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Rot-Klee (Trifolium pratense) – eine alte Heilpflanze

Rot-Klee (Trifolium pratense)

auch Wiesen-Klee genannt, ist eine krautartige Wiesenpflanze, die durch eine typische dreifache Anordnung der Blätter gekennzeichnet ist. Die Blüten sind im Blütenstand gesammelt, der Kopf ist umgeben von niedrigeren apikalen Blättern. Als Mutation treten selten vierblättrige Kleeblätter auf, die landläufig als Glücksbringer gelten. Rot-Klee blüht von Mai bis September, die Samen reifen von September bis Oktober. Durch seinen hohen Eiweißgehalt ist Rot-Klee auch eine wertvolle Futterpflanze. Daher wird Rot-Klee auch als Kulturpflanze für die Futterverwertung angebaut.

Geschichte

Rot-Klee ist eine seit langem bekannte Heilpflanze. Im Mittelalter wurden dem Rot-Klee sogar besondere Kräfte nachgesagt.
Das Verbreitungsgebiet der Pflanze erstreckt sich von Europa bis Mittelasien. Davon abgesehen findet man Rot-Klee auf nassen Wiesen, vereinzelt auf Rasen, an Wegrändern und in lichten Wäldern in nährstoffreichen Böden.

Inhaltsstoffe

Zu den bedeutsamen Inhaltsstoffen vom Rot-Klee gehören Rhodanid, cyanogene Glykoside und Phytoöstrogene (Isoflavone). Bei den Isoflavonen sind vor allem Pratensein, Formononetin und Biochanin A von Bedeutung. Weiterhin enthält Rot-Klee Carotin, Eiweiß, Fett, Gerbstoffe und Farbstoffe, Harze und organische Säuren, wie Ascorbinsäure, Cumarsäure und andere.

Anwendung in der Volksmedizin

In der Volksmedizin werden die oberirdischen Teile (Kraut und Blütenstände) getrennt verwendet. Kraut und Blüten werden während der Blüte gesammelt und im Schatten getrocknet. Die Nutzung erfolgt als Sud, Aufguss und Pulver.
Die Volksmedizin verwendet Kleeblüten als schleimlösend und antiseptisch für chronischen Husten, Bronchitis und Asthma bronchiale.
Ein Aufguss wird bei akuten Erkältungen aufgrund seiner schleimlösenden, entzündungshemmenden, antiseptischen und schweißtreibenden Wirkung empfohlen.
Pulver vom Rot-Klee werden als Weichmacher und beruhigende Mittel gegen Abszesse und Schmerzen in den Gelenken eingesetzt. Daraus werden auch Spülungen bei Skrofulose und Geschwüren hergestellt.

R E Z E P T E
Chronischer Husten, Gastritis, Kolitis, Cholezystitis, Diathese und Hauterkrankungen

Übergießen Sie 30 g getrockneter Blütenköpfe vom Rot-Klee mit 200 ml kochendem Wasser in einer Thermoskanne, lassen die geschlossene Kanne 1 Stunde an einem warmen Ort stehen und gießen dann den Aufguss ab, dabei die Flüssigkeit abtropfen lassen. Davon werden 3 bis 4-mal täglich 50 ml 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen.
Dieser Aufguss kann auch zum Spülen von Wunden und Geschwüren, so Furunkel, Karbunkel und entzündeten Stellen verwendet werden.

Husten und Erkältung

Übergießen Sie 40 g getrocknetes Kraut vom Rot-Klee mit 200 ml kochendem Wasser in einer Thermoskanne, lassen die geschlossene Kanne 1 Stunde an einem warmen Ort stehen und gießen dann den Aufguss ab, dabei die Flüssigkeit abtropfen lassen. Davon werden 3 bis 4-mal täglich 30 ml 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen.

Urolithiasis, chronischer Husten, Asthma, Anämie, Skrofulose, Verbrennungen, Erfrierungen, Wunden und Geschwüre

Lassen Sie 20 g getrocknete Blütenköpfe vom Rot-Klee in 250 ml Wasser aufkochen, noch 15 Minuten unter schwacher Hitze köcheln und anschließend 30 Minuten abgedeckt ziehen. Danach gießen Sie den Sud ab, dabei die Flüssigkeit abtropfen lassen. Davon werden 3 bis 4-mal täglich 50 ml 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen.

Bei Verbrennungen und Erfrierungen wird dieser Sud als Lotion verwendet. Eitrige Wunden und Geschwüre werden mit dem Sud ausgewaschen. Der Sud hat auch eine harntreibende Wirkung, die bei Urolithiasis genutzt wird. Manchmal ist es sinnvoll, diesen Sud als Mittel zur Stärkung des Körpers und bei Anämie zu verwenden.

Meerrettich (Armoracia rusticana) – eine alte Kulturpflanze

Meerrettich (Armoracia rusticana)

stammt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa. In Mitteleuropa wird er kultiviert, kommt aber auch verwildert vor. Jedoch auch in Ostrussland und der Ukraine gibt es Meerrettich noch in der Wildform. Wild wächst er entlang von Flüssen und in feuchten Wiesen. Meerrettich ist eine mehrjährige Pflanze mit einer Höhe von 100 bis 250 cm. Er bildet große Blätter in einer grundständigen Rosette. Die Blüte ist von Juni bis Juli, wobei fast keine Samen gebildet werden.

Geschichte

Meerrettich war bereits in der Antike bekannt. Die alten Slawen nutzten ihn als Lebensmittel und um verschiedene Krankheiten zu behandeln. Sogar magische Eigenschaften wurden ihm nachgesagt.

Inhaltsstoffe

Die wichtigsten und reichhaltigsten Inhaltsstoffe des Meerrettich sind die Vitamine A und C sowie die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Phosphor, Eisen, Kupfer und Mangan. Auch weist er eine Menge an flüchtigen Stoffen auf. Seine starke antimikrobielle Wirkung ist auf das Vorhandensein von Lysozym gegründet.

Anwendung in der Volksmedizin

Meerrettich hat eine stärkende, entzündungshemmende, antibakterielle, blutbildende, harntreibende, hustenstillende und die Gallenproduktion fördernde Wirkung.
In mäßigen Mengen gegessen, regt Meerrettich den Appetit an, verbessert die Aktivität des Magen-Darmtraktes und fördert die bessere Verdauung von zu fetthaltiger Nahrung.
In der Volksmedizin vieler Länder gilt der Meerrettich bei Krankheiten wie Gicht, Rheuma, Blasensteine, Entzündungen der Gelenke, Impotenz und vielen anderen Krankheiten als ein natürliches Heilmittel. Jedoch wird von seiner Verwendung bei allen akuten entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber und Nieren abgeraten. Er gilt in diesen Fällen als kontraindiziert. Ebenfalls bei einer Schwangerschaft soll Meerrettich nicht verwendet werden!
Auch sollte Meerrettich nicht übermäßig angewendet werden, da er andernfalls auch Entzündungen der Haut, Nieren und des Magen-Darmtraktes sowie Herzklopfen verursachen kann.

R E Z E P T E
Haarausfall

Meerrettich kann bei Haarausfall helfen, da er für einen zusätzlichen Blutfluss zu den Haarwurzeln sorgen kann.

Dazu vermischen Sie 250 ml Weißwein mit 125 ml frisch geriebener Meerrettichwurzel und reiben die Mischung in die Kopfhaut und Haarwurzeln ein. Nach 2 Stunden spülen Sie das Haar gründlich aus. Um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen, sollten Sie diese Anwendung über 1 Monat 2-mal wöchentlich machen.

Husten

Reiben Sie frische Wurzeln vom Meerrettich, vermischen dann den Brei zu gleichen Teilen mit Zucker oder Honig und nehmen von der Mischung 2 bis 3-mal täglich 1 TL ein.

Ischias und degenerative Bandscheibenerkrankungen

Sehr effektiv hilft ein Brei aus Meerrettich und Äpfeln.

Dazu reiben Sie in gleichen Teilen eine Anzahl von Äpfeln und Meerrettich, vermischen den Brei und geben ihn für 20 Minuten auf den betroffenen Bereich.

Dieser Brei hilft auch bei Gicht, Rheuma, Neuralgien und Arthritis.

Kopfschmerz und Zahnschmerz

Geben Sie frischen Brei aus Meerrettich in ein Tuch, schlagen es mehrfach ein und legen es dann auf den Nacken oder auf die Wange.

Stomatitis, Gingivitis und Parodontitis

Frischer Meerrettichsaft mit Wasser (1:1) verdünnt, eignet sich zum Spülen des Mund-und Rachenraumes.

Das in den Wurzeln von Meerrettich enthaltene Senföl ist wirksam bei bakteriellen Entzündungen der Nieren und Blase. Bei Nieren-und Blasensteinen hilft es, wenn Sie regelmäßig einen Salat mit Meerrettich essen.
Frische Blätter von Meerrettich können für Kompressen bei Schmerzen durch Ischias, Neuralgien, Rheuma und Gicht verwendet werden.
Geriebene Meerrettichwurzeln werden bei Erkältungen wie Senf verwendet.

Zwiebel (Allium cepa) – eine der ältesten Kulturpflanzen

Zwiebel (Allium cepa)

stammt ursprünglich aus den Steppengebieten West- und Mittelasiens. Heute wird die Zwiebel als Kulturpflanze nahezu weltweit angebaut.

Geschichte

Die Zwiebel ist bereits seit über 5000 Jahren bekannt und eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit überhaupt. Bei einigen wilden afrikanischen Stämmen ist sie bis heute eine heilige Pflanze, die dank ihres scharfen Geruchs und Geschmacks als ein Gesandter der großen Götter gilt. Auch in der Mythologie und in den Märchen vieler Völker wird die Wertschätzung der Zwiebel deutlich. Sie steht für Gesundheit, Langlebigkeit, Arbeitsfähigkeit und Lebenskraft. In der russischen Volksmedizin stellt die Zwiebel das bedeutsamste Volksheilmittel dar. Besonders im Mittelalter wurde die Zwiebel im alten Russland sehr hoch verehrt. Bis in die jüngere Geschichte ist sie ein Mittel für die Wahrsagerei, Herstellung von Liebesgetränken und dem Liebeszauber. In der bäuerlichen Gesellschaft galt in alten Zeiten die große Ansammlung von Zwiebelpflanzen auf einem kleinen Stück Land in Gemeinschaft mit dem Milzfarn auch als ein Zeichen für die Nähe eines Schatzes in der Erde.

Inhaltsstoffe

Zu den chemischen Verbindungen der Zwiebel gehören ätherische Öle, Jod, Vitamin C und Schwefelverbindungen.

Anwendung in der Volksmedizin

Dank ihrer Inhaltsstoffe verfügt die Zwiebel über antiseptische und harntreibende Eigenschaften. Die russische Volksmedizin verwendet die Zwiebel bei vielen Erkrankungen, so bei Avitaminose, Blutarmut, Angina, Arteriosklerose, Schlaflosigkeit, Husten und Würmern, aber auch bei einigen eitrigen Erkrankungen der Haut und vielen anderen mehr. Sie gilt als ein bewährtes natürliches Heilmittel.

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Kopfschuppen

Bei Kopfschuppen füllen Sie einen 2,5-l-Topf zur Hälfte mit Schalen der Zwiebel, übergießen sie mit heißem Wasser, lassen die Mischung 5 Minuten aufkochen und dann 30 Minuten abgedeckt stehen. Danach sieben Sie den Sud durch, geben ihn in ein größeres Geschirr und ergänzen 3 l heißes Wasser. Mit diesem Sud spülen Sie über 3 Wochen 2-mal in der Woche die gewaschenen und getrockneten Haare und behandeln so die Kopfhaut. Zur Festigung des Ergebnisses und zur Vorbeugung wiederholen Sie 1-mal im Monat diese Behandlung.

Depression

Bei anfangender Depression atmen Sie mehrfach den Geruch frischer Zwiebeln ein. Die Depression wird sich nach kurzer Zeit auflösen. Auf diese Weise können Sie der Depression auch vorbeugen.

Husten

Bei Husten übergießen Sie 10 fein gehackte Zwiebeln und 1 Knoblauchknolle mit pasteurisierter Milch und kochen sie unter kleiner Hitze und ständigem Rühren weich. Dann fügen Sie ein wenig frischen Minzensaft und Honig hinzu und bewahren die Mischung im Kühlschrank auf. Davon essen Sie täglich 1 EL.

Weitere Verwendung

Auch wurde festgestellt, dass der ständige Gebrauch der Zwiebel in der Ernährung den Cholesterinspiegel senken kann. Ebenfalls gibt es Hinweise darauf, dass die Zwiebel reduzierende Eigenschaften auf den Zuckerspiegel im Blut besitzt. Diabetikern wird daher das Essen einer Zwiebelsuppe empfohlen.

Zwiebeln, in Butter gebraten oder in Milch gekocht, lösen den Husten. Brei aus frischen Zwiebeln kann bei Verbrennungen angewandt werden. Er lindert Schmerzen, reduziert Hautreizungen und verhindert die Bildung von Blasen.

Auch ist aus der Volksmedizin bekannt, dass in die Kopfhaut massierter Zwiebelsaft das Haar kräftigt und den Haarwuchs fördert. Das gleiche gilt für einen Sud, der aus Zwiebelschalen bereitet wird.