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Die traditionelle russische Medizin in der Geschichte

Traditionelle russische Medizin

Während ihrer langen Geschichte hat die traditionelle Medizin eine Vielzahl von pharmakologischen und anderen Mitteln zur Exposition durch Menschen angesammelt. Allein die Auflistung von Heilpflanzen, die von vielen Völkern in der traditionellen Medizin verwendet werden, ergibt mehr als zehntausend. Die traditionelle Medizin, mit ihrem Wissen über die Heilkräfte von Pflanzen, Objekten, Tieren und Mineralien, Rezepten und Heilmethoden zur Behandlung und Betreuung der Kranken, hatte ihre Ursprünge bereits an der Schwelle der Existenz des Menschen (siehe auch: Anfänge der Heilung von Krankheiten durch den Menschen) und entstand aus seinem Bedürfnis – das Leiden zu heilen.

Früheste schriftliche Belege

über eine Verwendung von pflanzlichen Heilmitteln wurden aus der Kultur der Sumerer gefunden, die einst auf dem Territorium des heutigen Irak lebten. In Assyrien und Babylonien fanden Forscher Aufzeichnungen über die Verwendung von Bilsenkraut, Stechapfel und Süßholzwurzel für medizinische Zwecke.
Auch im alten Ägypten wurden Pflanzen für gezielte Behandlungen verwendet. Beispielsweise ist bekannt, dass die Pflanzen nicht nur in ihrer reinen Form, sondern auch für die Herstellung von verschiedenen Salben und Ölen verwendet wurden. Einige dieser Rezepte blieben bis heute erhalten. Auch wussten die Priester, wie man Pflanzen nicht nur für medizinische Zwecke verwendet, sondern auch als Mittel zur Einbalsamierung. Deshalb können wir heute die Mumien der Pharaonen nahezu unverändert sehen. Im antiken Griechenland studierten Philosophen und Ärzte die Kräuter und fertigten darüber umfassende Aufzeichnungen an. Dabei sammelten sie das alte Kräuterwissen der Volksmedizin auf einer empirischen Grundlage und machten es für die Verwendung in der klassischen Medizin nutzbar. Beispielsweise ordnete und beschrieb Hippokrates über 200 Kräuter. Auch beim antiken römischen Arzt Claudius Galenus waren Rezepte und Beschreibungen von Kräutern der Gegenstand einer seiner Abhandlungen. Claudius Galenus war davon überzeugt, dass trockene Kräuter eine mächtige Heilkraft haben können, jedoch müssen sie zuvor unbedingt in Wasser gelegt werden. Dank dieser genialen Erkenntnis erfand er eine Vielzahl von Tees und Tinkturen, die in der Lage waren, Milliarden von Menschen seit vielen Jahrhunderten zu heilen und noch heute in der medizinischen Praxis verwendet werden.

Einen erheblichen Beitrag zur Förderung der Entwicklung

der traditionellen Medizin und heutigen Schulmedizin leisteten auch östliche Länder wie Korea, Japan, Indien und China. Kräuter wie Knoblauch, Ginseng, Zwiebeln, Herzgespann und Ingwer waren und sind sehr beliebt in Rezepten. Sie wurden auch zuerst in diesen Ländern eingesetzt. Die östliche Praxis wird durch ein spirituelles und philosophisches Prinzip charakterisiert. Alle Argumente beinhalten eine Kombination von physischem und geistigem, die Einheit und den Kampf der Gegensätze, und natürlich, Ruhe und Ausgeglichenheit. In Russland und in Europa wurden in der traditionellen Medizin nicht nur die pflanzliche Therapie, sondern auch verschiedene Beschwörungen und Zaubersprüche verwendet. Diese medizinische Magie hatte ihre Ursprünge in der animistischen Glaubens- und Fantasiewelt der altertümlichen Jäger- und Sammlergesellschaften und blieb auch nach der Christianisierung der Völker in der Volksmedizin erhalten.

Über Jahrhunderte existierte die traditionelle Medizin

parallel zur ärztlichen Medizin. Daher kann man heute nicht immer genau bestimmen, woher einige der von der klassischen Medizin in der Vergangenheit verwendeten Medikamente oder medizinische Geräte stammen. Diese Unterscheidung ist jedoch insbesondere für Historiker der Medizin wichtig, da sich aus der Herkunft eines Rezepts oder eines medizinischen Ansatzes aus der Medizin der Vergangenheit, die Rationalität und Effizienz im Hinblick auf die moderne medizinische Wissenschaft ableiten lassen.

In den Anfängen der traditionellen russischen Medizin (siehe auch: Ursprünge der russischen Volksmedizin) riefen die Menschen Hexen und Zauberer zu den physischen und psychischen Krankheiten, den Leiden der Tiere oder um böse Geister aus dem Haus zu vertreiben. Diese alten Volksheiler hatten jedoch bereits ein großes Arsenal an Werkzeugen, darunter eine Vielzahl an Kräutern.
Ihr Arsenal enthielt durchschnittlich mindestens 12 Kräuterarten, wobei sehr erfahrene Volksheiler bis zu 99 verschiedene Pflanzen verwendeten. Aus den Pflanzen wurden Medikamente bereitet, wie Aufgüsse, Sude, Tinkturen, Pulver und Salben. Die Kräuter wurden an bestimmten Tagen und Stunden gesammelt, berücksichtigend den Zeitpunkt der Blüte, den Phasen des Mondes, den Stand der Sonne, mit oder ohne Tau und vielem mehr.
Auch magische Praktiken und die Einflussnahme auf die Psyche des Kranken gehörten zum Arsenal dieser Heiler. So wird beispielsweise bis heute die Hilfe und Kraft des Himmels angerufen, um die Heilung für den Kranken zu erbitten.
Vieles aus der Praxis dieser alten Kräutermedizin und den Techniken zur Beeinflussung der Psyche des Kranken, ist heute für Wissenschaftler und Ärzte im Zeitalter der modernen Medizin sehr interessant. Einiges von diesem alten Wissen fand bereits mehrfach seinen Eingang in die moderne Medizin.

Weit verbreitet ist die Verwendung von Pflanzen

in der traditionellen Medizin der Völker von Ost-Asien, China, Tibet, Indien, Japan, Korea und in Bulgarien, Frankreich und noch vielen anderen Ländern.
Es ist heute bekannt, dass die Verwendung von Medikamenten pflanzlichen Ursprungs vor allem wegen ihrer hohen biologischen Aktivität erfolgt. Natürliche chemische Verbindungen sind in der Regel weniger schädlich in ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper als ihre synthetischen Gegenstücke und Substanzen mit künstlich etablierter Struktur. Das ermöglicht wiederum ihre Verwendung bei chronischen und in einigen Fällen akuten Krankheiten oder zur Vorbeugung von verschiedenen Krankheiten.
Die heute zu einer Reihe von pflanzlichen Medikamenten zur Verfügung stehenden Daten, belegen die besondere Wirkung der in Pflanzen gefundenen komplexen Stoffe, im Vergleich zu “reinen” Präparaten. Das ist darin begründet, weil der Prozess des Lebens eine Vielzahl von Substanzen bildet, von denen viele eine deutliche Wirkung auf den menschlichen- und tierischen Körper haben.

In der heutigen pharmazeutischen Industrie

sind Pflanzen eine wichtige Quelle für die Produktion von verschiedenen Arzneidrogen. Über 30% der Arzneimittel sind aus Pflanzen und jedes dritte Medikament auf dem Weltmarkt ist eine Arzneidroge pflanzlichen Ursprungs. Darüber hinaus sind die Kosten von Heilpflanzen in den meisten Fällen deutlich niedriger als die künstlicher Rohstoffe.

Jedoch, auch die Verschreibung von Heilpflanzen muss angemessen sein. Ihre Heilmöglichkeiten zur Heilung einer Krankheit müssen zuvor kritisch geprüft und je nach der Krankheit, kann die Kräutermedizin dann entweder allein oder als Bestandteil einer gemeinsamen komplexen Behandlung verwendet werden.

Die russische Volksmedizin schöpft ihre Stärke

aus den Ressourcen der Natur. Oft werden wilde Pflanzen verwendet, die meistens reich an Vitaminen und ätherischen Ölen sind. Erste schriftliche Überlieferungen zu dieser Medizin datieren aus dem 11. Jahrhundert, aus der Zeit der Kiewer Rus. Sehr beliebt waren bei den volkstümlichen Heilmitteln Medikamente aus Pflanzen, wie Salbei, Brennnesseln, Spitzwegerich, Rosmarin, Lindenblüten, Birkenblätter, Rinde von Esche und Wacholder sowie Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Birkensaft und viele andere. Heilen in Russland ohne solche Kräuter wie Minze, Kamille, Eberesche, Brombeere, Eichenrinde, Himbeer- und Johannisbeerenblätter wird noch heute in vielen russischen Gegenden als „unmöglich“ angesehen.

Heute umfasst die russische Volksmedizin

ein komplexes System von Kenntnissen und Praktiken, die für Diagnose, Verhütung und Beseitigung von Störungen im physischen, psychischen und sozialen Gleichgewicht verwendet werden. Darin sind Konzepte zur Physiologie und Anatomie des Menschen, Ursache und Diagnose von Krankheiten, Behandlung von Wunden, Verletzungen oder Schädigungen des Körpers, Pharmakologie, Geburtshilfe, Gynäkologie, Psychotherapie, Physiotherapie und Pädiatrie enthalten sowie auch Sanitär-, Hygiene- und Kosmetikkonzepte. Auch ist es so gestaltet, nicht nur zu behandeln, sondern Krankheiten bereits durch die Bereitstellung von Prävention, Abwasserentsorgung und Hygiene, vorzubeugen. Dabei unterstützt es den Menschen über seinen gesamten Lebenszyklus – von der Geburt bis zum Tod. Ebenfalls berücksichtigt es Alter und Geschlecht des Kranken, seine Umgebungsbedingungen, den Wohnort, die Zeit und auch die Mondphasen. Dabei bedient es sich einer vielschichtigen Sammlung an verfügbaren Heilmethoden der Pharmakologie und Massage-Therapie, Psychotherapie und Physiotherapie sowie der Diätetik, und ist ausschließlich auf Erfahrung und Beobachtung gegründet, weitergegeben von Generation zu Generation, sowohl mündlich als auch schriftlich. Darüber hinaus hat die russische Volksmedizin, wie jede andere traditionelle Medizin auch, noch ein weiteres und sehr attraktives Merkmal, es ist die Zuverlässigkeit der Heilmittel und Heilmethoden, die sie als praktischen Nutzen zur Verfügung stellt.

Im Artikel 50 des Gesetzes „Über den Gesundheitsschutz der Bürger der Russischen Föderation“ wird die Stellung und der Begriff der „Volksmedizin“ in Russland geregelt:

„Volksmedizin ist eine Heilmethode, die sich gründet in den nationalen Erfahrungen, die auf der Nutzung von Wissen und praktische Fertigkeiten in der Beurteilung und Wiederherstellung der Gesundheit beruhen. Zur Volksmedizin gehören nicht, die Erweisung der Dienstleistungen des okkulten und magischen Charakters sowie die Leistung von religiösen Riten.
Das Recht auf die Praktizierung der Volksmedizin hat ein Bürger, der eine Zulassung durch die Exekutive der Russischen Föderation auf dem Gebiet des Gesundheitswesens bekam…“

Auch im ältesten Gesetzbuch des russischen Rechts, das von Jaroslaw dem Weisen im ersten Quartal des 11. Jahrhunderts vorbereitet und dann wiederholt überarbeitet und erweitert wurde, gab es bereits gesetzliche Regeln für die Arbeit der russischen „Volksheiler“ (siehe auch: Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus).

Heilbäder – traditionelle natürliche Heilmittel

Heilbäder

Bereits seit Urzeiten sind Heilbäder und ihre heilende Wirkung, mit oder ohne Pflanzen- und Mineralstoffzusätze, bekannt und überliefert. Heilbäder gehören zu den traditionellen natürlichen Heilmitteln und Heilmethoden vieler Kulturen. Diese Heilbäder erweitern die Blutgefäße, fördern den Blutkreislauf, liquidieren die Stagnation des Blutes und unterstützen die Selbstsäuberung des Organismus.

Einfache Heilbäder

Im Folgenden einige Beispiele für die Anwendung von Heilbädern in der traditionellen russischen Medizin:

R E Z E P T E

Zur Verbesserung der Blutversorgung und der Stoffwechselprozesse der Haut eignen sich Salzbäder.
Dazu lösen Sie 0,4 bis 0,6 kg Speise- oder Meersalz in 200 ml Wasser auf, geben die Lösung in das Badewasser mit einer Wassertemperatur von 36 °C bis 37 °C und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Um die Ernährung der Haut durch das Blut zu verbessern, können Sie im Vollbad auch 2 kg Salz auflösen. Das Bad entspannt die Haut und regt sie gleichzeitig an, über das Wasser Urinsalze und Kohlenhydrate aus dem Organismus abzugeben. Wohltuend wirkt es auch bei Rheuma.
Beachten: Bei allen Krankheiten im akuten Stadium und in der Verschärfung sind Salzbäder verboten.

Bei Salzbädern im Zusammenhang mit entzündeten Gelenken ist es nützlich, wenn Sie zusätzlich 3-mal täglich ½ Glas frischen Pampelmusensaft trinken. Dieser Saft hilft in den Gelenken die Flüssigkeitsansammlung zu entfernen.

Für die Linderung von Schmerzen im Rücken ist das einfachste Heilbad in auf 38 °C bis 39 °C erwärmtem Wasser. Nach der Badedauer von 10 bis 15 Minuten wickeln Sie sich in ein trockenes Laken, dann in eine wollene Decke und erholen sich auf diese Weise liegend 20 bis 30 Minuten. 

Rückenschmerzen lindert auch sehr wirksam ein tägliches Heilbad mit den Früchten der Rosskastanie (Aesculus). Dazu geben Sie die Masse aus 500 g gemahlenen Früchten in das auf 36 °C bis 37 °C erwärmte Badewasser, verrühren sie mit einem Holzstab über 5 Minuten und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Vielfältigst werden Heilbäder auch bei Erkrankungen der Haut verwendet. Bei Ekzemen, Neurodermitis und anderen Hautausschlägen, Furunkel, Abszesse und Diathese helfen beispielsweise auch Heilbäder mit Oregano (Origanum vulgare).

Kosmetische Bäder

Ebenfalls sind Bäder für kosmetische Zwecke geeignet. Einfache Pflanzenzusätze im Badewasser können verschiedene Wirkungen auf die Haut auslösen. Auch diese Bäder sollten 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten.

R E Z E P T E

– Die Minze wirkt reinigend und als Beruhigungs- und Erfrischungsmittel.
– Thymian reinigt die Poren und desinfiziert.
– Liebstöckel wirkt desodorierend und reinigend.
– Petersilie wirkt erfrischend und verbessert die Gesichts- und Hautfarbe.
– Rosmarin beruhigt die Hautnerven.
– Salbei wirkt desinfizierend.

Für die Bereitung dieser Bäder geben Sie 2 EL klein geschnittene frische oder 1 EL getrocknete Pflanzen (eine oder mehrere Sorten) in ein Mullsäckchen, hängen es in das Badewasser mit einer Temperatur von 36 °C bis 37 °C und belassen es darin bis zur Beendigung des Bades.
Alternativ können Sie auch die Pflanzen in 1 l Wasser einige Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann den Sud 15 bis 20 Minuten stehen lassen, durchsieben und in das Badewasser geben.
Außer den aufgezählten Pflanzen können ebenfalls Fenchel, Lavendel und eventuell auch noch Echte Kamille in einer Mischung dem Badewasser zugegeben werden. Sie haben allgemein eine erfrischende Wirkung.

Beachten: Seien Sie bei allen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Bechterew – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Bechterew (Morbus Bechterew)

ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem statt gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren gegen körpereigene Strukturen wendet. Die Erkrankung Bechterew betrifft vor allem die Wirbelsäule, kann aber auch zusätzlich andere Gelenke, Sehnen und Bänder, die Haut, den Darm und die Augen betreffen. In dem Entzündungsprozess von Bechterew werden Bindegewebe und Knorpel in Knochen umgebaut. Die Folge ist oft eine vollständige Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule und des Beckens. Medizinisch gesehen gehört Bechterew zu den rheumatischen Erkrankungen und innerhalb dieser zur Untergruppe der so genannten Spondyloarthritiden. Bechterew gilt bis heute als nicht heilbar, lässt sich jedoch in seinem Verlauf entscheidend beeinflussen. Es ist möglich die Entwicklung von Bechterew anzuhalten. Für die Behandlung von Bechterew kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel und Heilmethoden.

Allgemein wird für Patienten empfohlen, die an Bechterew erkrankt sind, 2-mal täglich bis zu 30 Minuten Sport zu treiben. Dafür besonders geeignete Sportarten sind Rudern, Tennis und Volleyball. Ebenfalls werden bei Bechterew Rückenmassagen und das Schlafen auf einer harten Unterlage empfohlen.

R E Z E P T E

Beispielsweise gehören zu den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin für die Behandlung von Bechterew Pflanzenaufgüsse, Kompressen und Heilbäder.

Pflanzenaufgüsse

Nehmen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala Gilib.), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Hafersroh (Avena). Die Zutaten zerstoßen und gut vermischen. Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen.

Von diesem Aufguss trinken Sie 4-mal täglich jeweils 100 g 15 Minuten vor dem Essen.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 6 Stunden stehen und trinken davon 3-mal täglich jeweils 100 ml 15 Minuten vor dem Essen.

Diese Aufgüsse werden über den Zeitraum von 1 Monat eingenommen, danach folgt eine Pause von 10 Tagen. Anschließend wird der Kurs in gleicher Art und Weise und ununterbrochener Abfolge über den Zeitraum von 12 Monaten wiederholt.

Kompressen

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula vulgaris), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafers (Avena).

Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Heilbäder

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafer (Avena). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen alles kurz aufkochen und lassen dann den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Beachten: Alle obigen Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36-37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10-15 Minuten nicht überschreiten. Seien Sie bei allen diesen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung./strong

Das Ölziehen der russischen Volksmedizin

Ölziehen

auch Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen genannt, ist eine altertümliche Methode der Reinigung des Organismus, die der tibetischen Medizin und der Yoga-Praxis entstammt. Es ist eine wirksame Methode, die aber nicht zur ursprünglichen russischen Volksmedizin und deren langen Traditionen gehört. Beispielsweise ist Sonnenblumenöl in Russland erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt, denn die Sonnenblume stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in Russland erst zu diesem Zeitpunkt als Ölpflanze entdeckt.
Den Eingang in die russische Volksmedizin fand das Ölziehen während der Wehen trendartiger Begeisterungen in den letzten dreißig bis fünfunddreißig Jahren, besonders im Zusammenhang mit der Yoga-Begeisterung vieler Russen. Sie verwenden das Ölziehen neben anderen reinigenden Prozeduren aus dem Yoga.

Das Ölziehen ist eine gute Methode, aber leider auch nicht das „Allheilmittel“ für alle Krankheiten. Sie werden verstehen, wenn es ein solches „Allheilmittel“ wäre, so würden alle anderen Heilmittel und Heilmethoden seit langem nicht mehr nötig sein.

Heutige Praxis der russischen Volksmedizin

In der heutigen Praxis der russischen Volksmedizin wird das Pflanzenöl bereits etwas anders vorbereitet und verwendet, als wie es allgemein im westlichen Europa bekannt ist. So wird beispielsweise Propolis zugegeben. Durch die Propolis wird die Effektivität des Ölziehens mehrfach erhöht. Dieses Öl wird sehr einfach zubereitet:

Vermischen Sie 100 ml Sonnenblumen- oder Olivenöl mit 25 g gehackter Propolis, erwärmen die Mischung auf kleiner Hitze im Wasserbad (das Öl darf nicht sieden) bis zur völligen Auflösung der Propolis und lassen dann das Öl abkühlen. Danach gießen Sie das Öl in ein fest schließendes Glas und lassen es an einem dunklen Ort für 10 Tage stehen.

Vor der Anwendung schütteln sie das Glas gut durch und verwenden dann das Öl entsprechend der Methodik für das Ölziehen. Wichtig ist, nach der Anwendung den Mund auszuspülen und die Zähne sowie die Zunge gründlich vom Belag zu reinigen. Für die Reinigung der Zunge eignet sich ein Löffel oder eine spezielle Zahnbürste.

Bei indischen Heilpraktikern ein traditionelles Mittel zur Reinigung

Indische Heilpraktiker verwenden das Ölziehen (Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen)  mit Olivenöl traditionell als ein Mittel zur Reinigung des Körpers. Es ist bei ihnen eine der einfachsten und beliebtesten Reinigungstechniken.

Dafür wird morgens auf nüchternen Magen 1 EL Olivenöl für etwa 15 Minuten im Mund „gekaut“, solange seine Farbe nicht milchig ist. Das Öl darf in keinem Fall geschluckt werden, weil es die giftigen Substanzen im Körper ansammeln soll. Nach dem „Kauen“ wird das Öl ausgespuckt, der Mund gründlich gespült und die Zähne geputzt. Nach Ansicht indischer Heilpraktiker soll das Verfahren 1-mal täglich über 1 Monat durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann man das Ölziehen nochmals nüchtern vor dem Abendessen durchführen, jedoch keinesfalls mehr als 2-mal täglich.
Besonders effektiv soll das  Ölziehen (Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen) bei akuter und chronischer Mandelentzündung, Bronchitis, Allergien, Kopfschmerz und Verdauungsproblemen helfen. Die Verbesserung soll nach der ersten Behandlungswoche eintreten, jedoch wird dafür ein qualitativ sehr hochwertiges Olivenöl vorausgesetzt.