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Skoliose – Prophylaxe nach der russischen Medizin

Skoliose

ist eine Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Rotation der Wirbel. Dadurch kann die Wirbelsäule nicht mehr vollständig aufgerichtet werden. In der Regel bildet dabei die Wirbelsäule mehrere, einander gegenläufige Bögen, die sich kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrecht zu erhalten. Dieses Erscheinungsbild wird auch als S-Form bezeichnet.
Die Skoliose kann angeboren sein (die falsche Entwicklung der Wirbelsäule), aber oft entsteht sie erst bei Kindern im Alter von 5 bis zu 15 Jahren, verschlechtert sich während der Zeiten verstärkten Körperwachstums und zählt daher zu den Wachstumsdeformitäten. In etwa 80 Prozent aller Fälle ist ihre Ursache unbekannt.

Die falsche Haltung der Kinder während der Lehrbeschäftigungen führt zur ungleichmäßigen Verteilung der Belastung in der Wirbelsäule und den Muskeln des Rückens, was sie ermüdet und schwächt. Vorboten der Skoliose sind die Schwäche der Muskeln des Rückens, die falsche Haltung und das auftretende Schulterblatt. In der Folge entstehen die Veränderungen an den Bändern der Wirbel und die Form der Wirbelsäule selbst, es bildet sich die standhafte Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule. Die Skoliose kann ebenfalls die Folge einer schweren Rachitis in der Kindheit und bei den Erwachsenen, der langwierigen asymmetrischen Belastungen auf die Muskeln des Rückens (die so genannte professionelle Skoliose bei den Geigern, den Näherinnen, den Gepäckträgern u.a.) sein. Für diese Fälle, bei der schon abgeschlossenen Entwicklung des Skelettes, entwickelt sich die Biegung langsamer und erreicht selten jene Stufe, wie bei Kindern. Zur Skoliose führt manchmal auch der Bruch der Wirbel oder ihre Zerstörung durch einen pathologischen Prozess, besonders bei Tuberkulose.

Die Biegung fängt bei den häufigsten Formen der erworbenen Skoliose damit an, dass bei der Ermüdung der Muskeln des Rückens die Wirbelsäule ein wenig zur Seite abweist. Nach der Erholung geht die Biegung verloren, es ist das erste Stadium. Im zweiten Stadium wird die Biegung ständig, es ändert sich die Form des Brustkorbes, der Schulter und das Schulterblatt auf der konvexen Seite der Brustskoliose richtet sich höher, als auf der Konkaven ein. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule verringert sich heftig, jede physische Aktivität ist anstrengend und es sind die Klagen auf muskel- und intercostalraum Schmerz (siehe: Intercostalneuralgie) häufig.
Besonders schwere Skoliosen führen außerdem zur Veränderung der Lage der inneren Organe, erschwerend ihre Funktionen. Das alles verringert die Arbeitsfähigkeit des Menschen wesentlich.

Prophylaxe der Skoliose

Die Prophylaxe der Skoliose hat bei der Behandlung große Bedeutung und sie ist sehr wirksam. Bereits bei den ersten Merkmalen der angeborenen Skoliose des Kindes sollte das Regime organisiert werden, das die Arbeit der minderwertigen Teile der Wirbelsäule erleichtert. Unbedingt sollten auch die vom Arzt empfohlenen Sportübungen erfüllt werden, die Massagen und die Bewegungsspiele. Ebenfalls werden Sonnen- und Luftbäder, eine vitaminreiche Ernährung usw. empfohlen. Die frühe Erkennung der angeborenen Skoliose und die strenge Beachtung aller Empfehlungen des Arztes führen zu guten Ergebnissen.

Die Prophylaxe der Skoliose bei Kindern und Jugendlichen ist einfach. Dazu gewährleisten Sie, dass das Bett nicht zu weich, sondern ausreichend hart, auch sehr hart und für den Kopf das Kissen nicht allzu groß ist. Das richtige Sitzen hinter dem Tisch und hinter der Schulbank, die gute und richtige Beleuchtung des Arbeitsplatzes, der Aufenthalt an der frischen Luft, die Bewegungsspiele, eine vollwertige Ernährung, der ausreichende Schlaf und die Morgengymnastik sind wünschenswert.

Die Prophylaxe der professionellen Skoliosen besteht in der Beachtung des richtigen Regimes der Arbeit und Erholung, der Sportpausen in der Arbeitszeit und allgemein die Beschäftigung mit Sport. Der Sport dient nicht nur der allgemeinen Gesundung des Organismus, sondern auch der Festigung der Muskeln.

Die Skoliose kann nicht geheilt werden, aber man kann den Zustand des Kranken stabilisieren und die Geschwindigkeit der Wirbelsäulendeformation mit Hilfe speziell ausgewählter Komplexe der Heilgymnastik, Massage und Physiotherapie verringern. Damit kann das natürliche Muskelkorsett geschaffen werden, das die Wirbelsäule in der richtigen Lage unterstützt. So verringert sich die vorhandene Biegung der Wirbelsäule, obwohl es im Voraus sehr kompliziert ist, das Ergebnis zu prognostizieren. In einigen Fällen ist die chirurgische Behandlung notwendig.

Bei der Skoliose darf man keine Übungen machen, die die Wirbelsäule dehnen und dadurch ihre Flexibilität erhöhen sollen. Obwohl mit Hilfe dieser Übungen nach den schönen Ergebnissen gestrebt werden kann, wird die Freude daran nur kurz sein. Warum? Diese Übungen wirken vor allem in den von der Krankheit unbeschädigten Bereichen der Wirbelsäule, die bereits sehr beweglich sind und damit überbeweglich werden. Die Folge ist, die Skoliose beginnt sich viel schneller zu entwickeln.
Deshalb erlaubt die Mehrheit der russischen Ärzte den an Skoliose erkrankten nicht, sich an ein Reck oder eine Sprossenwand zu hängen.

Heilgymnastik

Die richtig ausgewählte Heilgymnastik soll die Muskeln festigen, die Übungen werden langsam und fließend und mit minimaler Kraft ausgeführt. Dabei soll die Wirbelsäule eben und bewegungsunfähig sein.

Für das Korsett braucht man sich nicht zu begeistern, denn wenn der Mensch ständig ein Korsett trägt, dann hören die Muskeln bei ihm auf zu trainieren und werden schwächer. Ein solcher Zustand verschlimmert nur den Krankheitsverlauf. Das Korsett kann man tragen, aber möglichst nur kurz.
Besser ist es, mit Hilfe der Gymnastik, das eigene Muskelkorsett zu schaffen.

Übungen für die Festigung der Rückenmuskeln

1. Die Ausgangslage – auf dem Bauch liegend. Heben Sie den Kopf und die Schultern, die Hände strecken Sie von den Seiten und pressen die Finger zur Faust zusammen (die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf dem Bauch liegend, die Hände an den Seiten liegend. Der Reihe nach heben Sie einzeln die gestreckten Beine hoch, gleichzeitig das Becken nicht vom Fußboden lösend (die Übung 10-mal wiederholen).

Übungen für die Festigung der Bauchmuskeln

1. Die Ausgangslage – auf dem Rücken liegend, die Hände entlang des Rumpfes gelegt, gleichzeitig die Lende an den Fußboden gedrückt. Der Reihe nach heben Sie einzeln die gestreckten Beine hoch (die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf dem Rücken liegend, die Hände entlang des Körpers gelegt. Sie machen einen fließenden Übergang in die sitzende Lage, dabei auf die richtige Haltung achtend (die Übung 10-mal wiederholen).

Übungen für die Festigung der Seitenmuskeln des Rumpfes

1. Die Ausgangslage – auf der rechten Seite liegend, die rechte Hand nach oben gestreckt, die linke Hand auf den Rumpf gelegt. Heben und senken Sie das linke Bein. Die gleiche Übung machen Sie auf der linken der Seite (auf jeder Seite die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf der rechten Seite liegend, die rechte Hand nach oben gestreckt, die linke Handfläche auf den Boden gestützt. Langsam heben und senken Sie beide gestreckten Beine. Die gleiche Übung machen Sie auf der linken Seite, wobei die Bewegungen fließend und rhythmisch sein sollen – jede Bewegung in 2-3 Sekunden ausführen (auf jeder Seite die Übung 10-mal wiederholen).

Übungen für die Bildung der richtigen Haltung

1. Übernehmen Sie die richtige Haltung – lehnen Sie sich dicht mit dem Rücken an eine Wand, dann machen Sie zwei Schritte vorwärts, setzen sich, stehen auf und wieder übernehmen Sie die richtige Lage des Körpers (die Übung 10-mal wiederholen).

2. Die Ausgangslage – auf dem Rücken liegend, der Kopf, der Rumpf, die Beine liegen auf einer Linie, die Hände sind an den Rumpf gedrückt. Heben Sie den Kopf und die Schultern hoch, fixieren Sie diese Lage des Körpers fest und kehren Sie langsam in die Ausgangslage zurück (die Übung 10-mal wiederholen).

Übung mit einem Gewicht auf dem Kopf

Die Ausgangslage – sitzend mit der richtigen Haltung, auf dem Kopf liegt ein Sack mit 1-1,5 kg Sand. Sie stehen auf und gehen unter Erhaltung der richtigen Haltung durch den Raum, wobei Sie durch und über Hindernisse gehen (die Übung über 7 Minuten ausführen).

Folgende Anwendung wird auch bei Skoliose helfen

Das Fortschreiten der Erkrankung kann die Einnahme von Kapseln aus Fischtran anhalten. Dazu nehmen Sie über 2 Monate 4 bis 5-mal täglich jeweils 1 Kapsel nach dem Essen mit etwas Wasser ein.

Intercostalneuralgie – Merkmale und Behandlung

Intercostalneuralgie

auch Interkostalneuralgie genannt, ist häufigster Grund für Schmerzen im Brustkorb. Dabei handelt es sich um eine Einklemmung von Intercostalnerven im Intercostalraum. Der Muskelschmerz oder Herzschmerz sind wesentlich seltener. Es ist relativ unkompliziert, die Ursache des Schmerzes zu unterscheiden.
Bei einem Neuralgie- oder Muskelschmerz steigert sich der Schmerz beim tiefen Atemzug oder der Ausatmung und ändert sich mit der Veränderung der Lage oder Bewegung im Brustkorb.
Der Herzschmerz ändert sich beim tiefen Atemzug, der Ausatmung oder bei der Veränderung der Lage und Bewegung im Brustkorb nicht. Er kann von Störungen der Rhythmik des Pulses, dem fallenden oder sich erhöhenden Blutdruck begleitet sein. Den Herzschmerz nimmt in der Regel das Nitroglyzerin ab.

Warum kommt es im Brustkorb zum neuralgische Schmerz?

Beim Menschen existieren 12 Rippenpaare. In jedem Zwischenraum (Intercostalraum) zieht sich ein Intercostalnerv hin. Das Zusammenpressen oder der Reiz der Intercostalnerven führt zu dem sehr unangenehmen Schmerz, der sogar die Atmungsbewegungen beschränken kann. Der Grund des Zusammenpressens/Reizes der Intercostalnerven ist eine Deformation der Intercostalräume. Dazu können verschiedene Ursachen führen, wie Schläge ins Gebiet des Brustkorbes, die Überanstrengung der äußeren- und inneren Muskeln und der Bänder des Brustkorbes, der Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule oder ihre Biegung.
Charakteristisch für die Intercostalneuralgie ist ein ständiger starker Schmerz mit umgürtendem Charakter im Verlauf von ein oder mehrerer Intercostalnerven. Zeitweise steigert sich dieser Schmerz, besonders beim Beugen des Rumpfes, Husten, Niesen und Atmen.
Der Schmerz im Brustkorb kann jedoch nicht nur durch das Zusammenpressen oder den Reiz der Intercostalnerven hervorgerufen sein, sondern auch durch die Überanstrengung eines oder mehrerer Muskel. Gewöhnlich ist es die Verspannung des Rücken-, Schulter- oder Schulterblattmuskels. Beim Dehnen des betroffenen Muskels (die Neigung vorwärts, die Bewegung der Schulter oder des Schulterblattes) ist die Steigerung des Muskelschmerzes charakteristisch.

Wie wird eine Intercostalneuralgie behandelt?

Gewöhnlich wird die Intercostalneuralgie mit Vitaminen, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Mitteln oder in ihrer Kombination erfolgreich behandelt.
Die Hauptmethode der erweiterten Behandlung einer Intercostalneuralgie ist die Manualtherapie – die Behandlung mit den Händen. Sie ist spezialisiert auf die Untersuchung und Behandlung von Störungen im Bereich des Bewegungsapparates. Der Arzt oder Manualtherapeut sucht die Störungen und behandelt sie mit speziellen Untersuchungs- und Behandlungstechniken.
Mit Hilfe der Manualtherapie und/oder der Gymnastik werden die Gründe für das Zusammenpressen des Nervs entfernt.

Beachten: Bei akuten Bandscheibenbeschwerden, entzündlichen Erkrankungen oder Osteoporose darf die Manualtherapie nicht angewendet werden. Ebenfalls sollte sie nur von dafür ausgebildeten Ärzten und Therapeuten ausgeführt werden, da ein einziger falscher Griff zu schweren Schäden an der Wirbelsäule und im Extremfall auch zu Lähmungserscheinungen führen kann.