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Skelett und Muskeln – der stütz-motorische Apparat

Skelett und Muskeln

bilden den stütz-motorischen Apparat unseres Körpers. Mit seiner Tätigkeit ist die führende Funktion im Organismus – die Bewegung – verbunden. Dabei erbringen das Skelett und seine Verbindungen den passiven Teil der Bewegung, und die Skelettmuskeln, die an den Knochen befestigt sind, den aktiven Teil.
Das menschliche Skelett besteht aus den Knochen und deren Verbindungen. Es erfüllt die Stütz- und Schutzfunktionen und die motorische Funktion, da die Knochen wie Hebel von den an ihnen befestigten Muskeln bewegt werden. Auch nehmen die Knochen am Austausch der mineralischen Stoffe teil und enthalten das rote Knochenmark, das Organ der Blutbildung. In ihm bilden sich die roten Blutkörperchen, die Blutplättchen und die weißen Blutkörperchen. Die Knochensubstanz besteht aus Knochenzellen, die in die so genannte „Knochenmatrix“ eingebettet sind. Alle Knochenzellen sind durch Zellfortsätze untereinander verbunden. Ein eigenes Blutgefäßsystem versorgt die Knochenzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff. Strukturelle Einheit eines Röhrenknochens ist ein Osteon. Es besteht aus einem zentralen Kanal, der zwei Osteonen enthält. Um diesen Kanal sind konzentrische Knochenlamellen angeordnet, die aus Knochenzellen und der sie umgebenden Grundsubstanz bestehen. Der Kanal enthält die Blutgefäße und die Nerven.

Die Verbindungen der Knochen gewährleisten die Beweglichkeit und die Immunität der Teile des Skeletts. Diese Verbindungen teilen sich in zwei Hauptgruppen auf – ununterbrochen und abgebrochen.
Zu den ununterbrochenen Verbindungen gehören die Knorpelverbindungen – die Bandscheiben zwischen den Wirbelknochen – aus denen die Wirbelsäule besteht.
Die abgebrochenen Verbindungen sind die Gelenke – die beweglichen Verbindungen der Knochen.
Das menschliche Skelett zählt etwa 206 Knochen auf und es besteht aus dem Skelett des Rumpfes mit Wirbelsäule und Brustkorb, dem Skelett des Kopfes mit Gehirn- und Gesichtsabteilung und dem Skelett der Gliedmaßen.

Es existiert die alte sprichwörtliche Redensart: „der Mensch ist so jung, inwiefern seine Wirbelsäule jung ist“.
Der Mensch weiß von der Wirbelsäule eigentlich sehr wenig, obwohl seine Gesundheit vom Zustand der Wirbelsäule in vieler Hinsicht abhängig ist. Die gestörten Funktionen der Wirbelsäule bilden die Ursache vieler Krankheiten.
Jedoch, wie das Leben zeigt, die Menschen verhalten sich zur Stütze ihres Körpers – der Wirbelsäule – oft sehr sorglos.
Seitens der Ärzte wird behauptet, dass jeder dritte an dieser oder jener Erkrankung des stütz-motorischen Apparates leidet. Der Schmerz in der Lende, in der Brust, dem Hals und den Beinen – kann die Invalidität bringen.

Die Wirbelsäule

ist das Hauptorgan, mit dessen Hilfe sich die Bewegung verwirklicht, aber es erfüllt gleichzeitig noch eine Reihe anderer Funktionen. Es dient zur Stütze für den ganzen Körper, dem Kern, in dem sich alle übrigen Organe befinden. Sie bildet nicht nur die knöcherne Mitte des Körpers, sie verbindet auch alle anderen Teile des Skelettes miteinander.
Die Dichter vergleichen die Wirbelsäule mit einer Flöte, die Ärzte bezeichnen sie als sein Futteral für das Rückenmark, die Wurzeln der Spinalnerven und der Blutgefäße. Sie schützt, wie die Feder, die anderen Organe vor den Beschädigungen – das Gehirn, die Lungen, die Leber, das Herz. Auf sie legen sich die großen Belastungen, deshalb sollte sie immer genügend „fest“ sein. Die Wirbelsäule kommt mit dieser Belastung dank ihrer einzigartigen Konstruktion sehr gut zurecht.

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 33 bis 34 Wirbeln. Wirbelbögen zweier benachbarter Wirbel lassen als Zwischenraum auf jeder Seite das Zwischenwirbelloch frei, durch das auf jeder Etage ein Rückenmarksnerv (Spinalnerv) aus dem Wirbelkanal austritt. Mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels und der miteinander verschmolzenen Kreuz- und Steißbeinwirbel sind zwei benachbarte Wirbel immer durch eine Bandscheibe miteinander verbunden. Diese liegt jeweils zwischen den beiden Wirbelkörpern und besteht aus Faserknorpel mit einem relativ festen, äußeren, bindegewebigen Ring und einem weichen, inneren Kern. Aufgaben der Bandscheiben sind das Abdämpfen von Stößen und Erschütterungen sowie die bewegliche Verbindung der einzelnen Wirbel miteinander. Die Bandscheiben bilden unechte Gelenke in Form einer knorpeligen Knochenverbindung. Vor allem durch kräftige Bänder wird die Stabilität der Wirbelsäule gewährleistet, die sich über ihre gesamte Länge erstrecken. Der Mensch hat sechs Bänder bzw. Bandsysteme, die für die Stabilität der Wirbelsäule von großer Bedeutung sind. Sie geben der Wirbelsäule Halt und Beweglichkeit und ermöglichen mit ihren stabilisierenden und elastischen Strukturen der Wirbelsäule zahlreiche Bewegungen. Unterstützt werden sie von den zahlreichen Rückenmuskeln.

Die Bandscheiben

sind eine flexible, faserknorpelige Verbindung zwischen Wirbeln. Sie versuchen die Wirbel voneinander abzustoßen und die Bänder behindern es. Die Wirbelsäule des Menschen besitzt 23 Bandscheiben, die 25 Prozent der Gesamtlänge der Wirbelsäule ausmachen. In ihrem Inneren befindet sich ein zellarmes gallertartiges Gewebe mit einem hohen Wassergehalt.
Wofür ist diese Flüssigkeit nötig? Die Ärzte erklären, dass sie die Wirbelsäule „nährt“. Wird Druck auf die Bandscheiben ausgeübt, dann verlieren sie diese Flüssigkeit. Dadurch schrumpft ein Mensch am Tag um bis zu drei Zentimeter. Bei Entlastung im Liegen, also beim Schlafen oder Ruhen, saugen die Bandscheiben die Flüssigkeit wieder wie ein Schwamm auf. Dieser Druckwechsel zwischen Be- und Entlastung ist auch eine Grundvoraussetzung für die Nährstoffversorgung der Bandscheiben, da der erwachsene Mensch mit Abschluss seines Wachstums in den Bandscheiben keine Blutgefäße mehr besitzt, die diese Aufgabe übernehmen könnten.
Die Widerstandsfähigkeit der Bandscheiben gegenüber den Kräften der Kompression kann jeden verwundern. Bei einer Belastung von 100 kg wird die Bandscheibe nur um 1,4 mm zusammengepresst. Selbst bei sehr hohen Druckbelastungen nehmen praktisch nie die Bandscheiben Schaden, sondern es brechen stets die Wirbelkörperdeckplatten ein.
Die gute Haltung, die Fähigkeit des Menschen, sich zu beugen, umzudrehen und weit auseinander zu biegen, sind in bedeutendem Ausmaß vom Zustand der Bandscheiben bedingt.

Von Oben nach Unten

wird die Wirbelsäule in fünf einzelne Abschnitte unterteilt – die Halswirbelsäule, die Brustwirbelsäule, die Lendenwirbelsäule, das Kreuzbein und das Steißbein. Die Wirbelsäule (es kann jeder sehen) stellt keine Gerade dar, sie ist gebogen. Im Brust- und Kreuzbeinbereich sind die Biegungen von der Rundung rückwärts, und im Hals- und Lendenbereich vorwärts gerichtet. Diese Biegungen helfen die Stöße zu mildern, die beim Gehen, dem Lauf und dem Sprung entstehen sowie die großen körperlichen Belastungen zu ertragen.
Beim gesunden Menschen wird der Rücken rund zum Zentrum der Wirbelsäule. Seine Haut ist dicht, bewegungsarm nach dem Zentrum und gut verschoben auf die Seiten. Unter der Haut zeigen sich deutlich die Muskeln. Die erscheinenden Beschränkungen in der Beweglichkeit der Wirbelsäule, so auch im Rücken, stören den Blutkreislauf nicht nur der Nervenstämme und Wirbel, sondern auch der Muskeln. Deshalb haben Erkrankungen der Wirbelsäule auch eine große Auswirkung auf den Zustand der Muskeln.