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Majoran – eines der ältesten Gewürze in der Küche

Majoran

Majoran ist eines der ältesten und beliebtesten Gewürze Mitteleuropas. Wegen des ausgezeichneten Aromas fand er weltweit Verbreitung. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, wird heute aber in vielen Ländern Europas auf Großflächen und in Gärten kultiviert. Die getrockneten zerkleinerten Blätter und Blüten (Majoranae herba) stellen das Gewürz dar. Es hat einen angenehmen Duft und einen etwas kühlenden, bitterlichen Geschmack. Majoran enthält ätherisches Öl, Bitterstoff und Gerbsäure.
Der Gebrauch von Majoran ist sehr zu empfehlen. Er verleiht den Speisen einen besonderen Wohlgeschmack. Verwendet wird er zum Würzen von Suppen – wie aus Kartoffeln und Pilzen, Gemüsen – wie Kartoffeln und Bohnen, Soßen, verschiedenen Fleischgerichten – wie Schmorfleisch, gespicktem Fasan, Rebhuhn und gebeizter Hammelkeule, Leberklößchen, Leberwurst, Pasteten und Hackfleisch. Es ist ein harmonisches Gewürz für die Zubereitung von gegrillten Hähnchen und in Alufolie gebratenem Fleisch. Bei der Zubereitung von Lamm, Schaf und Hammel ist er besonders zu empfehlen, da er den unangenehmen Nebengeschmack dieser Fleischsorten unterdrückt. Vor ihrer Zubereitung sollten man den Talg sorgfältig entfernen, denn seinen Geschmack kann auch Majoran nicht beseitigen.
Majoran kann mit den Blättern des wilden Majoran (Oregano) verwechselt werden. Deshalb sollten man beim Kauf darauf achten.

Wofür kann Majoran in der Küche verwendet werden?

Er eignet sich als Würze für Suppen mit oder aus Gekröse, Gemüse, Gulasch, Hirn, Kalbskopf und Lammkopf, Kartoffeln, Wirsingkohl und Leberknödel.

Rezepte

Aber, es müssen nicht nur Suppen sein, wie bereits oben erwähnt. Beispielsweise:

Geröstete Kalbsleber

800 g Kalbsleber, 120 g Fett, Salz, 200 g Zwiebeln, gemahlener Pfeffer, Majoran, Paprika

Die Haut von der Kalbsleber entfernen und die Leber in kleine, dünne Streifen zerlegen. Die in runde Scheiben geschnittenen Zwiebeln in Fett hellgelb braten, mit Pfeffer und Majoran würzen.
Unter ständigem Rühren die Leber rasch braten, dann den Paprika zufügen.
Beim Anrichten – nicht früher – salzen.

Geeignete Beilage: Kartoffelpüree mit in Fett gerösteten Zwiebeln.

Majorankartoffeln

1500 g Kartoffeln, 50 g Fett, 60 g Mehl, 1 g Majoran, 30 g Zwiebeln, 0,2 l saure Sahne, Salz

Die geschälten Kartoffeln in Scheiben schneiden, salzen und mit Wasser bedeckt zum Kochen aufsetzen.
Aus Fett und der feingeschnittenen Zwiebel eine helle Mehlschwitze bereiten, mit kaltem Wasser auflassen und auf die weichgekochten Kartoffeln gießen. Mit Majoran abschmecken, die saure Sahne hinzugeben und das ganze gut aufkochen.

Majoran ist ein vielseitig verwendbares Gewürz, auch in Kombination mit anderen Gewürzen. Auch wird er in der Heilkunde verwendet. Er wirkt appetitanregend, magenstärkend, windtreibend und beruhigend. Deshalb ist er ein Bestandteil von Teemischungen mit Heilwirkung. Menschen mit hohem Blutdruck sollten Majoran nur mit Vorsicht genießen.

Guten Appetit!

Heidelbeeren – Verwendung in Küche und Heilkunde

Heidelbeeren

(Vaccinium myrtillus), regional auch Blaubeeren genannt, sind eine Art aus der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) und gehören in die Familie der Heidekrautgewächse. Die Pflanze wächst in den gemäßigten und nordischen Zonen Eurasiens und besiedelt dabei Gebiete von der Ebene bis ins Gebirge. Von April bis Mai blüht die Heidelbeere, die Früchte reifen von Juli bis September.

Heidelbeeren sind eine beliebte Beerensorte und lassen sich sowohl frisch verzehren als auch in der Küche verwerten. Vor dem Verzehr selbstgepflückter, ungewaschener Beeren wird allerdings aufgrund der möglichen Anhaftung von Eiern des Fuchsbandwurms gewarnt. Es ist daher ratsam, die Heidelbeeren zu kochen. Aus den Beeren kann man viele Gerichte herstellen, bekannt sind u.a. Heidelbeerkompott, Heidelbeermarmelade, Heidelbeereis, Heidelbeerkuchen und Hefeklöße mit Heidelbeeren.

Heidelbeeren in der Heilkunde

Heidelbeeren enthalten Fruchtsäure, Zucker, Pektin, Gerbstoff und Vitamine. Außerdem enthalten Heidelbeeren für den Organismus wichtige Nährstoffe, die auch in Form von Saft, Wein oder Tee in den Körper gelangen. Für Heilzwecke werden auch die Blätter verwendet, die von Juni bis Oktober gesammelt werden. Heidelbeeren üben eine sehr gute Wirkung auf die Darmflora aus, da sie die Darmschleimhäute widerstandsfähig machen. Sie leisten außerdem bei Verdauungsstörungen, chronischem Darmkatharr, Darminfektionen, Durchfall und Mundhöhlenkrankheiten gute Dienste.
Im Mittelalter galt die Heidelbeere als eine Arzneipflanze, insbesondere auch wegen der Inhaltsstoffe ihrer Blätter. Aufgüsse aus den Blättern der Beere waren ein bewährtes Hausmittel bei vielen Beschwerden, wie auch Blasenschwäche, Gicht, Rheuma, und Zahnfleischentzündungen.

Rezept

Ein Rezept für „Heidelbeermarmelade“ oder auch „Blaubeermarmelade“:

Heidelbeermarmelade

1 Kg Heidelbeeren, 600 g Zucker

Die Heidelbeeren waschen und auf einem Sieb abtropfen lassen. In einem Emailletopf unter ständigem Rühren dick kochen. Den Zucker zugeben und noch 10 Minuten kochen lassen.
Anschließend heiß in sterile Gläser füllen und die Marmelade ausgekühlt mit Kunststofffolie verschließen.

Wer Heidelbeeren selbst sammelt und diese konservieren möchte, kann diese Frosten oder auch Einkochen. Die im Handel angebotenen Kultursorten können auf gleiche Weise verarbeitet werden.

Guten Appetit!

Ysop – ein vorzügliches Gewürz in der Küche

Ysop

(Hyssopus officinalis) stammt ursprünglich aus dem Mittelmehrgebiet und ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Von dort gelangte diese an Kampfer erinnernde, würzig riechende und bitterlich schmeckende Gewürzpflanze nach Mitteleuropa. Als Gewürz- und Heilpflanze wird er seit dem 16. Jahrhundert auch in Deutschland kultiviert. Wild kommt Ysop in Süd-, Südmittel- und Osteuropa vor. Aus dem Anbau als Kulturpflanze ist er an manchen Orten auch verwildert und eingebürgert. Volkstümliche Namen für Ysop sind Weinespe, Eisenkraut, Hizopf, Ibsche, Isump, Hysop, Ipsenkraut, Eisewig, Eisop und Josefskraut. Die Pflanze liebt sonnige, warme und trockene Standorte und gedeiht am besten auf durchlässigen und mäßig nährstoffreichen Böden. Ysop ist ein naher Verwandter von Thymian, Salbei und anderen Lippenblütern. Er enhält in größeren Mengen ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Vitamin C.

In der Heilkunde

gilt Ysop als schleimlösendes Mittel bei Husten, hebt den Blutdruck, lindert Asthma, wirkt magenstärkend und verhindert Schweißausbrüche. Bereits im Altertum wurde er gegen Erkrankungen der Lungenwege eingesetzt. Man kann Ysop als Tee einzeln oder zusammen mit anderen Kräutern in Mischungen trinken. Als Arzneipflanze wird Ysop heute nicht mehr empfohlen, da er in höheren Dosen Krämpfe auslösen kann. Deshalb sollten ihn auch Schwangere meiden.

In der Küche

ist Ysop als Gewürzpflanze ein vorzügliches Gewürz für Kartoffel-, Sellerie-, Fleisch- und Fischsalate, für Braten, Fleischbeizen und mehr. So kann er auch Gemüsepfannen und Pilzgerichte verfeinern sowie Salatdressings und Kräuteressigen eine pikante Note geben. Sparsam verwendet eignet er sich auch als Suppengewürz. Ysop harmonisiert sehr gut mit Petersilie.

Rezept

Wer diese Gewürzpflanze in seiner Küche probieren möchte, hier ein Rezept:

Schweinekoteletts mit Ysop

4 Schweinekoteletts (dünne Fleischscheiben), feingeschnittenes Ysopkraut, Salz, Knoblauch, Kümmel

Die Schweinekoteletts gut klopfen, salzen und mit feingeschnittenem Ysopkraut einreiben. Dann einige Stunden an einen kühlen Ort stellen. Danach das Fleisch schnell anbraten, etwas Wasser dazugeben, mit Knoblauch und Kümmel würzen und dünsten. Wenn das Wasser verdunstet ist, nochmals braten.

Gutes Gelingen und guten Appetit!