Schlagwort-Archive: Magenbeschwerden

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze K

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze K

Kalmus – Kapern – Kardamom – Kerbel – Knoblauch – Koriander – Kreuzkümmel – Kümmel

Kleine Gewürzfibel - Kalmus
Kalmus (Acorus calamus)

Kalmus

Kalmus (Acorus calamus) ist eine in Moorgebieten und am Rande von Gewässern wildwachsende Pflanze. Das Gewürz ist der Wurzelstock (Calami rhizoma). Kalmus hat einen angenehmen Geruch und einen bitter würzigen Geschmack. Die Pflanze enthält ätherisches Öl, Schleimstoff und Stärke. Als Gewürz wird Kalmus nur selten im Haushalt verwendet, eventuell zum Würzen einiger Obstsuppen und – salate. Er findet vor allem in Weinen und Bitterlikören Anwendung. Kalmus ist ein ausgezeichnetes appetitförderndes, nervenstärkendes, blutreinigendes und magenstärkendes Mittel.

Kleine Gewürzfibel - Kapern
Kapern (Capparis spinosa)

Kapern

Kapern (Capparis spinosa) sind wegen ihres herbwürzigen scharfen Geschmacks ein geschätztes Gewürz des Feinschmeckers. Die Kapernsträucher wachsen im Mittelmeergebiet, an der französischen, italienischen und griechischen Küste. Die noch fest geschlossenen olivgrünen, erbsengroßen Blütenknospen (Capparis flos) werden gesammelt und in gesalzenem Essig konserviert. Ihr Wirkstoff ist das gelbe Glykosid Rutin, wovon sie etwa 5% enthalten. Kapern verleihen Fleischgerichten, Soßen, Anchovis, Käsespeisen und Wildgerichten ein pikantes Aroma. Sie werden auch zum Garnieren kalter Platten verwendet. Kapern wirken appetitanregend und blutdrucksenkend.

Kleine Gewürzfibel - Kardamom
Kardamom (Elettaria cardamomum)

Kardamom

Kardamom (Elettaria cardamomum) ist eine in den tropischen Wäldern Südostasiens (Indien, Ceylon) beheimatete Pflanze. Das Gewürz ist die 1 bis 2 cm lange Frucht (Fructus Cardamomi). Bereits die Griechen und Römer kannten die Würz- und Heilkraft der Kardamomkörner. Diese Körner werden aus der Fruchtschale herausgelöst. Ihr Geruch ähnelt dem des Kampfers, ihr Geschmack ist scharf und würzig. Das Gewürz enthält ätherisches Öl, Fettöl, Stärke und Zucker. Kardamom ist ein selten gebrauchtes Küchengewürz. Man verwendet es zum Würzen von Lebkuchen, Marzipan und alkoholischen Getränken. Es ist auch ein Curry-Bestandteil. Wurstwaren sowie magenstärkende und appetitanregende Erzeugnisse werden gleichfalls damit aromatisiert. Das Gewürz sollte vor Licht geschützt und gut verschlossen an einem kühlen Ort aufbewahrt werden.

Kleine Gewürzfibel - Kerbel
Kerbel (Anthriscus cerefolium)

Kerbel

Kerbel (Anthriscus cerefolium) wurde bereits von den Römern verwendet. Der Geruch der Pflanze ähnelt ein wenig dem Anis. Sie hat einen süßlichen Geschmack und erzeugt ein pikantes Aroma. Dem wildwachsenden Kerbel begegnet man in Auen- und Robinienwäldern und an Zäunen. Die Pflanze enthält ätherisches Öl, Glykosid und Bitterstoffe. Kerbel (Cerefolli herba) paßt als Gewürz besonders zu Gemüsesuppen, Huhn und Lammbraten. Aus den jungen Trieben wird im Frühjahr Salat bereitet. Kerbeltee leistet bei Nieren- und Blasenbeschwerden sowie Leiden im Verdauungssystem gute Dienste.

Kleine Gewürzfibel - Knoblauch
Knoblauch (Allium sativum)

Knoblauch

Knoblauch (Allium sativum) ist eine der ältesten bekannten Gewürz- und Heilpflanzen. Heute ist eine Küche ohne Knoblauch in vielen nationalen Küchen nicht vorstellbar. Die Gewürzpflanze wird im Feldanbau gezogen und ist wegen ihrer guten Eigenschaften und geschmackabrundenden Wirkung gefragt. Knoblauch regt die Verdauung an, reguliert die Darmflora, vertreibt Darmparasiten, senkt den Blutdruck, fördert die Funktionen der Galle und Leber und hat auch eine Wirkung gegen Arteriosklerose.
Knoblauch verfügt über bedeutende Nährstoffe, denn er enthält Kohlenhydrate, Eiweiß, wichtige Minerale, ätherisches Öl und Vitamin C. Sein intensives Aroma verdankt der Knoblauch dem ätherischen Öl, das organische Schwefelverbindungen wie Diallysulfid und Diallydisulfid enthält. Seine Verwendung ist in Suppen, Gemüsen, Salaten, Braten, Wilbretgerichten, Hackfleisch und Soßen zu empfehlen. Bei der Herstellung von bestimmten Wurstwaren ist Knoblauch geradezu unentbehrlich. Das Gewürz ist wegen seines intensiven, anhaltenden Geruches bei vielen verpönt. Das Rösten in Fett unterstreicht diesen Geruch noch und macht den Knoblauch bitter. Deshalb sollte Knoblauch in ganzen Zehen mitgekocht oder kurz vor dem Anrichten als Würze verwendet werden. So erhält er sein frisches Aroma und verbreitet keinen unangenehmen Geruch. Bei der Zubereitung von Fleischbrühe oder Sülze den Knoblauch nach dem Kochen herausnehmen. Wer den Geruch überhaupt nicht verträgt, kann Knoblauch durch Zwiebel oder Schnittlauch ersetzen. Den unangenehmen durchdringenden Mundgeruch nach dem Genuß von Knoblauch kann man durch Mundspülen beseitigen, danach ein Glas Milch trinken oder einige Kaffeebohnen zerkauen.

Kleine Gewürzfibel - Koriander
Koriander (Coriandrum sativum)

Koriander

Koriander (Coriandrum sativum) ist ein seit Urzeiten verwendetes Gewürz, welches bereits 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung in schriftlichen Quellen Erwähnung findet. Die Pflanze stammt aus dem Mittelmeergebiet. Die Frucht ist ein gelblichbraunes Korn von 3 bis 5 mm Durchmesser, das oft in zwei Fruchtteile zerfällt. Korianderfrüchte enthalten ätherisches Öl, Fettöl, Zucker, Eiweiß und Vitamin C. Es ist ein beliebtes Gewürz und wird zu Braten, Fleisch- und Schinkenbeizen, Krautgerichten, Soßen, Marinaden, zum Einwecken von Gurken und Paprikafrüchten verwendet. Auch in der Likörindustrie ist es ein wichtiges Gewürz.
Koriander ist ein Bestandteil der Blähungen beseitigenden, windtreibenden, appetitfördernden und blutreinigenden Teemischungen.

Kleine Gewürzfibel - Kreuzkümmel
Kreuzkümmel (Cuminum cyminum)

Kreuzkümmel

Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) ist eine im Nahen Osten und im Mittelmeergebiet beheimatete Pflanze. Sie ist aber auch anderenorts ein beliebtes Gewürz. Der Kreuzkümmel ähnelt dem Gemeinen Kümmel (carum carvi), hat aber einen herberen, schärferen Geschmack. Seine Inhaltsstoffe sind ätherisches Öl, Fettöl und Eiweiß. Das Gewürz (Cumini fructus) dient dem Würzen von Käse und Brot, wird u. a. auf Hörnchen und Teegebäck gestreut und findet auch in der Zubereitung besonders scharfer Speisen, Suppen und Reisbeilagen Verwendung.

Kleine Gewürzfibel - Kümmel
Kümmel (Carum carvi)

Kümmel

Kümmel (Carum carvi) gehört zu den verbreitetsten und beliebtesten Gewürzen. Es gehört ebenfalls zu den ältesten bekannten Gewürzen und im 13. Jahrhundert begann seine Verbreitung in Europa. Das Gewürz sind die stark aromatischen Körner. Sie werden in Brot und Backwaren bzw. zum Bestreuen von Gebäck verwendet. Weiterhin dienen sie dem Würzen von Quark- und Käsespeisen, Suppen, Gemüse, Salaten, Kartoffel- und Kohlgerichten, Wurstwaren und Soßen. Auch bei der Zubereitung von geschmortem und gebratenen Schweinefleisch darf Kümmel nicht fehlen. Kümmel gilt allgemein als appetitanregendes, magenstärkendes und windtreibendes Mittel. Seines herben Geschmacks wegen sollte Kümmel nur mit Pfeffer und Knoblauch kombiniert werden. Zusammen mit anderen Gewürzen ist die Verwendung nicht zu empfehlen. Einige Empfehlungen für die Verwendung: In einige Gerichte nur hineinstreuen, beispielsweise Rote-Rüben-Salat und Quarkmischungen, in anderen mitkochen wie Wirsingkohl, Hammelfleisch. Bei Kümmelsuppe die Körner in die Mehlschwitze geben und auskochen. Bei Kesselgulasch, Gulasch mit Sauerkraut, Rindergulasch und Rostbraten in der Pfanne den Kümmel zusammen mit dem Knoblauch an das Gericht geben, das nur so ein würziges Aroma erhält. Kümmel enthält ätherisches Öl, Fettöl und Eiweiß.

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze F bis I

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze F bis I

Färberdistel – Fenchel – Galgant – Gelbwurzel – Gewürznelken – Hopfen – Ingwer

Kleine Gewürzfibel - Färberdistel
Färberdistel (Carthamus tinctorius)

Färberdistel

Die Färberdistel (Carthamus tinctorius) ist eine aus dem tropischen Afrika stammende, aber auch in Mitteleuropa angebaute Gewürzpflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Blüte ist zunächst orangefarben und wird nach dem Trocknen feuerrot. Sie hat einen schwachen Duft und einen bitterlichen Geschmack. Die aus dem Korb gezupften Blütenblätter ergeben das Gewürz (Carthami flos). Die Pflanze enthält zwei Farbstoffe, das im Wasser lösliche Saflor-Gelb und das im Wasser nicht lösliche Saflor-Rot. Der Farbstoff wird in der Likör- und Süsswarenindustrie sowie beim Färben einiger Gerichte wie Kuchen, Mehlspeisen, Getränke und Arzneien verwendet.

Kleine Gewürzfibel - Fenchel
Fenchel (Foeniculum vulgare)

Fenchel

Fenchel (Foeniculum vulgare) kannten bereits die Griechen und Römer wegen seines edlen Aromas und seiner Heilwirkung. Er wird heute im Feldbau gezogen. Der Geruch des Samens ähnelt dem des Anis. Fenchel schmeckt scharf süßlich und ist grünlichbraun (Foeniculi fructus). Das Gewürz enthält ätherisches Öl, Fettöl, Zucker und Eiweiß. Fenchel ist sehr gesundheitsfördernd und wird zum Würzen von Gemüsen, Salaten, Fischgerichten, Soßen, Marinaden, aber auch von Teegebäck und Likören verwendet. Wegen seines durchdringenden Geruches sollte es aber vorsichtig dosiert werden. In Italien werden aus den jungen Blättern der Pflanze auch Salate und Gemüse bereitet. Fenchel ist als appetitanregendes, verdauungsförderndes, windtreibendes, krampflösendes Mittel sehr wirksam und fördert auch die Milchabsonderung. Für Säuglinge im Tee ist er als Mittel gegen Blähungen sehr geeignet.

Kleine Gewürzfibel - Galgant
Galgant (Alpinia officinales)

Galgant

Galgant (Alpinia officinales) ist ein Gewürz das im Wurzelstock einer in China und auf den Ostindischen Inseln vorkommenden Pflanze enthalten ist. Die Araber brachten es wahrscheinlich im Mittelalter nach Europa. Der Wurzelstock (Galangae rhizoma) ist rotbraun, hat einen brennenden scharfen Geschmack und ein feines ingwerähnliches Aroma. Seines besonderen Aromas und seiner verdauungsfördernden Wirkung wegen wird Galgant als Reizmittel in Likören, Essig und Tinkturen verwendet. In der Heilkunde wird er als Tinktur und Absud gegen Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden verordnet.

Kleine Gewürzfibel - Gelbwurzel
Gelbwurzel oder Kurkuma (Curcuma longa)

Gelbwurzel

Die Gelbwurzel oder Kurkuma (Curcuma longa) stammt aus dem tropischen Asien, China und den indischen Inseln. Das Gewürz sind der gelbe, dem Ingwer ähnelnde Wurzelstock und die Wurzelknolle (Curcumae rhizoma). Ihres unschädlichen gelben Farbstoffes wegen wird die Gelbwurzel auch „indischer Safran“ genannt und eignet sich zum Färben von Lebensmitteln und Getränken. Ihres Aromas wegen ist sie bei Liebhabern der besonders scharf gewürzten Speisen gefragt. Die Gelbwurzel ist das Grundgewürz der „Worcestersoße“ und der Gewürzmischung „Curry“. Sie wirkt appetitfördernd.

Kleine Gewürzfibel - Gewürznelken
Gewürznelken (Eugenia caryophyllata)

Gewürznelken

Die Gewürznelken (Eugenia caryophyllata) gehören zu den ältesten Gewürzen und waren den Chinesen bereits 300 Jahre vor unserer Zeitrechnung bekannt. Ihr Aroma wird besonders geschätzt. Die Heimat der Gewürznelken ist heute vor allem das tropische Afrika. Das Gewürz sind die noch nicht geöffneten rosafarbenen Knospen des 12 bis 20 m hohen Gewürznelkenbaumes. Die Knospen werden an der Sonne getrocknet und erhalten so ihre braune Farbe. Das Gewürz (Caryophylli flos) hat ein angenehm würziges Aroma und einen bitterlich scharfen Geschmack. Unter den Gewürzen enthält es das meiste ätherische Öl (16 bis 25%) sowie Caryophyllen, Eugenol, Harz und Fett. Für die Gewürznelke guter Qualität ist bezeichnend, dass beim Zerdrücken Öl herauskommt. Im Wasser sinken sie herab oder halten den Kopf nach unten. Gewürznelken werden zum Würzen von eingelegtem Obst, Kompotten, Backwarenfüllungen, Soßen, sauer eingelegten Gemüsen und manchmal von Braten verwendet. Die mit 1 Lorbeerblatt und 1 Gewürznelke kombinierte Zwiebel gibt Rotkohl und Sauerkraut einen pikanten Geschmack. Die Gewürze vor dem Servieren entfernen. Zerstoßen werden Gewürznelken auch in Lebkuchen und Weihnachtsgebäck verwendet. Auch das Nelkenöl wird in der Parfüm- und Likörindustrie vielseitig gebraucht. Mit Zimt kombiniert, finden Gewürznelken bei der Aromatisierung von Glühwein Verwendung. Bei Zahnschmerzen haben Gewürznelken eine krampflösende, antiseptische Wirkung.

Kleine Gewürzfibel - Hopfen
Echter Hopfen (Humulus lupulus)

Hopfen

Echter Hopfen (Humulus lupulus) ist der Zapfen der in Auenwäldern und an Bachufern wildwachsenden Pflanze. Er wird zum Brotbacken und im allgemeinen zum Bierbrauen verwendet. Hopfen ist frisch gelblichgrün und duftet angenehm. Der Geruch erinnert an den Sauerteig des Brotes. Getrocknet wird Hopfen gelblichbraun und die Zapfen zerfallen. Verschiedene Hopfenarten werden im Feldanbau für das Bierbrauen gezüchtet, denn er verleiht dem Bier seinen charakteristischen bitteren Geschmack. Sein ätherisches Öl konserviert das Bier. Außer dem ätherischen Öl enthält Hopfen Harz, Fettöl, Mineralstoffe, Zucker und Eiweiß. Sein Tee wirkt nervenberuhigend und lindert Schlaflosigkeit.

Kleine Gewürzfibel - Ingwer
Ingwer (Zingiber officinale)

Ingwer

Der Ingwer (Zingiber officinale) ist ein Gewürz das in China bereits mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung bekannt war. Im Mittelalter spielte es eine bedeutende Rolle im Gewürzhandel. Heute wird diese geschätzte Pflanze in den tropischen Gebieten Südasiens, Südamerikas und Westafrikas angebaut. Das Gewürz ist stark aromatisch und hat einen scharf bitteren Geschmack. Der Wurzelstock (Zingiberis rhizoma) der Pflanze ist das Gewürz. Er wird in verschiedenen Formen aufbereitet. Man unterscheidet den ungeschälten, schwarzen Barbados-Ingwer und den geschälten, weißen Bengali-Ingwer und den Jamaika-Ingwer. Im ätherischen Öl ist sein Aroma und im Gingerol sein Geschmack enthalten. Weitere Inhaltsstoffe sind Zucker, Harz (Harzsäure) und Stärke. Ingwer ist ein ausgezeichnetes magenstärkendes, appetitanregendes und verdauungsförderndes Mittel. Das Gewürz leistet gute Dienste, um nach schweren Mahlzeiten das unangenehme Gefühl der Übersättigung zu beseitigen. Das Gewürz eignet sich ausgezeichnet zum Würzen einiger Suppen wie Fleisch-, Bohnen-, Kartoffel- und Obstsuppen und Suppeneinlagen (Klößchen), Soßen und auf englische Art zubereitete Fleischgerichte. Wegen seines intensiven Aromas vorsichtig dosieren.
Es wird auch beim Einlegen von Gurken, Kürbis und Obst sowie in der Zuckerbäckerei verwendet. In einigen Ländern dient das Gewürz auch zur Ingwerbierherstellung. Auch in der Likörindustrie und bei der Herstellung von Gewürzmischungen ist Ingwer geschätzt.

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze C bis E

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze C bis E

Cascarilla – Cayennepfeffer – Dill – Eisenkraut – Engelwurz – Estragon

Kleine Gewürzfibel - Cascarilla
Cascarilla (Croton eluteria)

Cascarilla

Cascarilla, auch Cascarilla-Rinde genannt (Croton eluteria), ist die Rinde eines in Südamerika, auf Kuba und den Bahamainseln beheimateten Strauches oder kleinen Baumes. Es ist ein sehr würzig riechendes, bitterlich-scharf schmeckendes Getränkegewürz (Cascarilla cortex). Die 1 bis 2 mm starke Rinde ist außen fleckig silberweiß und innen rötlichbraun. Sie enthält ätherische Öle, Cascarillin, Bitterstoff, Harz und Gallussäure. Cascarilla ist ein beliebtes Gewürz für besonders bittere Liköre und Weine. Verwendet wird es auch zur Anregung des Appetits und der Verdauung. Auch die bewährte Wirkung gegen Magenkatharr und Durchfall wird nachgesagt.

Kleine Gewürzfibel - Cayennepfeffer
Cayennepfeffer (Capsicum fructesens)

Cayennepfeffer

Cayennepfeffer (Capsicum fructesens) ist Bestandteil von exquisiten Gewürzen, Gewürzmischungen und Gewürzsoßen. Es ist die Frucht einer in Indien, Afrika, Mittel- und Südamerika beheimateten Paprikasorte. Ähnlich wie die Zwergpaprikafrucht ist sie ziegelrot. In einigen Ländern ersetzt Cayennepfeffer den Paprika, ist jedoch schärfer als dieser und muss deshalb sehr vorsichtig dosiert werden. Seines hohen Capsaicin-Gehaltes wegen luftdicht verschlossen und vor Licht geschützt aufbewahren. Er wird zu sehr scharfen Soßen, Braten, Fischgerichten, Reisbeilagen, zum Würzen von Käse- und Eierplatten und u. a. zum Konservieren von Heringen verwendet. Cayennepfeffer ist auch der Grundstoff für die sehr bekannte „Chillipaste“ und Soße, die aus Dost, Paprika, Knoblauch, Nelkenpfeffer und eventuell noch weiteren – regional bedingt – zubereitet wird.

Kleine Gewürzfibel - Dill
Dill (Anethum graveolens)

Dill

Dill (Anethum graveolens) gelangte aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa und wird seit langem als Gewürzpflanze verwendet. Sie wird im Feldanbau, aber auch im Garten gezogen. Zum Würzen eignen sich die frischen oder getrockneten Blätter (Anethi folium), aber auch die Körner (Anethi fructus). Sein typisches, nicht zu verwechselndes Aroma, gibt das in ihm enthaltene ätherische Öl. Dill ist wegen seiner vielseitigen Verwendung weltweit ein beliebtes Gewürz. Dillsoße wird verwendet zu gekochtem Rind- und Hühnerfleisch, Fleischklößchen und verschiedenen Fisch-, Krebs- und Schneckengerichten. Dill wird auch zum Würzen von Suppen, Gemüsen, Salaten, manchen Pilzgerichten, Quark sowie Käsegerichten und Soßen verwendet. Aber auch beim Einlegen von Gurken, Paprikafrüchten, Kürbis und beim Säuern von Kraut darf Dill nicht fehlen. Sein Aroma kommt in heißem Fett oder in der Mehlschwitze gut zur Geltung. Dill sollte aber auch nicht übermäßig verwendet werden, denn sonst kann ein herb-bitterlicher Geschmack der Speise entstehen. Bei der Zubereitung von Soßen darf der Dill nicht mitkochen, sondern ihn kurz vor dem Servieren in die Soße rühren. Im Kräutertee wirkt Dill gegen Blähungen, Verdauungsstörungen und Schlaflosigkeit. Auch gegen Kopfschmerzen wird Dill eine Wirkung nachgesagt.

Kleine Gewürzfibel - Eisenkraut
Eisenkraut (Verbena officinalis)

Eisenkraut

Eisenkraut (Verbena officinalis) war bereits den Römern bekannt. Heute ist diese sehr nützliche zusätzliche Gewürzpflanze nahezu vergessen. Was auch auf viele andere Gewürzpflanzen zutrifft, man muss das Gewürz nur ausprobieren und man wird es zu schätzen wissen. Eisenkraut ist eine sehr ausdauernde Pflanze und sie wächst wild an Wegrändern und Flußbetten. Die frischen Triebe (Verbenae herba) dienen als köstliche Geschmacksabrundung für Salate und Suppen. Auch Kraut, Kürbis und Gurke können damit gewürzt werden. Eisenkraut enthält Bitterstoff, Gerbstoff, Glykoside und Enzyme. Es hat einen charakteristisch salzigen Geschmack. Sein Tee wird als Hausmittel gegen Magen-, Leber- und Gallenbeschwerden gereicht.

Kleine Gewürzfibel - Engelwurz
Engelwurz oder Angelika (Angelica archangelica)

Engelwurz

Engelwurz oder Angelika (Angelica archangelica) stammt aus den höheren Gebirgsregionen Europas. In Mitteleuropa ist Engelwurz eine angebaute zweijährige Pflanze. Ihre Wurzel (Angelicae radix) wird als Gewürz verwendet. Engelwurz ist eine altbekannte geschätzte Gewürz- und Heilpflanze, die bereits im Mittelalter in den Klostergärten angebaut wurde. Sie hat einen herbwürzigen Geschmack und dient u. a. als Grundstoff für Magenbitterliköre. Engelwurz enthält ätherisches Öl, Zucker, Bitterstoff, Harz und verschiedene aromatische Stoffe. Die Blätter und die Wurzel der Pflanze werden als Salat-, Gemüse- und Soßenwürze verwendet.
Ebenfalls wird die Wurzel in harntreibenden Weinen und verdauungsfördernden, Blähungen und Schweißausbrüche verhindernden sowie nervenstärkenden Kräuterteemischungen verwendet. Da es gern von Schädlingen befallen wird, ist es ratsam es in einem gut schließbaren Gefäß zu halten. Von Insekten angenagte oder mottige Wurzeln sollte man entfernen.

Kleine Gewürzfibel - Estragon
Estragon (Artemisia dracunculus)

Estragon

Estragon (Artemisia dracunculus) ist ein aromatisches, etwas bitterlich scharf schmeckendes Küchengewürz. Es eignet sich besonders als Salatgewürz und zum Konservieren von in Essig eingelegtem Gemüse. Außerdem ist er aber auch wie Petersilie zum Würzen von Suppen, Geflügel, Fisch und Wildbret, Hammel- und Lammbraten sowie grünen Bohnen, grünen Erbsen und Kartoffelgemüse sehr geeignet. Der besonders zum Säuern verwendete Estragon ergibt auch den feinsten Pflanzenessig. Das Estragonkraut mit Essig begießen, so dass es bedeckt ist. Der Essig nimmt nach einigen Tagen das Aroma des Estragons an, danach abseihen. Dieser Essig eignet sich dann ausgezeichnet zum Würzen der vorhergehend aufgezählten Gerichte. Allerdings sollte Estragon nicht zu stark dosiert werden, da er durch sein starkes Aroma den Geschmack der Speise unterdrückt. Estragon enthält ätherisches Öl, dessen Aroma an Anis erinnert. Sein Kräutertee wirkt nieren- und gallenreinigend sowie appetitfördernd.

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze A bis B

Kleine Gewürzfibel – Beschreibung Gewürze A bis B

Angostura – Anis – Basilikum – Beifuß – Bitterorange – Blaubeeren – Bohnenkraut

Kleine Gewürzfibel - Angostura
Angostura (Angosturae cortex)

Angostura

Angostura (Cusparia febrifuga, auch Galipea officinalis) ist ein in Brasilien, Kolumbien und Granada beheimateter Strauch oder Baum, dessen graubraune Rinde (Angosturae cortex) das Gewürz ist. Es hat einen herzhaften Geruch und einen anhaltend bitteren Geschmack. Daher ist es ein besonderer Grundstoff in der Likörfabrikation. Seine Wirkstoffe sind: Angosturin, Bitterstoffe, Harz, Pflanzensäuren und Alkaloide. Verwendet wird dieses Gewürz vor allem zur Herstellung von verdauungsfördernden, krampflösenden und Diarrhöe lindernden Elexieren, Tinkturen, Magenbitter-Likören und Heilweinen. Es wird zusammen mit anderen aromatischen Stoffen verwendet.

Kleine Gewürzfibel - Anis
Anis (Pimpinella anisum)

Anis

Anis (Pimpinella anisum) stammt von einer urspünglich im Mittelmeergebiet beheimateten aromatisch riechenden Pflanze (Anisi fructus). Das Gewürz sind die 3,5 bis 5 mm langen graubraunen Früchte. In Europa ist diese Pflanze einjährig. Der Geruch ist angenehm und erinnert an Kümmel. Aber der stärkere Geruch macht Anis zu einem der süß aromatischen Gewürze. Die Anisfrüchte enthalten ätherische Öle, Fett, Eiweiß und Zucker. Als Gewürz wird Anis überall in der Welt vielseitig verwendet. Man kann Gemüse wie Rotkraut, Möhren, Kürbis und rote Rüben damit verfeinern. Ein wenig Anis gereicht auch Wildbretgerichten und Soßen zum Vorteil. Bei süßen Speisen wie Obstkompotte, süßem Reis, Hustenbonbons, Puddings und auch beim Brotbacken zusammen mit Kümmel und Fenchel ist Anis ebenfalls beliebt. Gleichfalls findet Anis Anwendung bei Getränken wie Punschen, Sirupen und Likören. Er begünstigt die Anregung des Appetits und der Verdauung. Auch wirkt er blutreinigend und katharrlösend. Bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden gilt er als Heilmittel. Ebenfalls wirkt er lindernd bei Blähungen. Wir finden Anis auch zur Geschmacksverbesserung in Arzneimitteln. Aniskörner werden gewöhnlich im ganzen verwendet, sie können aber auch zerstoßen werden. Das Gewürz verliert im zerstoßenen Zustand schnell sein charakteristisches Aroma, deshalb immer nur die erforderliche Menge verarbeiten.

Kleine Gewürzfibel - Basilikum
Basilikum (Ocimum basilicum)

Basilikum

Basilikum, auch Basilienkraut (Ocimum basilicum) genannt, stammt ursprünglich aus Südasien, Afrika und dem Iran. In Europa ist es als Garten-, Topf- und Gewürzpflanze eingebürgert. Das Basilienkraut hat kleine grüne Blätter und weiße Blüten. Es ist ein angenehm herb riechendes Gewürz (Basilici herba), das an Gewürznelke erinnert und einen pikanten Geschmack hat. Zu den Inhaltsstoffen zählen ätherisches Öl, Gerbstoff, Saponin und Bitterstoffe. Basilikum sollte beim Lagern vor Licht geschützt und hermetisch verschlossen gehalten werden. Vor allem in der anspruchsvollen Küche findet Basilikum vielseitig Verwendung, so in Suppen, Gemüse (vor allem in weißen Bohnen), Salaten, Soßen, Beizen, Braten, Tunken, Hackfleisch, Fischgerichten, Wurstwaren und in Pflanzenessig. Auch Essig- und Salzgurken verleiht Basilikum ein vorzügliches Aroma. Tee aus Basilikum gilt als magenstärkend, appetitfördernd, windtreibend und hustenlindernd. Ebenfalls soll es bei Mageninfektionen und Nierenentzündungen lindernd wirken. Weiterhin wird ihm eine nervenberuhigende Wirkung nachgesagt. Verwendet wird es auch zum Gurgeln und zu Umschlägen bei Geschwüren.

Kleine Gewürzfibel - Beifuß
Beifuß (Artemisia vulgaris)

Beifuß

Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine Pflanze, welche sozusagen überall vorkommt. Sie hat einen bitteren, aber nicht unangenehmen Geschmack. Die Blütenrispen (Artemisia herba) werden zum Würzen von Braten verwendet. Sie wird oftmals auch als Ersatz für Majoran verwendet. Die Pflanze enthält ätherisches Öl, Bitterstoffe, Harz usw., ist sehr wirksam zur Neutralisierung und leichteren Verdauung von Fetten. Es ist daher empfehlenswert, dieses Gewürz bei fettem Geflügel (Ente, Gans) sowie Schweine- und Wildschweinbraten auszuprobieren, da diese Speisen dadurch bekömmlicher sind. Beifuß ist auch zum Würzen von Kraut- und Pilzgerichten geeignet. Zusammen mit etwas Pfefferminze gekocht, eignet sich das Kochwasser sehr gut zum Zubereiten von Fleischsalaten. Als Kräutertee bereitet, wirkt Beifuß appetitfördernd, krampfstillend, regt die Funktion der Galle an und stärkt die Nerven.

Kleine Gewürzfibel - Bitterorange
Bitterorange oder Pomeranze (Citrus aurantium)

Bitterorange

Die Bitterorange oder Pomeranze (Citrus aurantium) sieht ähnlich aus wie die Apfelsine (Orange). Das Gewürz liefert die getrocknete Schale (Aurantii cortex) dieser bekannten Frucht. Es wird beim Aromatisieren von Süßigkeiten, für Konditoreiwaren und in der Herstellung von Likören verwendet. Die gelbe Fruchtschale wird wegen ihrer Farbe Flavedo und die innere weiße Schicht Albedo genannt. Flavedo ist der wertvollere Teil, denn er enthält ätherisches Öl, Bitterstoff, Karotinoide oder Fruchtsäure. Bitterorangenschale wirkt magenstärkend, verdauungsfördernd, appetitanregend und blutreinigend. Aus der Schale unreifer Bitterorangen wird der Curacao-Likör hergestellt.

Kleine Gewürzfibel - Blaubeere
Blaubeeren oder Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus)

Blaubeeren

Blaubeeren, auch Heidelbeeren genannt (Vaccinium myrtillus), sind erbsengroße, leuchtend blaue Beeren (Myrtilli fructus). Sie dienen als bekanntes Gewürz zu Wildbrettspeisen. Die Beeren enthalten Fruchtsäure, Zucker, Pektin, Gerbstoff und Vitamine.
Bei der Zubereitung von Gerichten aus Reh, Hase, Hirsch, Fasan und Wildschwein sind die Blaubeeren ihres beliebten Geschmacks wegen nahezu unentbehrlich. Sie werden dazu als Soße, Kompott oder Konfitüre gereicht. Außerdem enthalten Blaubeeren für den Organismus wichtige Nährstoffe, die auch in Form von Saft, Wein oder Tee in den Körper gelangen. Blaubeeren üben eine sehr gute Wirkung auf die Darmflora aus, da sie die Darmschleimhäute widerstandsfähig machen. Sie leisten außerdem bei Verdauungsstörungen, chronischem Darmkatharr, Darminfektionen, Durchfall und Mundhöhlenkrankheiten gute Dienste.

Kleine Gewürzfibel - Bohnenkraut
Bohnenkraut (Satureja hortensis)

Bohnenkraut

Bohnenkraut (Satureja hortensis) wird bereits in Kräuterbüchern aus dem 16. Jahrhundert als Gewürz- und Heilpflanze erwähnt. Es ist ein allgemein verbreitetes Gewürz und wird wegen seines beliebten Aromas im Garten- und im Feldanbau gezüchtet.
Seine Inhaltsstoffe sind u. a. ätherisches Öl, Gerbstoff, Schleimstoff, Harz, Bitterstoff. Es ist weniger scharf als Pfeffer und wird wegen seines pikanten Aromas gern verwendet. Bohnenkraut eignet sich zum Würzen von Bohnensuppe, Bohnengemüse, Kartoffel- und Krautgerichten, Salaten, Fleischspeisen, Pilzgerichten, Wurstwaren, Wildbeizen, Mayonnaise, verschiedenen Soßen sowie Essig- und Salzgurken. Beim Würzen sollte es allerdings nicht übermäßig verwendet werden, da sein starkes Aroma den Speisen einen bitteren Geschmack verleihen kann. Bohnenkraut soll nicht mit der Speise gekocht werden, sondern einige Minuten vor Beendigung des Kochvorganges in die Speise gerührt werden. Bohnenkraut wirkt magenstärkend, krampflösend, appetitanregend, windtreibend und hilft auch gegen Würmer.