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Große Klette (Arctium lappa) – eine alte Heilpflanze

Große Klette (Arctium lappa)

ist überall in den gemäßigten Zonen Eurasiens anzutreffen, oft bildet sie große Büsche. Man sieht sie in Baulücken, Gräben, Gruben, in Parks und Gärten, an Straßen, Wegen und Häusern. Sie blüht von Juni bis August, ihre Früchte reifen von Juli bis September.

Geschichte

Bereits im antiken Griechenland war die Große Klette als Heilpflanze bekannt und wurde unter anderem in den Schriften von Dioskurides erwähnt. In zahlreichen Kräuterbüchern des Mittelalters findet die Klette ebenfalls Beachtung, insbesondere wegen ihrer den Haarwuchs fördernden Wirkung. Aber auch zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen wurde sie empfohlen.
Die Wurzeln und jungen Blätter der Klette können als Wildgemüse verwendet werden, ihre Wurzeln schmecken süß.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen der Großen Klette gehören Inulin, Fettsäuren und Tannine, Phosphorsäure, fettes Öl, ätherisches Öl, Tannine, Bitterstoffe, Phytosterine, Schleim und Teer.

Anwendung in der Volksmedizin

In der Volksmedizin werden vorwiegend die Wurzeln und seltener die Blätter der Großen Klette für Heilzwecke verwendet. Dazu werden die Wurzeln im späten Sommer und Herbst nach der Blüte der Klette, die Blätter im Sommer, gesammelt und im Schatten getrocknet.

Die Klettenwurzel wird vor allem als Diuretikum, choleretisch, entzündungshemmend und schweißtreibend verwendet.

R E Z E P T E
Aufguss der Klettenwurzel

Übergießen Sie 15 bis 20 g zerkleinerte Wurzeln der Großen Klette mit 0,25 l kochendem Wasser und trinken von dem Aufguss 3 bis 4-mal täglich 1 EL nach den Mahlzeiten.
Alternativ können Sie auch 10 bis 25 g zerkleinerte Wurzeln mit 0,5 l kochendem Wasser übergießen und vom warmen Aufguss 3 bis 4-mal täglich 125 ml nach den Mahlzeiten trinken.

Die Volksmedizin verwendet diese Aufgüsse vorwiegend bei Rheuma, Gicht, Nierensteinen und Blasenkrebs, Ödeme, Gastritis und Colitis mit chronischer Verstopfung und Diabetes.

Aufguss oder Sud bei Hauterkrankungen

Bei Hauterkrankungen wird ein Aufguss oder Sud aus den Wurzeln der Großen Klette bereitet. Eingenommen dienen diese als „Blut-Reinigungsmittel“, äußerlich als Waschung bei juckender Haut, Ausschlag, Akne, Ekzem und Furunkel.

Aufguss für Spülungen

Ein Aufguss der Wurzeln oder Blätter der Großen Klette kann auch für Spülungen bei entzündlichen Erkrankungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum verwendet werden.

Wundheilung mit Klettenblättern

Für die Wundheilung bei Verbrennungen, Geschwüren und Schnittwunden werden frische oder eingeweichte getrocknete Klettenblätter auf die betroffenen Stellen der Haut aufgelegt und für lange Zeit dort belassen.

Aufguss oder Sud zur Haarstärkung

Besonders beliebt ist die Klettenwurzel als ein Mittel zur Haarstärkung. Dazu wird unter anderem ein Aufguss oder Sud aus den Wurzeln 1-mal innerhalb von 3 Tagen in die Kopfhaut eingerieben.
Für die Haarstärkung und gegen Haarausfall empfiehlt die Volksmedizin auch das folgende Rezept:

Übergießen Sie 20 g zerkleinerte Klettenwurzel und 10 g Ringelblumenblüten mit 1 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss aufkochen und dann noch für 10 bis 15 Minuten unter kleiner Hitze köcheln. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur sieben Sie den Sud durch und reiben ihn noch warm 1-mal innerhalb von 3 Tagen in die Kopfhaut ein.

Hinweis: Von der Anwendung der Großen Klette während einer Schwangerschaft wird abgeraten.