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Heilbäder – traditionelle natürliche Heilmittel

Heilbäder

Bereits seit Urzeiten sind Heilbäder und ihre heilende Wirkung, mit oder ohne Pflanzen- und Mineralstoffzusätze, bekannt und überliefert. Heilbäder gehören zu den traditionellen natürlichen Heilmitteln und Heilmethoden vieler Kulturen. Diese Heilbäder erweitern die Blutgefäße, fördern den Blutkreislauf, liquidieren die Stagnation des Blutes und unterstützen die Selbstsäuberung des Organismus.

Einfache Heilbäder

Im Folgenden einige Beispiele für die Anwendung von Heilbädern in der traditionellen russischen Medizin:

R E Z E P T E

Zur Verbesserung der Blutversorgung und der Stoffwechselprozesse der Haut eignen sich Salzbäder.
Dazu lösen Sie 0,4 bis 0,6 kg Speise- oder Meersalz in 200 ml Wasser auf, geben die Lösung in das Badewasser mit einer Wassertemperatur von 36 °C bis 37 °C und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Um die Ernährung der Haut durch das Blut zu verbessern, können Sie im Vollbad auch 2 kg Salz auflösen. Das Bad entspannt die Haut und regt sie gleichzeitig an, über das Wasser Urinsalze und Kohlenhydrate aus dem Organismus abzugeben. Wohltuend wirkt es auch bei Rheuma.
Beachten: Bei allen Krankheiten im akuten Stadium und in der Verschärfung sind Salzbäder verboten.

Bei Salzbädern im Zusammenhang mit entzündeten Gelenken ist es nützlich, wenn Sie zusätzlich 3-mal täglich ½ Glas frischen Pampelmusensaft trinken. Dieser Saft hilft in den Gelenken die Flüssigkeitsansammlung zu entfernen.

Für die Linderung von Schmerzen im Rücken ist das einfachste Heilbad in auf 38 °C bis 39 °C erwärmtem Wasser. Nach der Badedauer von 10 bis 15 Minuten wickeln Sie sich in ein trockenes Laken, dann in eine wollene Decke und erholen sich auf diese Weise liegend 20 bis 30 Minuten. 

Rückenschmerzen lindert auch sehr wirksam ein tägliches Heilbad mit den Früchten der Rosskastanie (Aesculus). Dazu geben Sie die Masse aus 500 g gemahlenen Früchten in das auf 36 °C bis 37 °C erwärmte Badewasser, verrühren sie mit einem Holzstab über 5 Minuten und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Vielfältigst werden Heilbäder auch bei Erkrankungen der Haut verwendet. Bei Ekzemen, Neurodermitis und anderen Hautausschlägen, Furunkel, Abszesse und Diathese helfen beispielsweise auch Heilbäder mit Oregano (Origanum vulgare).

Kosmetische Bäder

Ebenfalls sind Bäder für kosmetische Zwecke geeignet. Einfache Pflanzenzusätze im Badewasser können verschiedene Wirkungen auf die Haut auslösen. Auch diese Bäder sollten 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten.

R E Z E P T E

– Die Minze wirkt reinigend und als Beruhigungs- und Erfrischungsmittel.
– Thymian reinigt die Poren und desinfiziert.
– Liebstöckel wirkt desodorierend und reinigend.
– Petersilie wirkt erfrischend und verbessert die Gesichts- und Hautfarbe.
– Rosmarin beruhigt die Hautnerven.
– Salbei wirkt desinfizierend.

Für die Bereitung dieser Bäder geben Sie 2 EL klein geschnittene frische oder 1 EL getrocknete Pflanzen (eine oder mehrere Sorten) in ein Mullsäckchen, hängen es in das Badewasser mit einer Temperatur von 36 °C bis 37 °C und belassen es darin bis zur Beendigung des Bades.
Alternativ können Sie auch die Pflanzen in 1 l Wasser einige Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann den Sud 15 bis 20 Minuten stehen lassen, durchsieben und in das Badewasser geben.
Außer den aufgezählten Pflanzen können ebenfalls Fenchel, Lavendel und eventuell auch noch Echte Kamille in einer Mischung dem Badewasser zugegeben werden. Sie haben allgemein eine erfrischende Wirkung.

Beachten: Seien Sie bei allen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Fadenpilzinfektion – Tipps aus der Volksmedizin

Fadenpilzinfektion (Mikrosporie)

Von einer Fadenpilzinfektion der Haut sind häufig mit Tieren spielende Kinder betroffen. Die Fadenpilze oder Dermatophyten werden von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Zu den häufigsten Überträgern gehören Katzen und Hunde. Aber auch die Übertragung von Mensch zu Mensch kann nach einer Fadenpilzinfektion erfolgen. Eine Fadenpilzinfektion tritt häufig während oder nach Reisen in südliche Länder auf, da dort die Pilzerkrankung unter den Tieren noch mehr verbreitet ist. Die infizierten Tiere selbst müssen keine sichtbaren typischen Krankheitszeichen zeigen.
Bei den Fadenpilzen handelt es sich um Pilze der Gattung Microsporum. Typische Vertreter sind Microsporum audouinii, Microsporum canis und Microsporum gypseum. Zu den Begleiterscheinungen der Fadenpilzinfektion gehören kreisförmige und leicht gerötete Flecken auf der Haut, die von feinen Hautschuppen bedeckt sind. Aber auch die Kopfhaare können häufig von den Fadenpilzen befallen sein. In diesem Fall bilden sich kreisförmige Stellen mit auf gleicher Höhe abgebrochenen Haaren und feinen auf der Kopfhaut liegenden Schuppen. Normalerweise kommt es nur zu einer oberflächlichen Fadenpilzinfektion, aber auch Komplikationen durch den Befall innerer Organe sind individuell möglich. In der Schulmedizin besteht die Therapie in der Verwendung spezieller Salben, welche die Pilze abtöten, sogenannte Antimykotika. Nach entsprechender Behandlung heilen die betroffenen Bereiche normalerweise folgenlos ab.
Für die Behandlung einer oberflächlichen Fadenpilzinfektion kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel. Die Heilmittel zerstören die pathogenen Pilze und entfernen die Entzündung.

R E Z E P T E

Im Folgenden drei Rezepte für die Behandlung einer oberflächlichen Fadenpilzinfektion aus der russischen Volksmedizin:

Schmieren Sie täglich 3 bis 4-mal die betroffenen Stellen mit einfacher blauer Tinte ein. Gewöhnlich verliert sich die Krankheit innerhalb von 7 bis 10 Tagen.

Reiben Sie 6-mal täglich die betroffenen Stellen mit dem frischen Saft einer Zwiebel ein, bis zur völligen Genesung.

Der Birkenteer (Apotheke: Pix betulina) gehört zu den sehr alten Mitteln. Schmieren Sie damit 2 bis 3-mal täglich die betroffenen Stellen ein, bis zur völligen Genesung. Gewöhnlich verliert sich die Erkrankung sehr schnell.

Rosazea – traditionelle Heilmethoden der Volksmedizin

Rosazea

syn. „Kupferrose“, auch veraltet Akne rosacea, ist eine nicht sehr häufig auftretende akneähnliche schubweise verlaufende chronische Entzündung der Haut, von der vorwiegend das Gesicht betroffen ist. Von Rosazea sind vor allem Erwachsene betroffen. Der Auslöser der Rosazea ist bisher weitgehend unklar. Meist beginnt die Erkrankung im vierten und fünften Lebensjahrzehnt. Typische Begleiterscheinungen der Rosazea sind Rötungen, erweiterte Äderchen, Pickel und Schwellungen, später auch knollenartige Wucherungen der Nase. Komplikationen der Erkrankung mit teilweise schweren gesundheitlichen Folgen sind möglich. In der Regel verläuft Rosazea phasenförmig und kann sich über Jahre hinziehen. Dabei können Mischformen mit anderen Hauterkrankungen auftreten. Durch die Ähnlichkeit mit Akne kommt es manchmal auch zu Fehldiagnosen der Rosazea. Zu den Therapien der Schulmedizin gehören Meidung der Auslösefaktoren (Kaffee-, Tee- oder Alkoholgenuss sowie scharfe Gewürze und Sonnenbäder können eine Verschlechterung bewirken), Medikamente (Antibiotika, Azelainsäure und Nitroimidazole sowie Isotretinoin, wobei letzteres starke Nebenwirkungen verursachen kann), Operative Entfernung (Laserbehandlung) und Augenvorsorge (da Rosazea auch auf die Augen übergreifen kann).
Für die Behandlung der Rosazea kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Rezepte. Die natürlichen Heilmittel entfernen den Schmerz, die Entzündung, das Ödem und wirken einem Rückfall entgegen.

R E Z E P T E

Zwei Beispiele für die traditionelle Behandlung der Rosazea in der russischen Volksmedizin:

Streuen Sie täglich über 6 bis 7 Tage frühmorgens, noch vor dem Sonnenaufgang, auf die von der Krankheit betroffene Stelle reines Kreidepulver, decken es mit einem Stück rotem Stoff ab, fixieren es mit einem Verband und belassen diese Kompresse jeweils bis zum folgenden Morgen.

Lösen Sie einen Flicken (etwa in Größe einer Handfläche) aus natürlicher Seide (mit roter Farbe) in die einzelnen Fäden auf und vermischen diese mit Honig im Verhältnis 1 zu 3. Die Mischung geben Sie täglich über 6 bis 7 Tage morgens, 1 Stunde vor dem Sonnenaufgang, auf die von der Krankheit betroffene Stelle und legen darüber einen Verband.

Vitiligo – Behandlung mit traditionellen Heilmitteln

Vitiligo

syn. Weißfleckenkrankheit, kann in jedem Alter auftreten und die Lebensqualität des davon Betroffenen sehr beeinträchtigen. Der Auslöser der Vitiligo ist bisher nicht sicher bekannt und die Krankheit gilt bis heute als nicht heilbar. Vitiligo ist eine chronische und nicht ansteckende Hauterkrankung. Zur typischen Erscheinung der Vitiligo gehören Pigmentstörungen in Form weißer und pigmentfreier Hautflecken. Häufig betroffen sind Unterarme, Handgelenke, Hände, Finger, Ellbogen, Füße und Genitalien, wobei sich die unpigmentierten Flächen ausbreiten oder in ihrer Größe konstant bleiben können. Manchmal bilden sich auch kleinflächig Pigmente zurück.
Für die Behandlung der Vitiligo kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Heilmittel. Die natürlichen Heilmittel helfen die normale Färbung der Haut wieder herzustellen.

R E Z E P T E

Im Folgenden vier Rezepte für die Behandlung der Vitiligo mit den Heilmitteln der Volksmedizin:

Wenn die Flecken bei Vitiligo im Gesicht auftreten, dann empfiehlt sich ein Sud aus den Samen der Petersilie (Petroselinum crispum) und dem Saft der Zitrone (Citrus limon).
Dazu übergießen Sie 2 EL Samen mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss für 10 Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann abkühlen und ergänzen den Saft von 1 Zitrone. Mit dem Sud reiben Sie, bis die Haut ihre normale Färbung zurückbekommen hat, 5 bis 6-mal täglich die betroffenen Hautbereiche ein.

Reiben Sie bei Vitiligo täglich, bis die Haut ihre normale Farbe zurückbekommen hat, 5 bis 6-mal die betroffenen Hautbereiche mit dem Fruchtfleisch der Wassermelone (Citrullus lanatus) ein.

Die Hautbräunung durch die Sonne kann bei Vitiligo der frische Saft aus den Wurzeln der Pastinak (Pastinaca sativa) ersetzen. Reiben Sie mit dem Saft morgens und abends die betroffenen Hautbereiche ein.

Bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) hilft auch ein Heilbad mit dem Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense). Dazu übergießen Sie 50 g getrocknete gehackte Wurzeln mit 1 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 4 Stunden ziehen und sieben ihn dann durch. Den Aufguss geben Sie täglich über 12 bis 14 Tage vor dem Schlaf in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 35 °C bis 36 °С und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Soor – Behandlung mit Heilmitteln der Volksmedizin

Soor

auch Kandidose genannt, ist in der Medizin eine Sammelbezeichnung für alle Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die durch Pilze der Gattung Candida verursacht werden, vorwiegend durch den Pilz „Candida albicans“. Etwa die Hälfte aller Menschen ist mit diesem Pilz infiziert. Er gehört bei ihnen zur normalen Haut- und Schleimflora, aber nur bei einem kleinen Teil entsteht Soor. Erst, wenn diese Pilze überhand nehmen, werden sie zum Problem. Die Erkrankung tritt in Körperfalten, am Nagelwall und an Schleimhäuten auf. Hautsoor zeigt sich in hellroten und entzündlichen Pusteln, die am Rand schuppig auslaufen, leicht einreißen und zum Bluten neigen. Zu den häufigsten Erscheinungsformen gehören Mundsoor und Genital-Soor. Beim Mundsoor sind die Zunge und die Mundschleimhaut betroffen, wobei sich die Infektion bis in Hals und Speiseröhre ausbreiten kann. Es bildet sich ein cremig weißer, stecknadel- bis münzgroßer Belag. Der Genital-Soor der Frau zeigt sich auf der Schleimhaut durch weißliche, ablösbare Beläge. Hinzu kommen Juckreiz und Brennen, wobei oft nur die Schleimhaut der Scheide betroffen ist. Beim Mann zeigt sich der Genital-Soor in einer Rötung, später in einem weißen, schuppigen Belag der Eichel. Wird auch die Harnröhre betroffen, dann kommen Schmerzen beim Wasserlassen hinzu. Der Befall innerer Organe durch Soor ist eine schwere und lebensbedrohliche Komplikation der Erkrankung, die unbedingt durch einen Arzt behandelt werden sollte.

Für die Behandlung von Soor im Mund- und Genitalbereich, kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Heilmittel. Die natürlichen Heilmittel zerstören die pathogenen Pilze, entfernen das Jucken, Brennen und die Entzündung.

R E Z E P T E

Zwei Rezepte für die traditionelle Behandlung von Soor mit einfachen Mitteln:

Mundsoor

Ein altes bewährtes Mittel bei Mundsoor ist eine Tinktur aus der Ringelblume (Calendula officinalis).

Übergießen Sie 2 EL getrocknete Blütenkörbe der Ringelblume mit 100 ml Spiritus in einem Glas und lassen es fest geschlossen einige Tage stehen. Davon geben Sie täglich über 2 Wochen morgens und abends 1 TL in 0,25 l warmes abgekochtes Wasser und spülen mit der Lösung den Mund.

Genital-Soor

Bei Genital-Soor ist sehr wirksam die folgende Lösung.

Geben Sie in 1 l kochendes Wasser 2 EL Speisesalz, lassen die Lösung nochmals für 2 bis 3 Minuten aufkochen, dann auf etwa 40 °C abkühlen und ergänzen 1 EL Natrium-Hydrogenkarbonat (Handelsname: Natron) und 10 bis 12 Tropfen Jodtinktur aus der Apotheke. Mit der Lösung spülen Sie täglich über 5 Tage morgens und abends die Vagina oder den Penis.

Bechterew – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Bechterew (Morbus Bechterew)

ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem statt gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren gegen körpereigene Strukturen wendet. Die Erkrankung Bechterew betrifft vor allem die Wirbelsäule, kann aber auch zusätzlich andere Gelenke, Sehnen und Bänder, die Haut, den Darm und die Augen betreffen. In dem Entzündungsprozess von Bechterew werden Bindegewebe und Knorpel in Knochen umgebaut. Die Folge ist oft eine vollständige Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule und des Beckens. Medizinisch gesehen gehört Bechterew zu den rheumatischen Erkrankungen und innerhalb dieser zur Untergruppe der so genannten Spondyloarthritiden. Bechterew gilt bis heute als nicht heilbar, lässt sich jedoch in seinem Verlauf entscheidend beeinflussen. Es ist möglich die Entwicklung von Bechterew anzuhalten. Für die Behandlung von Bechterew kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel und Heilmethoden.

Allgemein wird für Patienten empfohlen, die an Bechterew erkrankt sind, 2-mal täglich bis zu 30 Minuten Sport zu treiben. Dafür besonders geeignete Sportarten sind Rudern, Tennis und Volleyball. Ebenfalls werden bei Bechterew Rückenmassagen und das Schlafen auf einer harten Unterlage empfohlen.

R E Z E P T E

Beispielsweise gehören zu den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin für die Behandlung von Bechterew Pflanzenaufgüsse, Kompressen und Heilbäder.

Pflanzenaufgüsse

Nehmen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala Gilib.), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Hafersroh (Avena). Die Zutaten zerstoßen und gut vermischen. Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen.

Von diesem Aufguss trinken Sie 4-mal täglich jeweils 100 g 15 Minuten vor dem Essen.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 6 Stunden stehen und trinken davon 3-mal täglich jeweils 100 ml 15 Minuten vor dem Essen.

Diese Aufgüsse werden über den Zeitraum von 1 Monat eingenommen, danach folgt eine Pause von 10 Tagen. Anschließend wird der Kurs in gleicher Art und Weise und ununterbrochener Abfolge über den Zeitraum von 12 Monaten wiederholt.

Kompressen

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula vulgaris), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafers (Avena).

Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Heilbäder

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafer (Avena). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen alles kurz aufkochen und lassen dann den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Beachten: Alle obigen Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36-37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10-15 Minuten nicht überschreiten. Seien Sie bei allen diesen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung./strong

Honig – in der Volksmedizin ein traditionelles Heilmittel

Honig

wird in der Volksmedizin traditionell zur Behandlung von Schnupfen, Rachenentzündung, Bronchitis, Angina und Erkrankungen der Leber eingesetzt. Auch gibt es positive Ergebnisse bei Magenentzündung, Dickdarmentzündung, Magengeschwür und vielen anderen Erkrankungen. Er gilt als ein natürliches und bewährtes Heilmittel.
In der alten Rus wurde dem Honig die geheimnisvolle heilende Kraft nachgesagt, die zur Langlebigkeit und zum schmerzlosen Alter verhilft. Er galt als fast einziges Mittel für die Verlängerung des aktiven Lebens und entsprechend vielfältig war auch seine Anwendung. Die russischen Kurpfuscher verwendeten den Honig bei der Behandlung von Wunden, Ekzemen, Geschwüren, Magen-Darmerkrankungen und vielem mehr. Auch heute noch gehört der Honig zum traditionellen Arsenal der Heilmittel in der russischen Volksmedizin.
Obwohl die meisten Menschen heute von der Nahrhaftigkeit und dem Heilwert des Honigs wissen, wird er jedoch gewöhnlich nur für die Behandlung einer Erkrankung verwendet, anstatt ihn bereits vorbeugend anzuwenden, bevor die Krankheit eintritt. Honig kann den Organismus gesund und stark erhalten, er ist fähig ihm zu helfen einer beliebigen Infektion entgegenzustehen.

Die Haupteigenschaft von Honig

ist die Normalisierung der Funktionen des Organismus, wobei Honig ohne Nebeneffekte wirkt. Dank seiner chemischen Verbindungen und biologischen Eigenschaften ist Honig in erster Linie ein wertvolles Lebens- und allgemein kräftigendes Mittel, das über antibakterielle-, bakterizide-, entzündungshemmende- und antiallergische Eigenschaften verfügt.
Für Heilzwecke wird die innerliche Anwendung des Honigs in einer anteiligen Lösung von 12 bis 15 % empfohlen. Gerade in dieser Konzentration wird die Aufnahme seiner Bestandteile in das Blut maximal gefördert. Honig ist ein Produkt, das in seiner Struktur dem Plasma des Blutes ähnelt und sich wesentlich von anderen Lebensmitteln durch seine chemische Verbindung unterscheidet.
Das Übermaß an konsumierten Honig kann aber auch schädlich auf den Organismus wirken. Die empfohlene Tagesdosis ist bis zu 1 g Honig auf 1 kg Körpergewicht, wobei bei schwerer körperlicher Arbeit oder intensivem Sport bis zu 1,5 g Honig auf 1 kg Körpergewicht zulässig sind.

R E Z E P T E

Im Folgenden drei Beispiele für die Anwendung des Honigs in der traditionellen russischen Medizin:

Der Honig als ein allgemeines Stärkungsmittel

Dazu vermischen Sie 100 ml Saft der Aloe (Aloe vera), 500 g zerstoßene Walnusskerne (Juglans regia), 300 ml Honig und den Saft von 3 bis 4 Zitronen (Citrus) und bewahren die Mischung im Kühlschrank auf. Davon nehmen Sie 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 1 TL ein, bis die Mischung aufgebraucht ist.
Für die Herstellung des Saftes der Aloe muss die Pflanze älter als 2 Jahre sein. Schneiden Sie 3 bis 4 große und mittlere Blätter ab (die Pflanzenspitze bleibt unberührt), waschen die Blätter in abgekochtem Wasser aus, entfernen die Zähne, schneiden die Blätter in kleine Stückchen, zerreiben sie und entsaften die Masse durch doppelt zusammengelegten Mull (für das Entsaften können Sie aber auch einen Fruchtentsafter verwenden). 

Eine Kompresse mit Honig ist wirksam bei Arthritiden und Myositis

Dazu vermischen Sie 2 Teile Honig, 1 Teil Saft der Aloe (Aloe vera) und 3 Teile Wodka (40 %) und bewahren die Mischung in einer dunklen Glasflasche auf. Von der Mischung geben Sie täglich über 6 bis 8 Tage jeweils 1 bis 2 EL auf ein Stück Baumwollstoff, legen es auf den wunden Punkt, decken es mit Kunststofffolie ab, geben darüber einen warmen wollenen Schal und fixieren die Kompresse mit einem Verband. 

Ein Fladen mit Honig hilft beim Fersensporn

Dazu baden Sie täglich über 8 bis 10 Tage den betroffenen Fuß für jeweils 15 bis 20 Minuten in heißem Wasser und trocknen ihn dann gründlich ab. Danach legen Sie auf die Ferse einen Fladen (bestehend aus gleichen Teilen Honig und Weizenmehl), decken ihn mit Kunststofffolie ab und fixieren die Packung mit einem Verband. 

Hinweis: Manchmal werden Nebenerscheinungen und Gegenanzeigen bei Gebrauch und Heilanwendung des Honigs beobachtet, vorwiegend bei der Verwendung von Sprays, die aus erblicher oder erworbener erhöhter Sensibilität von Menschen zum Honig resultieren. Diese zeigt sich gewöhnlich in Erhöhung der Temperatur, Schwere im Magen, Erbrechen, Schwindel, Nesselfieber und Hautentzündung. Bei den Aerosolinhalationen vom Honig sind schwere asthmatische Anfälle und Erstickung möglich. Bei angezeigter allergischer Reaktion ist die Anwendung von Honig medizinisch nicht erlaubt.

Schungit – der geheimnisvolle Stein

Schungit

ist ein schwarzes Gestein präkambrischen Alters, welches in der Natur an einigen Orten vorkommt. Für Schungit gibt es verschiedene Schreibweisen wie Schungit-Kohle, Inostranzeff’sches Schungit, Algenkohle und vom Englischen abgeleitet Shungit. Der Gesteinsname geht auf Alexander Alexandrowitsch Inostranzew zurück, der das Gestein 1880 zuerst beschrieb. Ob es sich beim Schungit um ein Mineral handelt, ist umstritten.

Entstehung

Schungite haben sich vor mindestens 600 Millionen Jahren gebildet. Zur Enstehung nimmt man an, dass sie vermutlich aus Sapropel entstanden und als Ausgangsmaterial dienten vermutlich Meeresalgen. Im Schungit sind die sehr selten natürlich vorkommenden Fullerene C60 und C70 enthalten.
Bekannte Fundorte sind Ostfinnland und Russland (Karelien, der Onegasee in der Shungaregion und der Ladogasee), oft in Gegenden, in denen auch Ölschiefer gefunden wird.

Zusammensetzung

Das Gestein besteht hauptsächlich aus Schungit-Kohlenstoff. Das ist eine amorphe Graphit-Varietät, jedoch kein Kohlenstoff-Polymorph. Weiterhin finden wir Quarz, Feldspat und Chlorit. Die silikatischen Bestandteile sind kristallin und gleichmäßig verteilt.
Äußerlich ähnelt Schungit dem Anthrazit.

Hauptsächlich besteht es aus bis zu 95 % Kohlenstoff und es besitzt eine Dichte von 1,9 bis 2,1 g/cm³.
Die konkrete Zusammensetzung des Schungit kann variieren:
Kohlenstoff – 20 bis 95 %, Silizium – 5 bis 60 %, Aluminium – bis 4 %, Eisen – bis 3,5 %, Magnesium – bis 3,5 %, Kalium – bis 1,5 %, Schwefel – bis 1,2 %, Kalzium – bis 0,58 %, Phosphor – bis 0,34 % sowie viele andere Mikro- und Mengenelemente.

Verwendung

In der Industrie wird das Gestein als schwarzes Pigment zur Herstellung von Farben eingesetzt. Shungitkohle eignet sich auch als Ersatz für Aktivkohle in Filtern.

Die traditionelle Medizin sagt dem Schungit außergewöhnliche Eigenschaften nach und er gilt als ein natürliches Heilmittel. So soll er u. a. antibakterielle und gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Schungitwasser gilt als sehr heilsam bei verschiedensten Erkrankungen.

Schungitwasser

Für die Bereitung von Schungitwasser wird empfohlen 300 bis 400 Gramm gewaschenes Schungitgestein von beliebiger Form und Größe in ein Emaile- oder Glasgefäß zu geben und anschließend mit 1 Liter vorher gefiltertem Wasser zu übergießen. Für die Bereitung größerer Mengen an Schungitwasser gilt ein entsprechendes Verhältnis.
Innerhalb einer halben Stunde soll dieses Wasser antibakterielle Eigenschaften haben und innerhalb von 3 Tagen alle seine heilenden Eigenschaften erhalten.
Das so gewonnene Schungitwasser soll in einen anderen Behälter abgegossen werden und danach kann das Gestein erneut verwendet werden.
Schungitwasser besitzt eine schwarze Farbe. Schwebstoffe setzen sich allerdings innerhalb kurzer Zeit ab und das Wasser wird klar.
Je kleiner die verwendeten Bruchstücke des Schungitgesteins sind, desto kürzer ist seine Reaktionszeit auf das Wasser. Bei Verwendung von Schungitschotter (1 bis 2 cm große Schungitsteine) ist das darauf gegossene Wasser bereits nach 10 bis 15 Minuten trinkbar und sollte auch nicht mehr als 2 Tage lang stehen gelassen werden. Je kleiner das Schungitgestein zersplittert ist, desto mehr Reaktionsflächen mit dem Wasser hat es, um diesem seine heilenden Eigenschaften zu verleihen.

Wirkung auf den Organismus

Die Wirkung des Schungits auf den Organismus soll beinahe fantastisch sein. Er soll heilen, schützen, verjüngen, Schmerzen lindern und die schädliche Wirkung von geopathologisch stark belasteten Orten neutralisieren.

Das Geheimnis der heilenden Eigenschaften konnte bisher weder von Ärzten noch von Physikern entschlüsselt werden. Bioenergetiker behaupten, man brauche nur 5 bis 10 Tage lang einen Anhänger mit einem kleinen Stück Schungit am Hals zu tragen, und das Biofeld des Menschen, welches vorher durch Stress und negative Emotionen gestört war, komme wieder in Ordnung.

Die Verwendung des Schungitwassers als Trinkwasser sowie zur Essenbereitung soll sich als nützlich bei der Behandlung von Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Bewegungsapparates, des Nervensystems, des Urogenitalsystems, des Kreislaufsystems und vielen anderen Erkrankungen erweisen. Für therapeutische Zwecke wird die Trinkmenge von mindestens drei Glas Schungitwasser pro Tag empfohlen. Dieses Wasser soll allgemein eine heilende und verjüngende Wirkung auf den Körper haben und auch die allgemeine Vitalität des Körpers verbessern.

Die Verwendung von Schungit als eine vorbeugende und zusätzliche Maßnahmen zur persönlichen Gesundheitsförderung kann den Arztbesuch nicht ersetzen. Sie sollten daher bei einer Erkrankung in jedem Fall ihren Arzt konsultieren.

Schungit- oder Shungit-Steine können Sie hier Shungit Premium Schungit – SET 5-tlg. finden.

Das Ölziehen der russischen Volksmedizin

Ölziehen

auch Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen genannt, ist eine altertümliche Methode der Reinigung des Organismus, die der tibetischen Medizin und der Yoga-Praxis entstammt. Es ist eine wirksame Methode, die aber nicht zur ursprünglichen russischen Volksmedizin und deren langen Traditionen gehört. Beispielsweise ist Sonnenblumenöl in Russland erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt, denn die Sonnenblume stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in Russland erst zu diesem Zeitpunkt als Ölpflanze entdeckt.
Den Eingang in die russische Volksmedizin fand das Ölziehen während der Wehen trendartiger Begeisterungen in den letzten dreißig bis fünfunddreißig Jahren, besonders im Zusammenhang mit der Yoga-Begeisterung vieler Russen. Sie verwenden das Ölziehen neben anderen reinigenden Prozeduren aus dem Yoga.

Das Ölziehen ist eine gute Methode, aber leider auch nicht das „Allheilmittel“ für alle Krankheiten. Sie werden verstehen, wenn es ein solches „Allheilmittel“ wäre, so würden alle anderen Heilmittel und Heilmethoden seit langem nicht mehr nötig sein.

Heutige Praxis der russischen Volksmedizin

In der heutigen Praxis der russischen Volksmedizin wird das Pflanzenöl bereits etwas anders vorbereitet und verwendet, als wie es allgemein im westlichen Europa bekannt ist. So wird beispielsweise Propolis zugegeben. Durch die Propolis wird die Effektivität des Ölziehens mehrfach erhöht. Dieses Öl wird sehr einfach zubereitet:

Vermischen Sie 100 ml Sonnenblumen- oder Olivenöl mit 25 g gehackter Propolis, erwärmen die Mischung auf kleiner Hitze im Wasserbad (das Öl darf nicht sieden) bis zur völligen Auflösung der Propolis und lassen dann das Öl abkühlen. Danach gießen Sie das Öl in ein fest schließendes Glas und lassen es an einem dunklen Ort für 10 Tage stehen.

Vor der Anwendung schütteln sie das Glas gut durch und verwenden dann das Öl entsprechend der Methodik für das Ölziehen. Wichtig ist, nach der Anwendung den Mund auszuspülen und die Zähne sowie die Zunge gründlich vom Belag zu reinigen. Für die Reinigung der Zunge eignet sich ein Löffel oder eine spezielle Zahnbürste.

Bei indischen Heilpraktikern ein traditionelles Mittel zur Reinigung

Indische Heilpraktiker verwenden das Ölziehen (Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen)  mit Olivenöl traditionell als ein Mittel zur Reinigung des Körpers. Es ist bei ihnen eine der einfachsten und beliebtesten Reinigungstechniken.

Dafür wird morgens auf nüchternen Magen 1 EL Olivenöl für etwa 15 Minuten im Mund „gekaut“, solange seine Farbe nicht milchig ist. Das Öl darf in keinem Fall geschluckt werden, weil es die giftigen Substanzen im Körper ansammeln soll. Nach dem „Kauen“ wird das Öl ausgespuckt, der Mund gründlich gespült und die Zähne geputzt. Nach Ansicht indischer Heilpraktiker soll das Verfahren 1-mal täglich über 1 Monat durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann man das Ölziehen nochmals nüchtern vor dem Abendessen durchführen, jedoch keinesfalls mehr als 2-mal täglich.
Besonders effektiv soll das  Ölziehen (Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen) bei akuter und chronischer Mandelentzündung, Bronchitis, Allergien, Kopfschmerz und Verdauungsproblemen helfen. Die Verbesserung soll nach der ersten Behandlungswoche eintreten, jedoch wird dafür ein qualitativ sehr hochwertiges Olivenöl vorausgesetzt.

Das Besondere der russischen Volksmedizin

Das Besondere der russischen Volksmedizin

russ. народная медицина – die russische Volksmedizin heilt komplex, sehr weich und verwendet die breitesten Möglichkeiten der Natur.

Hippokrates sagte einst sinngemäß – „Jede Pflanze ist fähig eine Krankheit zu heilen, nur wissen wir nicht immer – welche?“.
Die russischen Volksheiler suchten auf diese Frage sehr aktiv die Antwort und man muss heute sagen, sehr erfolgreich.

Naturheilmittel sind typisch für die russische Volksmedizin

die gewöhnlich in der Anwendung einfach, für jeden leicht zugänglich und billig sind. So finden sich darin die Pflanzen aus der täglichen Ernährung, Produkte der Haustiere und der Bienenzucht, die Tone, die Schlämme, das Wasser, die Steine und vieles mehr. Praktisch alles, was uns umgibt, dient auch der Heilung. Dabei verwendet die russische Volksmedizin sehr intensiv alle Heilmöglichkeiten der Natur, besonders diejenigen, die immer griffbereit und vor allem billig sind.

Paarige Kombination heilsamer Gaben aus der Natur

in den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin. Charakteristisch dafür ist auch das Bad in der russischen Sauna. Auf die erhitzten Steine wird der Sud aus heilsamen Pflanzen gegossen. Dadurch bildet sich in der heißen Luft ein Aerosol, das ähnlich einem heilenden Spray, die Atmungswege und die Haut leicht durchdringt. Auch die Verwendung der Besen aus den Zweigen und Blättern der Birke, Linde oder Eiche folgt dieser Paarigkeit. Sie werden in das heiße Wasser mit den ätherischen Ölen, der Ergänzung von Minze, Brennnessel usw. getaucht, dadurch die im Wasser gelösten Wirkstoffe aufgenommen und dann damit der ganze Körper bis in jeden Winkel bearbeitet. Es geschieht eine gründliche Massage und gleichzeitig die Einwirkung auf alle biologisch aktiven Punkte mit den heilenden Wirkstoffen. Diese Paarigkeit setzt sich auch am Ende des Bades fort, denn die Menschen begießen sich mit Eiswasser oder laufen und fallen in den Schnee. Das härtet den Organismus sehr gut ab und trainiert das Immunsystem. Die russische Sauna ist ein Behandlungskomplex, der die aktive Einwirkung medikamentöser Pflanzen, der Massage und durch extreme Faktoren, auch die Einwirkung auf reflektorische Abläufe im Organismus, einschließt.

Besonderheiten der russischen Volksmedizin

finden sich auch in weiteren Bereichen. So werden alle in der russischen Volksmedizin verwendeten Heilmittel, beispielsweise Tinkturen, Sude oder Aufgüsse, nach bestimmten Prinzipien hergestellt. Oft sind sie eine Kombination der verschiedensten heilenden Wirkstoffe. Diese Mittel sollen nicht mit den Symptomen der Krankheit arbeiten, sondern sie sollen die Ursache der Krankheit entfernen und dem Organismus helfen, die Mechanismen der selbständigen Wiederherstellung der Gesundheit wieder aufzunehmen. Das ist einer der Hauptunterschiede der traditionellen russischen Medizin zu den Mitteln der modernen Schulmedizin. Der Prozess der Genesung geht dabei zwar langsamer, aber die Krankheit wird vollständig geheilt. Typisch für die russische Volksmedizin ist auch, dass die Heiler aus dem Volk ihre Heileinwirkungen fast immer mit speziellen Beschwörungen begleiten. So soll die Wirksamkeit der Komponenten des Heilmittels und deren Einwirkung auf den Kranken erhöht werden oder sie sollen ihn auf die bewusste Genesung einstimmen.

Einflüsse auf die russische Volksmedizin

Die russische Volksmedizin existiert, wie jede andere Volksmedizin auch, nicht nur für sich allein. Bereits durch die territoriale Ausdehnung Russlands gibt es Kontakte mit Asien, Ost- und Westeuropa. Daraus finden wir daher auch Einflüsse anderer Völker in der russischen Volksmedizin.
Es ist typisch für die russische Volksmedizin, dass sie sich fortlaufend weiter entwickelt. Die ursprüngliche Herkunft eines Heilmittels oder einer Heilmethode ist dabei unerheblich. So, wie heute die Schulmedizin nicht immer weiß, woher ein historisches Heilmittel oder eine Heilmethode ursprünglich stammt, kann man das innerhalb der russischen Volksmedizin auch nicht immer sagen. Beispielsweise gelangten bereits im 11. Jahrhundert aus dem alten Byzanz medizinische Schriften nach Russland, die auch in die russische Volksmedizin ihren Eingang fanden. Bereits seit Jahrhunderten hat sich „Medizin“ immer gegenseitig beeinflusst. Wir finden diese gegenseitige Beeinflussung heute auch in der modernen medizinischen Forschung, in dem vermehrt altes Heilwissen aus Volksmedizin und traditioneller Medizin aufgegriffen wird.

Die Entscheidung, ob ein Heilmittel oder eine Heilmethode dauerhaft in den Bestand einer „Volksmedizin“ aufgenommen wird, geschieht jedoch ausschließlich durch den „Praxistest“. Jede Volksmedizin sortiert früher oder später ein Heilmittel oder eine Heilmethode aus, die diesen Praxistest nicht besteht.
Deshalb spricht man heute auch von der „Zuverlässigkeit“ der Heilmittel und Heilmethoden der Volksmedizin.

Siehe auch: Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus