohne deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes), Dyskinesie der Gallenwege und des Darms (hypokinetischer Typ) und Colitis (symptomatische Therapie).
Eine große Anzahl von Arzneimitteln aus dem Chaga findet sich auch in den Apotheken, so alkoholische Tinkturen, Tabletten, Cremes usw. Vorwiegend wird der Pilz verwendet bei Magengeschwür, besonders Krebs der Speiseröhre und anderer innerer Organe, einschließlich in jenen Fällen, wo sich der chirurgische Eingriff und die radiale Therapie verbieten. Es ist nachgewiesen, dass der Chaga in den Anfangsstadien der Entwicklung des Krebses die Entwicklung der Geschwulst aufhalten kann und die Schmerzen lindert. Er verbessert das allgemeine Befinden der Patienten, aber ist kein radikales Heilmittel für die Behandlung bösartiger Bildungen, denn er zerstört die Krebsgeschwülste nicht. Der positive Einfluss der Präparate des Chaga auf die Tumorprozesse erklärt sich durch die Anwesenheit von Pterin, das zytostatisch wirkt. Er kann er in einer symptomatischen Behandlung das Allgemeinbefinden von Krebspatienten wesentlich verbessern. Experimentelle Studien zeigten, dass Chaga das Wachstum einiger Tumore hemmt. Auch ist er nützlich bei Bronchitis und Lungentuberkulose.

Die medikamentösen Präparate des Chaga gelten als aktive Bio-Gen-Stimulatoren. Sie stärken das Immunsystem, verstärken den Zellschutz des Organismus, fördern das zentrale Nervensystem und verbessern den Stoffwechsel. Der Pilz verstärkt die Tätigkeit des Gehirns und gilt darauf als wohltuend, weil er den Stoffwechsel aktiviert und das Gehirn beginnt, um vieles aktiver zu arbeiten. Aber auch bei Stoffwechselstörungen, wie eine schlechte Verdauung, ist der Pilz wirksam. Er erneuert die Fermentprozesse, wenn sie viel zu langsam verlaufen. Die Herzgefäße und die Atmungssysteme leben unter der Einwirkung des Pilzes buchstäblich auf. Es ist bekannt, dass der Chaga auch im Kampf gegen Psoriasis, einer Autoimmunerkrankung der Haut, erfolgreich verwendet wird. Auch bei chronischen Erkrankungen der Leber wird er eingesetzt.

Nach wissenschaftlichen Forschungen beruht die Antitumor-Wirkung des Chaga auch auf einem im Pilz enthaltenen starken Antioxidanten – dem Polyphenol. Er behindert ebenfalls die Wirkung von Krebserzeugern oder Krebserregern aus der Umwelt und verringert wesentlich das Risiko an Krebs der Brustdrüse, des Magens, der Lungen, des Darms, der Leber, der Haut, der Prostata und der Bauchspeicheldrüse zu erkranken.

Unter den häuslichen Bedingungen werden in Russland traditionell aus dem Chaga verschiedene Aufgüsse und Sude zubereitet. In einigen sibirischen Gebieten, wo solche Aufgüsse anstelle von Tee getrunken werden, zeigen die Statistiken, dass an diesen Orten bedeutend weniger Menschen mit Krankheiten des Magen-Darm-Kanals belastet sind, als in anderen Regionen.
Nur bei einer chronischen entzündlichen Erkrankung des Dickdarms (Dysenterie) wird die Einnahme des Chaga nicht empfohlen. Bei allen anderen Krankheiten hilft er immer dem Menschen.

R E Z E P T E

In der Volksmedizin wird beispielsweise der folgende Aufguss aus dem Chaga für die Behandlung von Erkrankungen des Magens verwendet:

Übergießen Sie einige ausgewaschene getrocknete Stückchen des Chaga mit ein wenig abgekochtem kaltem Wasser, lassen sie 4 bis 5 Stunden einweichen, zerreiben sie dann auf dem Reibeisen oder drehen sie durch den Fleischwolf. Von der Masse übergießen Sie je 1 Teil Pilzmasse mit je 5 Teilen abgekochtem Wasser (die Temperatur des Wassers soll nicht höher als 50 °С sein, da bei höherer Temperatur die nützlichen Inhaltsstoffe des Pilzes ihre Aktivität verlieren), lassen den Aufguss für 48 Stunden stehen, sieben ihn durch und ergänzen dann die Flüssigkeit, in der die Pilzstückchen eingeweicht wurden.
Den Aufguss können Sie an einem kühlen Ort bis zu 4 Tage aufbewahren. Vom Aufguss trinken Sie täglich 3-mal 30 Minuten vor dem Essen 0,25 l.

Während der Behandlung mit dem Chaga wird eine Milch-Pflanzendiät empfohlen. Der Umfang an Fleischlebensmitteln und Fetten ist zu beschränken. Räucherwaren, sehr scharfe Lebensmittel und Gewürze werden ausgeschlossen.
Die Kur dauert über 3 bis 5 Monate. Darin enthalten sind Einnahmepausen von jeweils 7 bis 10 Tagen nach jedem Monat. In dieser Zeit ist es nützlich täglich bis zu 0,5 l frischen Möhrensaft (Daucus carota) zu trinken, denn der Pilzaufguss kann vereinzelt zu einer Verstopfung führen.

Produkte aus Chaga können Sie unter Shop-AMAZON finden.

Neurodermitis – Empfehlungen der russischen Medizin

Neurodermitis (atopisches Ekzem)

ist nach Ansicht der russischen Medizin eine chronische, genetisch bedingte, allergische Entzündung der Haut und nicht ansteckende Hautkrankheit, die zu den atopischen Erkrankungen gehört und eine der am meisten verbreiteten und eine der häufigsten allergischen Erkrankungen der Haut ist. Die Erkrankung ist von typischen Symptomen charakterisiert, wobei das starke Hautjucken das führende klinische Symptom einer Neurodermitis ist, die in allen Altersgruppen auftritt. Weitere Hauptsymptome der Neurodermitis sind rote, schuppende und manchmal auch nässende Ekzeme auf der Haut. Die Erkrankung verläuft in Schüben, ihr Erscheinungsbild ist individuell und vom Lebensalter abhängig.
Die Neurodermitis zeigt ihre lokale Erscheinungsform in allgemeinen Funktionsstörungen des Immunsystems. In diesem Zusammenhang sollte daher die Behandlung der Erkrankung komplex und vor allem auf die Normalisierung der Funktionen des Immunsystems ausgerichtet sein. Eine wesentliche Bedeutung bei der Behandlung einer Neurodermitis haben daher in der russischen Medizin immunmodulatorische Medikamente. Zu diesen Medikamenten zählt das Timogen (thymogenum), das als Inhaltsstoff Glutamil-Triptaphan enthält. Das Medikament Timogen (russ. ТИМОГЕН) gibt es in Form von Cremes, Nasensprays und in parenteraler Form. In Russland wird es in der ärztlichen Praxis seit langem verwendet.
Natürliche Präparate, die die Arbeit des Immunsystems stimulieren sollen und den Verlauf der Erkrankung wesentlich beeinflussen können, kennt auch die traditionelle russische Medizin. Einige Rezepturen für derartige Präparate sind im Buch „Russische Volksmedizin“ enthalten, welches auf dieser Webseite vorgestellt wird.

Meist fängt die Neurodermitis in der Kindheit an, in den selteneren Fällen entsteht sie im späteren Lebensalter. Im ersten Lebensjahr erscheinen die ersten Merkmale der Hautentzündung bei etwa 50 % der Patienten, davon bei etwa 75 % der Patienten in der Zeit vom zweiten bis zum sechsten Lebensmonat. Seltener findet sich die Neurodermitis im Alter von einem Jahr bis zu fünf Jahren. In ganz seltenen Fällen erscheint das klinische Bild erst im Alter von dreißig oder sogar fünfzig Jahren.

Charakteristisch für alle Stadien einer Neurodermitis sind das intensive Jucken der Haut und die Erhöhung der Hautreaktivität zu verschiedenen Reizerregern.
Das Jucken geht dem Erscheinen des Ausschlages auf der Haut voran und es kommt auf verschiedene Weise im Laufe des Tages vor, sich gegen Abend verstärkend. Rote, schuppende und manchmal auch nässende Ekzeme auf der Haut entstehen später.

Bei der Entstehung und Entwicklung einer Neurodermitis haben eine sehr große Bedeutung Umweltfaktoren, wie Verschmutzungen, Klimaeinwirkungen, Pilze und Sporen, Infektionen und Haushaltsreizerreger, wie Zigarettenrauch, Nahrung und Nahrungszusätze, Wolle, kosmetische Mittel.

Hinsichtlich der Ernährung sollten Patienten, die an einer Neurodermitis erkrankt sind, bei den Lebensmitteln alle Allergene ausschließen und eine strenge Diät einhalten.

Für die Ernährung bei Neurodermitis gibt die russische Medizin folgende Empfehlungen
Nicht empfohlen

sind Meeresprodukte, Zitrusfrüchte, Nüsse, Fisch, Schokolade, Kaffee, Mayonnaise, Senf, Gewürze, Tomaten, Paprika, Auberginen, Milch, Eier, Würste und Wurst, Pilze, kohlensäurehaltige Getränke, Wassermelonen, Ananasen, Erdbeeren und Honig sowie Brot und Brötchen aus Weizenmehl. Weiterhin sollen alle Lebensmittel aus der Ernährung ausgeschlossen werden, die chemische Farbstoffe und Konservierungsmittel enthalten. Alkohol ist unbedingt auszuschließen.

Empfohlen

sind Hühner- und Gemüsesuppen, vegetarische Suppen, Oliven- und Sonnenblumenöl, Salzkartoffeln, Lebensmittel mit Milchsäure, Breie aus Buchweizen und Reis, Hafergrützen, Gurken, Petersilie, Zucker, Dill, Bratäpfel, Tee, Kleie- oder Vollkornbrot, Biojoghurt ohne Zusätze, frischer Quark, Sauermilch und Kompott aus Äpfeln oder Dürrobst (außer Rosinen).

Multiple Sklerose – eine Behandlungsmethode der Volksmedizin

Multiple Sklerose

ist in Mitteleuropa die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung des zentralen Nervensystems, wobei es zu einer Entmarkung der Nervenfasern kommt. Die Erkrankung kann fast jedes neurologische Symptom verursachen und verläuft in Schüben. Erste Symptome von Multiple Sklerose treten meist zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr auf. Beim Erkrankungsbeginn bilden sich die Schübe meist völlig zurück, jedoch bleiben im späteren Krankheitsverlauf vermehrt neurologische Defizite zurück. Anfänglich werden bei Multiple Sklerose häufig Seh- und Sensibilitätsstörungen beobachtet.
Die Erkrankung gilt bisher als nicht heilbar, jedoch kann der Verlauf der Erkrankung durch verschiedene Maßnahmen günstig beeinflusst werden.

Eine Behandlungsmethode von Multiple Sklerose

So wird auf der Krim und im Süden der Ukraine zur Behandlung von Multiple Sklerose der Samen der Ruthenischen Kugeldistel (Echinops ritro) genutzt, wobei es regionale Unterschiede bei den Rezepturen und deren Anwendung gibt. Die Grundlage bildet ein alkoholischer Auszug aus den Samen der Kugeldistel:

Dazu werden 1 TL Pulver gereinigter Samen der Kugeldistel in ein Glas gegeben, mit 100 ml Spiritus (96 %) übergossen und das fest geschlossene Glas für 30 Tage stehen gelassen, danach ist das Präparat gebrauchsfertig.

Beachten: Bei vorhandener Epilepsie und Hypertonie darf das Präparat nicht angewendet werden!

Schema der Behandlung von Multiple Sklerose mit dem Präparat

Die Behandlung von Multiple Sklerose mit diesem Präparat ist langwierig und wird nach folgendem Schema durchgeführt.

Das Präparat wird 1-mal täglich, gelöst in 30 bis 50 ml Wasser, 30 Minuten vor dem Essen eingenommen.
Die ersten 4 Tage 1 Tropfen, vom 5. bis 10. Tag 2 Tropfen, vom 10. bis 12. Tag 3 Tropfen, ab dem 13. Tag wird die Dosis täglich um 1 Tropfen erhöht, bis 20 bis 22 Tropfen täglich erreicht sind. In dieser Dosis erfolgt dann die Einnahme über 2 bis 3 Wochen. Danach wird die Dosis in den gleichen zeitlichen Abschnitten, wie zur Steigerung der Dosis am Anfang der Behandlung, um jeweils 1 Tropfen reduziert, bis man wieder bei 1 Tropfen täglich angekommen ist.
Nach dem Ende dieses Zyklus folgt eine zweiwöchige Behandlungspause und die Kur wird danach in der gleichen Form wiederholt, insgesamt sind 2 bis 3 Heilkuren nötig.

Der Zustand des Kranken verbessert sich nach einer solchen Behandlung wesentlich.

Hinweis: Der Blutkreislauf verbessert sich, wenn die kranken Stellen innerhalb von 3 Tagen 1-mal mit einem Besen aus frischen Brennnesseln (Urtica) heftig geschlagen werden. Auch kann der Effekt der Behandlung verstärkt werden, wenn periodisch ein Bad in der nicht zu heißen russischen Sauna genommen wird und sich der Kranke dabei mit dem Birkenbesen peitscht.  Der alkoholische Auszug kann auch für die Einreibung wunder Punkte verwendet werden.

Beachten: Fertige Tinkturen aus der Ruthenischen Kugeldistel (Echinops ritro) gibt es in Russland zu kaufen. Für die Selbstherstellung nötige Samen können im deutschen Pflanzen-Versandhandel erworben werden, jedoch sollte das Saatgut chemisch unbehandelt sein. Auch gibt es regional unterschiedlich, verschiedene verwilderte Bestände der Distel in Deutschland. Angeraten ist, die Behandlung mit dem Präparat nur in Absprache mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker vorzunehmen!

Skelett und Muskeln – der stütz-motorische Apparat

Skelett und Muskeln

bilden den stütz-motorischen Apparat unseres Körpers. Mit seiner Tätigkeit ist die führende Funktion im Organismus – die Bewegung – verbunden. Dabei erbringen das Skelett und seine Verbindungen den passiven Teil der Bewegung, und die Skelettmuskeln, die an den Knochen befestigt sind, den aktiven Teil.
Das menschliche Skelett besteht aus den Knochen und deren Verbindungen. Es erfüllt die Stütz- und Schutzfunktionen und die motorische Funktion, da die Knochen wie Hebel von den an ihnen befestigten Muskeln bewegt werden. Auch nehmen die Knochen am Austausch der mineralischen Stoffe teil und enthalten das rote Knochenmark, das Organ der Blutbildung. In ihm bilden sich die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen und die weißen Blutkörperchen. Die Knochensubstanz besteht aus Knochenzellen, die in die so genannte „Knochenmatrix“ eingebettet sind. Alle Knochenzellen sind durch Zellfortsätze untereinander verbunden. Ein eigenes Blutgefäßsystem versorgt die Knochenzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Strukturelle Einheit eines Röhrenknochens ist ein Osteon. Es besteht aus einem zentralen Kanal, der zwei Osteonen enthält. Um diesen Kanal sind konzentrische Knochenlamellen angeordnet, die aus Knochenzellen und der sie umgebenden Grundsubstanz bestehen. Der Kanal enthält die Blutgefäße und die Nerven.

Die Verbindungen der Knochen gewährleisten die Beweglichkeit und die Immunität der Teile des Skeletts. Diese Verbindungen teilen sich in zwei Hauptgruppen auf – ununterbrochen und abgebrochen.
Zu den ununterbrochenen Verbindungen gehören die Knorpelverbindungen – die Bandscheiben zwischen den Wirbelknochen – aus denen die Wirbelsäule besteht.
Die abgebrochenen Verbindungen sind die Gelenke – die beweglichen Verbindungen der Knochen.
Das menschliche Skelett zählt etwa 206 Knochen auf und es besteht aus dem Skelett des Rumpfes mit Wirbelsäule und Brustkorb, dem Skelett des Kopfes mit Gehirn- und Gesichtsabteilung und dem Skelett der Gliedmaßen.

Es existiert die alte sprichwörtliche Redensart: „der Mensch ist so jung, inwiefern seine Wirbelsäule jung ist“.
Der Mensch weiß von der Wirbelsäule eigentlich sehr wenig, obwohl seine Gesundheit vom Zustand der Wirbelsäule in vieler Hinsicht abhängig ist. Die gestörten Funktionen der Wirbelsäule bilden die Ursache vieler Krankheiten.
Jedoch, wie das Leben zeigt, die Menschen verhalten sich zur Stütze ihres Körpers – der Wirbelsäule – oft sehr sorglos.
Seitens der Ärzte wird behauptet, dass jeder dritte an dieser oder jener Erkrankung des stütz-motorischen Apparates leidet. Der Schmerz in der Lende, in der Brust, dem Hals und den Beinen – kann die Invalidität bringen.

Die Wirbelsäule

ist das Hauptorgan, mit dessen Hilfe sich die Bewegung verwirklicht, aber es erfüllt gleichzeitig noch eine Reihe anderer Funktionen. Es dient zur Stütze für den ganzen Körper, dem Kern, in dem sich alle übrigen Organe befinden. Sie bildet nicht nur die knöcherne Mitte des Körpers, sie verbindet auch alle anderen Teile des Skelettes miteinander.
Die Dichter vergleichen die Wirbelsäule mit einer Flöte, die Ärzte bezeichnen sie als sein Futteral für das Rückenmark, die Wurzeln der Spinalnerven und der Blutgefäße. Sie schützt, wie die Feder, die anderen Organe vor den Beschädigungen – das Gehirn, die Lungen, die Leber, das Herz. Auf sie legen sich die großen Belastungen, deshalb sollte sie immer genügend „fest“ sein. Die Wirbelsäule kommt mit dieser Belastung dank ihrer einzigartigen Konstruktion sehr gut zurecht.

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 33 bis 34 Wirbeln. Wirbelbögen zweier benachbarter Wirbel lassen als Zwischenraum auf jeder Seite das Zwischenwirbelloch frei, durch das auf jeder Etage ein Rückenmarksnerv (Spinalnerv) aus dem Wirbelkanal austritt. Mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels und der miteinander verschmolzenen Kreuz- und Steißbeinwirbel sind zwei benachbarte Wirbel immer durch eine Bandscheibe miteinander verbunden. Diese liegt jeweils zwischen den beiden Wirbelkörpern und besteht aus Faserknorpel mit einem relativ festen, äußeren, bindegewebigen Ring und einem weichen, inneren Kern. Aufgaben der Bandscheiben sind das Abdämpfen von Stößen und Erschütterungen sowie die bewegliche Verbindung der einzelnen Wirbel miteinander. Die Bandscheiben bilden unechte Gelenke in Form einer knorpeligen Knochenverbindung. Vor allem durch kräftige Bänder wird die Stabilität der Wirbelsäule gewährleistet, die sich über ihre gesamte Länge erstrecken. Der Mensch hat sechs Bänder bzw. Bandsysteme, die für die Stabilität der Wirbelsäule von großer Bedeutung sind. Sie geben der Wirbelsäule Halt und Beweglichkeit und ermöglichen mit ihren stabilisierenden und elastischen Strukturen der Wirbelsäule zahlreiche Bewegungen. Unterstützt werden sie von den zahlreichen Rückenmuskeln.

Die Bandscheiben

sind eine flexible, faserknorpelige Verbindung zwischen Wirbeln. Sie versuchen die Wirbel voneinander abzustoßen und die Bänder behindern es. Die Wirbelsäule des Menschen besitzt 23 Bandscheiben, die 25 Prozent der Gesamtlänge der Wirbelsäule ausmachen. In ihrem Inneren befindet sich ein zellarmes gallertartiges Gewebe mit einem hohen Wassergehalt.
Wofür ist diese Flüssigkeit nötig? Die Ärzte erklären, dass sie die Wirbelsäule „nährt“. Wird Druck auf die Bandscheiben ausgeübt, dann verlieren sie diese Flüssigkeit. Dadurch schrumpft ein Mensch am Tag um bis zu drei Zentimeter. Bei Entlastung im Liegen, also beim Schlafen oder Ruhen, saugen die Bandscheiben die Flüssigkeit wieder wie ein Schwamm auf. Dieser Druckwechsel zwischen Be- und Entlastung ist auch eine Grundvoraussetzung für die Nährstoffversorgung der Bandscheiben, da der erwachsene Mensch mit Abschluss seines Wachstums in den Bandscheiben keine Blutgefäße mehr besitzt, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
Die Widerstandsfähigkeit der Bandscheiben gegenüber den Kräften der Kompression kann jeden verwundern. Bei einer Belastung von 100 kg wird die Bandscheibe nur um 1,4 mm zusammengepresst. Selbst bei sehr hohen Druckbelastungen nehmen praktisch nie die Bandscheiben Schaden, sondern es brechen stets die Wirbelkörperdeckplatten ein.
Die gute Haltung, die Fähigkeit des Menschen, sich zu beugen, umzudrehen und weit auseinander zu biegen, sind in bedeutendem Ausmaß vom Zustand der Bandscheiben bedingt.

Von Oben nach Unten

wird die Wirbelsäule in fünf einzelne Abschnitte unterteilt – die Halswirbelsäule, die Brustwirbelsäule, die Lendenwirbelsäule, das Kreuzbein und das Steißbein. Die Wirbelsäule (es kann jeder sehen) stellt keine Gerade dar, sie ist gebogen. Im Brust- und Kreuzbeinbereich sind die Biegungen von der Rundung rückwärts, und im Hals- und Lendenbereich vorwärts gerichtet. Diese Biegungen helfen die Stöße zu mildern, die beim Gehen, dem Lauf und dem Sprung entstehen sowie die großen körperlichen Belastungen zu ertragen.
Beim gesunden Menschen wird der Rücken rund zum Zentrum der Wirbelsäule. Seine Haut ist dicht, bewegungsarm nach dem Zentrum und gut verschoben auf die Seiten. Unter der Haut zeigen sich deutlich die Muskeln. Die erscheinenden Beschränkungen in der Beweglichkeit der Wirbelsäule, so auch im Rücken, stören den Blutkreislauf nicht nur der Nervenstämme und Wirbel, sondern auch der Muskeln. Deshalb haben Erkrankungen der Wirbelsäule auch eine große Auswirkung auf den Zustand der Muskeln.

Schlamm – die Heilkraft von Schlamm für Heilzwecke

Schlamm

ist ein traditionelles Heilmittel für die Behandlung von Krankheiten. Für Heilzwecke werden verschiedene Arten von Schlamm verwendet. Nach den Bedingungen seiner Bildung wird unterschieden nach Schlamm aus Sedimenten, Faulschlamm (Sapropel),  Torf und mineralisch vulkanischem Ursprungs.

Schlamm aus Sedimenten

stellt eine Masse mit schwarzer Farbe und einem Schwefelwasserstoff ähnlichem Geruch dar, die sich in den Meeren und vielen Seen aus den Sedimentgesteinen bei aktiver Beteiligung von Mikroorganismen bildet.

Faulschlamm (Sapropol)

entsteht unter natürlichen Bedingungen in nährstoffreichem Süßwasser, wenn organisches Material bei Abwesenheit von Sauerstoff unter Mitwirkung von Bakterien umgewandelt wird. Im Faulschlamm gibt es Stoffe, die aus flüssigem und festem Kohlenwasserstoff, komplizierten Ether, organischen Säuren, Spiritus und Harzen bestehen. Bei diesem Schlamm finden sich keine pathogenen Mikroben und es gibt Mikroben, die Antibiotika erzeugen. Im Unterschied zum Torf, es bildet sich nur aus der Sumpfvegetation, besteht Faulschlamm aus den Resten der Wasserorganismen – den Pflanzen und Tieren, die auf dem Grund des Sees wohnen.

Schlamm aus Torf

bildet sich an sumpfigen Stellen infolge einer langwierigen Fäulnis verschiedener organischer Stoffe, die mit dem Boden zusammenwirken. Im Unterschied zum Faulschlamm stellt dieser Schlamm die dichte Masse von dunkler graubrauner Farbe mit neutraler oder schwach sauerer Reaktion dar. Nicht selten enthält er große Mengen schwefelhaltigen Eisens und freie schwefelhaltige Säuren. Der Torf enthält außerdem Pflanzenreste, Humus, Harze, Tonerde, Eisensalze, Natriumchlorid, Schwefelwasserstoff und Kolloide organischer Stoffe. Für Heilzwecke werden verschiedene Typen von Torf verwendet.

Mineralischer Schlamm

vulkanischen Ursprungs ist ein Produkt des Ausbruches von Schlammvulkanen. Er besteht aus Thermalwasser und Schlammablagerungen. Seine Heilkraft ist von den Inhaltsstoffen bedingt. Einer der bekanntesten dieser Schlämme ist Fango.

Schlamm beeinflusst den Organismus

in dem er einen temperatur-, mechanischen- und chemischen Reiz leistet. Aufgrund der physischen Eigenschaften lassen alle Arten zu, bei der Behandlung verhältnismäßig hohe Temperaturen zu benutzen. Seine thermische Kapazität ist groß und die thermische Leitungsfähigkeit ist klein. Eine sehr wichtige Heileigenschaft der Schlämme ist ihre Adsorptionsfähigkeit, in dem sie beim Auflegen auf die Haut die auf ihrer Oberfläche vorhandenen Mikroben adsorbieren. Jedoch sind die geltenden Hauptfaktoren der Schlämme thermisch und chemisch. Wenn der thermische Einfluss auf den Organismus durch Schlämme fast identisch ist, so unterscheiden sie sich nach der chemischen Einwirkung heftig.

Schlamm ist jedoch kein Allheilmittel

Schlamm darf keinesfalls als das Allheilmittel für alle Krankheiten betrachtet werden. Es existieren Gegenanzeigen, die nicht beachtet, zum Entstehen ernster Probleme beitragen können. Deshalb ist es angeraten, sich einer derartigen Behandlung nur unter stationären Bedingungen und unter Kontrolle kompetenter Fachkräfte zu unterziehen. Andernfalls kann die Behandlung sich nicht nur als nicht effektiv erweisen, sondern auch zu unerwünschten Folgen führen.
Vor allem bei akuten entzündlichen Prozessen und angezeigter Verschärfung im chronischen Stadium, ist die Behandlung mit Schlamm nicht angeraten.
Verschiedene Hauterkrankungen können mit seiner Hilfe erfolgreich behandelt werden, aber auch hier existieren Gegenanzeigen.
Allgemein gibt es eine Vielzahl von Erkrankungen und Erkrankungsverläufen, bei denen sich die Behandlung mit Schlamm verbietet. Auch Schwangere dürfen damit nicht behandelt werden.
Die Anordnung und Bestimmung einer Behandlung sollte immer durch eine Fachkraft erfolgen.