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Die traditionelle Medizin in der Kiewer Rus

Die Kiewer Rus

war der älteste ostslawische Staat in der Geschichte. Er entstand in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts und bestand über drei Jahrhunderte. Schon vor der Kiewer Rus gab es in Russland seit langer Zeit eine traditionelle Medizin, die fortlaufend weiter entwickelt wurde (siehe auch: Die traditionelle russische Medizin in der Geschichte). Die Volksheiler hatten ihren festen Platz in der Gesellschaft. Bereits im ältesten Gesetzbuch des russischen Rechts, das von Jaroslaw dem Weisen im ersten Quartal des 11. Jahrhunderts vorbereitet und dann wiederholt überarbeitet und erweitert wurde, werden sie erwähnt und ihre Arbeit gesetzlich geregelt. Für diese Volksheiler gab es ein auf Gesetz beruhendes Entgelt und auch gesetzliche Regeln für die Schadenshaftung gegenüber anderen Personen. So musste die Person bei einem verursachten Personenschaden eine Geldstrafe an die Staatskasse zahlen und dem Opfer Geld für die daraus nötige Behandlung bezahlen.

Ihr medizinisches Wissen und die Geheimnisse gaben die Volksheiler von Generation zu Generation in sogenannten „Familienschulen“ weiter, so beispielsweise vom Vater auf den Sohn oder von der Mutter auf die Tochter.

Sehr beliebt waren in der Kiewer Rus bei den volkstümlichen Heilmethoden Medikamente aus Pflanzen, wie Salbei, Brennnesseln, Spitzwegerich, Rosmarin, Lindenblüten, Birkenblätter, Rinde von Esche und Wacholder sowie Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Birkensaft und viele andere.

Bei den Medikamenten tierischen Ursprungs hatten in der Kiewer Rus eine besondere Bedeutung Honig, Lebertran, rohe Stutenmilch und Hirschgeweih.

Darüber hinaus hatten in der traditionelle Medizin der Kiewer Rus auch Medikamente mineralischen Ursprungs ihren festen Platz. So wurde Frauen gegen Unterleibsschmerzen innerlich Pulver aus Beryll gegeben. Um die Geburt zu erleichtern, trugen Frauen als Schmuck Rubine.

Weiterhin wurde in der Kiewer Rus die heilende Wirkung von Essig und Kupfer-Sulfat, Nitrat und Terpentin, Schwefelstein und Arsen, Silber, Quecksilber, Antimon und andere Mineralien bekannt. Dem russischen Volk war bereits lange die heilende Wirkung des „sauren Wasser“ bekannt. Sein alter Name „Selters“, hat bis heute überlebt und bedeutet „Krieger-Wasser“.

Die Erfahrung der Volksmedizin

wurde in Russland, besonders nach der Annahme des Christentums und der damit verbundenen Alphabetisierung, in vielen herbalistischen- und medizinischen Dokumentationen aufgezeichnet und verallgemeinert. Leider gingen im Laufe der Zeit viele dieser handschriftlichen medizinischen Dokumente durch Krieg und andere Katastrophen verloren und bis heute überdauerten nur wenige dieser alten Dokumente.

In der Kiewer Rus entwickelten sich die Klöster zu Stätten der Heilung, jedoch befand sich die Heilung nicht im alleinigen Monopol der Kirche: Neben dem Kloster gab es noch die alte und beliebte „weltliche“ Medizin. Doch waren in dieser geschichtlichen Zeitspanne heidnische Heiler (Zauberer, Magier, Hexen und Waldfrauen) zu Dienern des Teufels erklärt und wurden in der Regel belästigt.

Die Kiewer Rus hatte ein entwickeltes System der Hygiene. So wurden im 10./11. Jahrhundert im alten Nowgorod Hygieneartikel aus Holz und Keramik verwendet. Auch besaß Nowgorod bereits einen Drainagewassersammler, damals noch eine Seltenheit im Städtebau des nördlichen und östlichen Europa.

Ein fester Bestandteil der gesundheitlichen Lebensqualität im alten Russland war das russische Dampfbad. Es galt bereits seit langer Zeit als ein großes Werkzeug der Heilung. Daraus ableitend war das Bad der sauberste Ort eines Hauses und wurde zusammen mit seinem unmittelbaren Zweck, auch als Ort der Erstpflege von Neugeborenen, für den Aderlass, Massagen und vielen anderen Heilbehandlungen genutzt.
Das russische Dampfbad wurde erstmals in einer russischen Chronik aus dem 11. Jahrhundert beschrieben.

Siehe auch: Das Besondere der russischen Volksmedizin

 

Stärkung des Körpers – Rezepte aus der Volksmedizin

Stärkung des Körpers

Viele Rezepte in der russischen Volksmedizin dienen neben der Behandlung von Krankheiten, auch der allgemeinen Stärkung des Körpers.

R E Z E P T E

Einige Beispiele aus der Vielzahl dieser Rezepte möchte ich Ihnen vorstellen:

Aloe und Walnuss

Die Mischung aus 100 ml Saft der Aloe (Aloe vera), 500 g zerstoßener Walnusskerne (Juglans regia), 300 ml Honig und dem Saft von 3 bis 4 Zitronen (Citrus x limon) wirkt als allgemein stärkendes Mittel zur Stärkung des Körpers. Von der Mischung nehmen Sie 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 1 TL ein.

Für die Herstellung des Saftes der Aloe muss die Pflanze älter als 2 Jahre sein. Dazu schneiden Sie 3 bis 4 große oder mittlere Blätter ab (die Pflanzenspitze bleibt unberührt), waschen die Blätter in abgekochtem Wasser aus, entfernen die Zähne und schneiden die Blätter in kleine Stücke. Danach entsaften Sie die Masse.
Die fertige Mischung bewahren Sie im Kühlschrank auf.

Sud von Blättern der Erdbeere

Der Sud aus getrockneten Blättern der Erdbeere (Fragaria) wirkt gut allgemein kräftigend und führt damit zur Stärkung des Körpers.
Dazu übergießen Sie 15 g Blätter mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss noch 10 Minuten auf kleiner Hitze köcheln, dann 2 bis 3 Stunden ziehen und sieben ihn durch. Davon trinken Sie 3 bis 5-mal täglich 125 ml.

Aufguss von Gerstenmalz

Der Aufguss aus getrocknetem Gerstenmalz wirkt entzündungshemmend, entwässernd und allgemein kräftigend. Neben seiner Heilwirkung bei verschiedenen Erkrankungen ist er damit auch nützlich für die Stärkung des Körpers.
Dazu übergießen Sie 3 bis 4 TL zerstoßenes Gerstenmalz in einer Thermoskanne mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 1 bis 2 Stunden in der fest geschlossenen Kanne stehen und sieben ihn dann durch. Davon trinken Sie 2 bis 3-mal täglich 80 ml bis 125 ml.

Um Gerstenmalz zu bekommen, lassen Sie Gerstenkörner keimen und trocknen dann die Keimlinge.
Positiv wirkt der Aufguss auch auf das Nervensystem, ist nützlich bei Magen-Darmerkrankungen, Husten, Hämorrhoiden, Krankheiten der Harnblase und Harnwege, Nierensteinen und Hauterkrankungen.

Aufguss von Blättern der schwarzen Johannisbeere

Der Aufguss aus getrockneten Blättern der schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum) wirkt allgemein kräftigend und führt damit auch zur Stärkung des Körpers.
Dazu übergießen Sie 2 bis 3 TL gehackter Blätter in einer Porzellankanne mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 10 bis 15 Minuten ziehen und sieben ihn dann durch. Davon trinken Sie 3-mal täglich 125 ml.

Aufguss von Johanniskraut

Der Aufguss aus getrocknetem Johanniskraut (Hypericum perforatum) wirkt allgemein kräftigend, fördert den Stoffwechsel, die Tätigkeit der inneren Organe und stärkt das Immunsystem des Körpers. Neben seinen, die Gesundheit fördernden Eigenschaften, ist er damit auch nützlich für die Stärkung des Körpers.
Dazu übergießen Sie 1 TL Kraut in einer Porzellankanne mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 10 Minuten ziehen und sieben ihn dann durch. Davon trinken Sie 3-mal täglich 125 ml und ergänzen ihn nach dem Geschmack mit Konfitüre oder Honig.

Mischung aus Moosbeere, Apfel und Walnuss

Die Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) ist bereits seit Jahrhunderten in der russischen Volksmedizin bekannt und wird zur Heilung verschiedener Erkrankungen eingesetzt. Auch ist die Moosbeere aufgrund ihres Reichtums an einer Vielzahl von Vitaminen und Spurenelementen ein sehr gutes allgemeines Mittel zur Stärkung des Körpers.
Für die Stärkung des Immunsystems vermischen Sie 1 Kg Moosbeeren, 1 Kg klein geschnittener Äpfel und 500 g gehackte Walnüsse, übergießen die Mischung mit einem Sirup aus 250 ml Wasser und 500 g Zucker, geben sie in einen Topf und kochen sie etwa 30 Minuten unter ständigem Rühren auf kleiner Hitze. Die fertige Mischung bewahren Sie im Kühlschrank auf.
Davon essen Sie täglich morgens 1 EL gemischt in 250 ml warmem Wasser.

Hinweis: Die Moosbeere ist im Handel als Cranberry erhältlich.

Schlangengift – ein altes traditionelles Heilmittel

Schlangengift

ist ein altes traditionelles Heilmittel, obwohl bereits eine unbedeutende Menge des Schlangengiftes ausreicht, um zu töten. Wenn der Mensch jedoch ein beliebiges Gift in den entsprechenden Proportionen verdünnt, wird es zum wirksamen Medikament, das bei vielen Krankheiten hilft und aus dem man neue Kräfte schöpfen kann.
Bereits im tiefen Altertum war den Menschen bekannt, dass das Schlangengift nicht nur tötet, sondern auch heilende Eigenschaften besitzt. Der Mensch versuchte daher das Schlangengift für Heilzwecke zu verwenden. Dabei ist interessant zu wissen, dass er die Giftschlangen vollständig verwendete und ihnen das Gift nicht getrennt entzog. Dazu wurde die Schlange in kleine Stücke geschnitten und in eine spezielle Flüssigkeit gegeben. Es wurde angenommen, dass die Schlange die heilsamen Eigenschaften des Giftes an die Flüssigkeit übergibt, in der sie sich befindet.
Erst die moderne wissenschaftliche Medizin begann das Schlangengift zu separieren und daraus hochwirksame heilende Präparate für viele Erkrankungen zu entwickeln.

Schlangen

gehören zu den giftigsten lebenswichtigen Formen auf unserem Planeten. Das heute für Heilzwecke in der Medizin verwendete Schlangengift entstammt gewöhnlich Schlangenfarmen. Einmal im Monat werden die Schlangen „gemolken“ und das gewonnene Gift im Labor zu medizinischen Präparaten verarbeitet. Der Bedarf am Rohstoff „Schlangengift“ wächst weltweit.

Da sich Schlangen in der Gefangenschaft nicht vermehren und darin bereits nach 1 Jahr versterben können, werden sie zur Lösung dieses Problems in Russland jedes Jahr zur Erholung in den Steppen und Wüsten wieder ausgesetzt. Dort erholen sich ganze Abteilungen, die später wieder eingefangen werden müssen.

Das monatlich von den Schlangen gewonnene Gift ist sehr wenig, beispielsweise etwa 194 mg von der Kobra und etwa 30 mg von der Levanteotter. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Schlangengift sehr wertvoll ist und auf dem Markt sehr viel Geld kostet, es wird teuerer als Gold geschätzt.

Gegenwärtig

werden in der russischen Volksmedizin keine selbständig aus Schlangengift hergestellten Präparate benutzt, außer von wenigen kundigen Volksheilenden.
Hauptsächlich werden Salben verwendet, die in den staatlichen Unternehmen für den Verkauf in Apotheken hergestellt sind und für die Einreibung in die Haut bei Rheuma, Arthritiden, Arthrosen, akuten Entzündungen der Gelenke und Osteochondrose verwendet werden.

Blutegeltherapie – wem und wo sie helfen kann

Die Blutegeltherapie

wissenschaftliche Bezeichnung Hirudotherapie, wird von der Mehrheit der Menschen mit der Kurpfuscherei erinnert. Zum Blutegel zeigt niemand das besondere Interesse, obwohl er sehr nützlich ist, denn sein Biss trägt die Heilung in sich. Seine Verwendung ist eine universelle, schmerzlose und natürliche Behandlungsform, die auf der Einheit aller lebendigen Wesen unseres Planeten gegründet ist. In der Natur wird nichts umsonst geschaffen, jedoch verstehen die Menschen nicht immer vernunftmäßig zu verwenden, was anscheinend ganz unnütz und sogar ekelhaft scheint.

Die Blutegeltherapie ist eine außergewöhnlich wirksame medizinische Therapie und wird heute in der Mikrochirurgie, Gynäkologie, Kardiologie, Dermatologie, Immunologie usw. gebraucht. Ebenfalls gibt es medizinische Forschungen mittels der Blutegel onkologische Erkrankungen und das AIDS erfolgreich zu behandeln.

Es sind 400 Arten der Egel bekannt, die etwa identisch aussehen und sich in der Hauptsache nur durch die Farbzusammenstellung unterscheiden. Die Egel kommen schwarz, grünlich oder bräunlich vor. In der medizinischen Praxis werden nur zwei Arten der Egel verwendet, der Hirudo medicinalis und Hirudo officinalis. Diese Egel werden heute für die medizinische Verwendung gezielt gezüchtet und beispielsweise in Russland als „Apothekenegel“ gehandelt.

Die Behandlung mit dem Egel

hat in der traditionellen Medizin vieler Kulturen ihren festen Platz, so auch in der traditionellen russischen Medizin. Erwähnung findet sie bereits in alten persischen, jüdischen und indianischen Texten. Während der Jahrtausende war die populärste Weise der Behandlung bei vielen Krankheiten, die Entfernung des schlechten überflüssigen Blutes, ähnlich des Aderlasses.

Die Hauptwirkung des Blutegels wird durch das Sekret hervorgerufen, dass er während des Saugvorgangs in die Wunde abgibt. Es enthält verschiedene Inhaltsstoffe, so als wichtigen Bestandteil das Hirudin mit einem lokalen gerinnungs- und entzündungshemmenden Effekt. Es verdünnt das Blut, wirkt entkrampfend und fördert die Durchblutung. Eine weitere wichtige Substanz des Sekretes ist das Calin, das ebenfalls die Blutgerinnung hemmt, aber im Gegensatz zum Hirudin eine wesentlich längere Wirkzeit besitzt.

Für die Blutegeltherapie gibt es nur wenige Gegenanzeigen. Nicht angewandt werden darf sie bei Menschen mit Hämophilie, hemorragischer Diathese, Schwangerschaft, dauerhaftem niedrigem Blutdruck, Immunschwäche und bekannter Allergie gegen Inhaltsstoffe des Blutegelsekretes. Vor der Anwendung der Blutegetherapie muss das Blut auf seine Gerinnbarkeit untersucht werden. Bei einer langen Blutung ist eine Blutegeltherapie kontraindiziert.

Wem kann die Blutegeltherapie helfen?

Die Blutegeltherapie kann vor allem den Menschen helfen, deren Erkrankung zur Entwicklung von Stagnationserscheinungen neigt.

Wo kann die Blutegeltherapie helfen?

Die Blutegeltherapie hilft ausgezeichnet bei Hämorrhoiden, Thrombophlebitis, Mastophathie und varikoser Erweiterung der Adern (Krampfadern) der Beine und des Beckens.
Gut hat sich die Blutegeltherapie bei der Behandlung gynäkologischer Erkrankungen bewährt, wie chronischen entzündlichen Prozessen und Störungen des Menstruationszyklus in den Wechseljahren. Sie kann ebenfalls den Frauen helfen, die an Unfruchtbarkeit leiden.
Mit Hilfe der Blutegeltherapie werden auch verschiedene Erkrankungen des Herz-Gefäß-Systems, wie Hypertonie, Ischämie, verschiedene Dystonien, Atherosklerose, Stenokardie, Hirnschlag und Infarkt behandelt. Es treten verschiedene Hauterkrankungen zurück, wie Deermatosen, Psoriase, Neurodermitis, Ausschlage und Ekzeme. Ebenfalls ist die Blutegeltherapie sehr wirksam bei trophischen Geschwüren. Sie hilft beim Kampf gegen Verfettung, Zellulitis, Diathese, Steinen der Nieren und Gallenblase. Verwendet wird sie bei Erkrankungen der Harnwege, Diabetes, Augen, Schilddrüse, Mundhöhle, Kieferhöhlen- und Ohrenentzündung. Wirksam ist sie auch bei Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Neurosen und Schwindel, Epilepsie, Migräne und Neuritis der Gehörnerven.
Weiterhin hilft die Blutegeltherapie bei Radikulitis, Rheuma, Arthritis, Arthrose und Osteochondrose. Sie beschleunigt die Heilung von Wunden und die Genesung nach Verletzungen. Die Blutegel nehmen auch das Ödem ab. Auch bei Problemen des Magen-Darm-Kanals hilft die Hirudotherapie sehr gut, wie Verstopfungen, Cholezystitiden, Magenentzündungen, Pankreatitis, Kolitis, Zirrhose und Dyskinesie der Gallenwege.

Wie wird eine Blutegeltherapie durchgeführt?

Für die Behandlung im Rahmen einer Blutegeltherapie werden nur gesunde Blutegel verwendet. Hierbei hilft eine einfache Prüfung – der Egel wird in die Hand genommen und mit den Fingern leicht gedrückt. Normal ist es, wenn der Egel mit der starken Kürzung des Muskelsackes reagiert und sich zum Klumpen zusammenpresst. Sein Körper wird elastisch und dicht, sich im Umfang wesentlich verringernd.
Die Egel werden Menschen nicht beißen, die eine schmutzige Haut haben oder Alkohol ausdünsten. Auch beißen sie Menschen nicht, deren Haut nach Duftstoffen oder aromatischen Cremes riecht. Es ist am besten, sich vor der Нirudotherapie ohne Benutzung von Seife oder Duschgels zu duschen.
Zum Beginn der Behandlung während einer Blutegeltherapie wird die Haut an jener Stelle, wo der Egel beißen soll, mit Spiritus (70 %) abgerieben und darauf nach 30 Sekunden das Prüfglas mit dem Egel gestellt.
Während der Behandlung kann man liegen oder sitzen. Für eine Behandlung werden gewöhnlich von 1 bis zu 7 Egel (öfter 2-3) herangestellt. Der Egel wird dazu im Voraus in das Prüfglas gegeben, so dass sein Mund zum Beißen bereit ist. Später wird das Glas mit der Öffnung auf die Stelle der Einwirkung gestellt und fest auf die Haut gedrückt.
Gewöhnlich beißt der Blutegel für 5 bis 10 min und konsumiert dabei 3–5 ml Blut. Wenn er beginnt, sich „zu ernähren“, ist das an wellenförmigen Bewegungen seines Körpers erkennbar. In den ersten Minuten wird an der Bissstelle das leichte Brennen empfunden. Die Behandlung kann bis zu 60 Minuten dauern, darüber hinaus wird nicht empfohlen. Nach dem die Egel satt sind, fallen sie selbst vom Körper ab. Wenn das nicht geschieht, so können sie mit Hilfe eines Tupfers, der mit einer Jodlösung oder Spiritus (70 %) angefeuchtet ist, entfernt werden. Der Tupfer wird an jene Stelle herangebracht, wo der Egel in die Haut beißt.
Aus hygienischen Gründen darf ein Blutegel für eine Blutegeltherapie nur einmalig verwendet werden. Nach seiner Verwendung wird er in einen Behälter mit 0,1 % Chloramin-Lösung gegeben, dann verpackt und im biologischen Müll entsorgt.

Auf der Bissstelle bleibt eine Wunde, aus der in der Regel das Blut über 16 bis 18 Stunden noch ein wenig fließt. Es ist nicht empfehlenswert, die Wunde mit etwas zu schmieren, da es die vom Egel in der Bissstelle hinterlassenen heilsamen Mikroben sicher zerstört. Die Wunde kann mit saugfähigem sterilem Material abgedeckt werden, das mittels Leukoplast oder einem Verband fixiert wird. Gut geeignet sind Monatsbinden, wie sie während der weiblichen Menstruation verwendet werden. Je nach dem, wie die Binde nass wird, wird sie ausgetauscht.

Nach der Behandlung mit dem Blutegel

ist es für 1 bis 2 Tage besser, nicht zu baden oder zu duschen, um die Beschädigung der Bisswunden des Egels zu vermeiden. Die Spuren der Bisse heilen in Form von Punkten innerhalb von 10 bis 15 Tagen zu, wobei individuell abhängig kleine Narben zurückbleiben können. Öfter bleiben diese Narben auf der Haut der Beine, seltener auf anderen Körperflächen wie Brust oder Bauch. Gewöhnlich verringern sie sich nach einiger Zeit und werden unmerklich.

Es können Schwäche, Schwindel, Erhöhung der Temperatur des Körpers bis zu 37 bis 37,5 °C, leichte Röte der Haut und das unbedeutende Ödem an den Bissstellen erscheinen. Fachleute halten solche Erscheinungen für eine Erscheinungsform der Heileinwirkung der Blutegeltherapie auf den Organismus.

Am Tag der Behandlung sollten Bonbons, eine Tafel Schokolade oder süßer Saft mitgenommen und nach deren Abschluss (während der Erholung) gegessen werden. Wenn im Laufe der Behandlung nicht mehr als drei Egel verwendet wurden, so kann bereits am nächsten Tag die Wiederholung erfolgen. Bei der Verwendung von vier oder mehr Egeln, ist es empfehlenswert, eine Pause von 3 bis 6 Tagen zu machen.

Nesselsucht – Behandlung durch die Volksmedizin

Nesselsucht (Urtikaria)

zeigt sich durch die Bildung von Quaddeln auf der Haut. Diese Reaktionserscheinung der Haut kann durch verschiedene innere und äußere Reize ausgelöst werden, deren Auslöser sehr vielfältig sein können. Gewöhnlich dauert die Nesselsucht in der akuten Form weniger als 4 bis 6 Wochen. Wenn die Nesselsucht über diesen Zeitraum hinausgeht, dann spricht man von einem chronischen Krankheitsverlauf. Der Auslöser der Nesselsucht kann oft nicht sicher bestimmt werden. Die Betroffenen erleiden durch die Krankheit meist erhebliche Einschränkungen in ihrer Lebensqualität. Kennzeichnend für die Nesselsucht ist zunächst das Auftreten kleiner blassroter bis roter Erhebungen auf der Haut, die jedoch schnell größer werden und dann so genannte Quaddeln bilden. Diese jucken sehr stark und werden ähnlich der Reaktion nach der Berührung einer Brennnessel (Urtica) empfunden, deshalb auch die Namensgebung. Die Begleiterscheinungen der Nesselsucht zeigen sich meist in scharfen allergischen Reaktionen.
Für die Behandlung der Nesselsucht kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Rezepte, die auch mit den Ursachen der Erkrankung arbeiten. Die dafür verwendeten natürlichen Heilmittel nehmen die Entzündung und das Jucken von der Haut ab und tragen dazu bei, dass die Haut wieder in den normalen Zustand zurückkehrt.

R E Z E P T E

Sechs dieser traditionellen Rezepte zur Behandlung der Nesselsucht möchte ich vorstellen. Davon können Sie ein beliebiges Rezept auswählen. Sie sollten jedoch immer Rezepte der innerlichen- und äußerlichen Anwendung kombinieren:

Die Wurzel vom Sellerie (Apium graveolens) wirkt gut bei Nesselsucht. Dazu übergießen Sie 1 EL geriebene Wurzel mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung 2 Stunden stehen und sieben sie dann durch. Von dem Aufguss nehmen Sie 3-mal täglich 20 Minuten vor dem Essen 2 EL ein.
Anstelle des Aufgusses können Sie auch täglich den frischen Saft aus der Selleriewurzel einnehmen. In diesem Fall nehmen Sie 3-mal täglich 20 bis 30 Minuten vor dem Essen 1-2 TL Saft ein.
Den Sellerie können Sie auch zur Prophylaxe von Nesselsucht anwenden.

Übergießen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Weißbeerigen Mistel (Viscum album) mit 0,25 l kaltem Wasser, lassen die Mischung 12 Stunden stehen und sieben sie dann durch. Die Flüssigkeit trinken Sie täglich über den Tag verteilt aus, bis die Erkrankung abgeklungen ist.

Übergießen Sie 1 EL getrocknete Zapfen des Echten Hopfen (Humulus lupulus) mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 30 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Von der Flüssigkeit trinken Sie 3-mal täglich 80 ml, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.

Die Zwiebel (Allium cepa) ist ebenfalls ein bewährtes Mittel bei Nesselsucht. Sie nimmt das Jucken und die Entzündung schnell von der Haut ab. Dazu vermischen Sie eine geschälte und geriebene Zwiebel mit 2 EL abgekochtem Wasser, feuchten in der Mischung einen Wattebausch an und reiben so täglich, bis zu Verbesserung des Zustandes, die betroffenen Stellen der Haut ab. Nach 15 bis 20 Minuten waschen Sie den Zwiebelauftrag von der Haut mit kaltem Wasser ab.

Übergießen Sie 200 g getrockneten Majoran (Origanum majorana) mit 2 l kochendem Wassers, lassen den Aufguss 30 Minuten stehen und sieben ihn dann durch. Die Flüssigkeit geben Sie täglich in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 C° bis 37 C° und baden darin für 10 bis 15 Minuten, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.

Nehmen Sie eine frische Große Brennnessel (Urtica dioica) mit ihren Wurzeln, waschen sie gründlich, geben sie in einen Topf und übergießen sie mit kaltem Wasser. Die Mischung aufkochen, noch 5 Minuten unter kleiner Hitze köcheln lassen und dann abkühlen. Den Sud geben Sie täglich in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 C° bis 37 C° und baden darin für 10 bis 15 Minuten, bis die Nesselsucht abgeklungen ist.
Zur Verbesserung des Heileffekts soll der Kranke von dem Sud 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 80 ml trinken.

Hinweis: Bei allen heißen Bädern sollten Sie vorsichtig sein, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung.

Rosazea – traditionelle Heilmethoden der Volksmedizin

Rosazea

syn. „Kupferrose“, auch veraltet Akne rosacea, ist eine nicht sehr häufig auftretende akneähnliche schubweise verlaufende chronische Entzündung der Haut, von der vorwiegend das Gesicht betroffen ist. Von Rosazea sind vor allem Erwachsene betroffen. Der Auslöser der Rosazea ist bisher weitgehend unklar. Meist beginnt die Erkrankung im vierten und fünften Lebensjahrzehnt. Typische Begleiterscheinungen der Rosazea sind Rötungen, erweiterte Äderchen, Pickel und Schwellungen, später auch knollenartige Wucherungen der Nase. Komplikationen der Erkrankung mit teilweise schweren gesundheitlichen Folgen sind möglich. In der Regel verläuft Rosazea phasenförmig und kann sich über Jahre hinziehen. Dabei können Mischformen mit anderen Hauterkrankungen auftreten. Durch die Ähnlichkeit mit Akne kommt es manchmal auch zu Fehldiagnosen der Rosazea. Zu den Therapien der Schulmedizin gehören Meidung der Auslösefaktoren (Kaffee-, Tee- oder Alkoholgenuss sowie scharfe Gewürze und Sonnenbäder können eine Verschlechterung bewirken), Medikamente (Antibiotika, Azelainsäure und Nitroimidazole sowie Isotretinoin, wobei letzteres starke Nebenwirkungen verursachen kann), Operative Entfernung (Laserbehandlung) und Augenvorsorge (da Rosazea auch auf die Augen übergreifen kann).
Für die Behandlung der Rosazea kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Rezepte. Die natürlichen Heilmittel entfernen den Schmerz, die Entzündung, das Ödem und wirken einem Rückfall entgegen.

R E Z E P T E

Zwei Beispiele für die traditionelle Behandlung der Rosazea in der russischen Volksmedizin:

Streuen Sie täglich über 6 bis 7 Tage frühmorgens, noch vor dem Sonnenaufgang, auf die von der Krankheit betroffene Stelle reines Kreidepulver, decken es mit einem Stück rotem Stoff ab, fixieren es mit einem Verband und belassen diese Kompresse jeweils bis zum folgenden Morgen.

Lösen Sie einen Flicken (etwa in Größe einer Handfläche) aus natürlicher Seide (mit roter Farbe) in die einzelnen Fäden auf und vermischen diese mit Honig im Verhältnis 1 zu 3. Die Mischung geben Sie täglich über 6 bis 7 Tage morgens, 1 Stunde vor dem Sonnenaufgang, auf die von der Krankheit betroffene Stelle und legen darüber einen Verband.

Radikulitis – Behandlung mit traditionellen Heilmitteln

Radikulitis

Von einer Radikulitis (auch Radikulopathie, syn. Wurzelneuritis) sind besonders Menschen im mittleren und höheren Lebensalter betroffen. Bei der Radikulitis handelt es sich um eine Entzündung der Nervenwurzeln des Rückenmarks, die akut und chronisch verlaufen kann. Die Radikulitis kann in jedem beliebigen Abschnitt des Rückenmarks entstehen und zeigt sich in Störungen der Empfindung, Schmerzen oder Lähmungen im Bereich der betroffenen Nervenwurzel. Auch die Ausstrahlung der Schmerzen in ein oder mehrere Beine ist möglich. Je nach Schwere der Radikulitis kann es auch zu Störungen der Sensibilität, der Motorik und der Reflexe kommen. Die Bewegungsfreiheit und die Beweglichkeit des Betroffenen werden häufig durch starke Schmerzen erheblich eingeschränkt. In ihrer akuten Form macht sich eine Radikulitis oft als Hexenschuss bemerkbar.
Für die Behandlung einer Radikulitis kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene bewährte Rezepte. Die natürlichen Heilmittel entfernen den Schmerz und die Entzündung.

R E Z E P T E

Zwei Beispiele für die traditionelle Behandlung der Radikulitis in der Volksmedizin möchte ich vorstellen:

Ein altes Volksmittel sind die Blätter der Großen Klette (Arctium Lappa). Dazu feuchten Sie täglich 1-mal täglich 1 Blatt mit kaltem Wasser auf der unteren Seite an, legen es auf den wunden Punkt, fixieren es mit einem Verband oder Leukoplast und belassen es über 24 Stunden auf dem Punkt. Im Sommer ist es möglich diese Blätter auf Vorrat zu sammeln und zu trocknen. Die getrockneten Blätter feuchten Sie im Winter gründlich in warmem Wasser an und verwenden sie wie frische Blätter. Gewöhnlich sind bereits 10 Anwendungen völlig ausreichend, um die Beschwerden einer Radikulitis wesentlich zu lindern.

Zu den alten Mitteln gehören auch die frischen Blätter der Birke (Betula). Dazu brühen Sie einige Blätter ab, legen sie vor dem Schlaf mit der dicken Schicht auf den wunden Punkt, decken sie mit dickem Papier oder Kunststofffolie ab und fixieren die Kompresse mit einem Verband oder Leukoplast. Danach decken Sie den Kranken warm zu und nehmen die Kompresse am Morgen ab. Gewöhnlich sind bereits 10 Anwendungen völlig ausreichend, um die Beschwerden einer Radikulitis wesentlich zu lindern.

Vitiligo – Behandlung mit traditionellen Heilmitteln

Vitiligo

syn. Weißfleckenkrankheit, kann in jedem Alter auftreten und die Lebensqualität des davon Betroffenen sehr beeinträchtigen. Der Auslöser der Vitiligo ist bisher nicht sicher bekannt und die Krankheit gilt bis heute als nicht heilbar. Vitiligo ist eine chronische und nicht ansteckende Hauterkrankung. Zur typischen Erscheinung der Vitiligo gehören Pigmentstörungen in Form weißer und pigmentfreier Hautflecken. Häufig betroffen sind Unterarme, Handgelenke, Hände, Finger, Ellbogen, Füße und Genitalien, wobei sich die unpigmentierten Flächen ausbreiten oder in ihrer Größe konstant bleiben können. Manchmal bilden sich auch kleinflächig Pigmente zurück.
Für die Behandlung der Vitiligo kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Heilmittel. Die natürlichen Heilmittel helfen die normale Färbung der Haut wieder herzustellen.

R E Z E P T E

Im Folgenden vier Rezepte für die Behandlung der Vitiligo mit den Heilmitteln der Volksmedizin:

Wenn die Flecken bei Vitiligo im Gesicht auftreten, dann empfiehlt sich ein Sud aus den Samen der Petersilie (Petroselinum crispum) und dem Saft der Zitrone (Citrus limon).
Dazu übergießen Sie 2 EL Samen mit 0,25 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss für 10 Minuten unter kleiner Hitze aufkochen, dann abkühlen und ergänzen den Saft von 1 Zitrone. Mit dem Sud reiben Sie, bis die Haut ihre normale Färbung zurückbekommen hat, 5 bis 6-mal täglich die betroffenen Hautbereiche ein.

Reiben Sie bei Vitiligo täglich, bis die Haut ihre normale Farbe zurückbekommen hat, 5 bis 6-mal die betroffenen Hautbereiche mit dem Fruchtfleisch der Wassermelone (Citrullus lanatus) ein.

Die Hautbräunung durch die Sonne kann bei Vitiligo der frische Saft aus den Wurzeln der Pastinak (Pastinaca sativa) ersetzen. Reiben Sie mit dem Saft morgens und abends die betroffenen Hautbereiche ein.

Bei Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) hilft auch ein Heilbad mit dem Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense). Dazu übergießen Sie 50 g getrocknete gehackte Wurzeln mit 1 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 4 Stunden ziehen und sieben ihn dann durch. Den Aufguss geben Sie täglich über 12 bis 14 Tage vor dem Schlaf in ein Vollbad mit einer Wassertemperatur von 35 °C bis 36 °С und baden darin 10 bis 15 Minuten.

Soor – Behandlung mit Heilmitteln der Volksmedizin

Soor

auch Kandidose genannt, ist in der Medizin eine Sammelbezeichnung für alle Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die durch Pilze der Gattung Candida verursacht werden, vorwiegend durch den Pilz „Candida albicans“. Etwa die Hälfte aller Menschen ist mit diesem Pilz infiziert. Er gehört bei ihnen zur normalen Haut- und Schleimflora, aber nur bei einem kleinen Teil entsteht Soor. Erst, wenn diese Pilze überhand nehmen, werden sie zum Problem. Die Erkrankung tritt in Körperfalten, am Nagelwall und an Schleimhäuten auf. Hautsoor zeigt sich in hellroten und entzündlichen Pusteln, die am Rand schuppig auslaufen, leicht einreißen und zum Bluten neigen. Zu den häufigsten Erscheinungsformen gehören Mundsoor und Genital-Soor. Beim Mundsoor sind die Zunge und die Mundschleimhaut betroffen, wobei sich die Infektion bis in Hals und Speiseröhre ausbreiten kann. Es bildet sich ein cremig weißer, stecknadel- bis münzgroßer Belag. Der Genital-Soor der Frau zeigt sich auf der Schleimhaut durch weißliche, ablösbare Beläge. Hinzu kommen Juckreiz und Brennen, wobei oft nur die Schleimhaut der Scheide betroffen ist. Beim Mann zeigt sich der Genital-Soor in einer Rötung, später in einem weißen, schuppigen Belag der Eichel. Wird auch die Harnröhre betroffen, dann kommen Schmerzen beim Wasserlassen hinzu. Der Befall innerer Organe durch Soor ist eine schwere und lebensbedrohliche Komplikation der Erkrankung, die unbedingt durch einen Arzt behandelt werden sollte.

Für die Behandlung von Soor im Mund- und Genitalbereich, kennt die russische Volksmedizin verschiedene traditionelle Heilmittel. Die natürlichen Heilmittel zerstören die pathogenen Pilze, entfernen das Jucken, Brennen und die Entzündung.

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Zwei Rezepte für die traditionelle Behandlung von Soor mit einfachen Mitteln:

Mundsoor

Ein altes bewährtes Mittel bei Mundsoor ist eine Tinktur aus der Ringelblume (Calendula officinalis).

Übergießen Sie 2 EL getrocknete Blütenkörbe der Ringelblume mit 100 ml Spiritus in einem Glas und lassen es fest geschlossen einige Tage stehen. Davon geben Sie täglich über 2 Wochen morgens und abends 1 TL in 0,25 l warmes abgekochtes Wasser und spülen mit der Lösung den Mund.

Genital-Soor

Bei Genital-Soor ist sehr wirksam die folgende Lösung.

Geben Sie in 1 l kochendes Wasser 2 EL Speisesalz, lassen die Lösung nochmals für 2 bis 3 Minuten aufkochen, dann auf etwa 40 °C abkühlen und ergänzen 1 EL Natrium-Hydrogenkarbonat (Handelsname: Natron) und 10 bis 12 Tropfen Jodtinktur aus der Apotheke. Mit der Lösung spülen Sie täglich über 5 Tage morgens und abends die Vagina oder den Penis.

Bechterew – Behandlung mit natürlichen Heilmitteln

Bechterew (Morbus Bechterew)

ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem statt gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren gegen körpereigene Strukturen wendet. Die Erkrankung Bechterew betrifft vor allem die Wirbelsäule, kann aber auch zusätzlich andere Gelenke, Sehnen und Bänder, die Haut, den Darm und die Augen betreffen. In dem Entzündungsprozess von Bechterew werden Bindegewebe und Knorpel in Knochen umgebaut. Die Folge ist oft eine vollständige Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule und des Beckens. Medizinisch gesehen gehört Bechterew zu den rheumatischen Erkrankungen und innerhalb dieser zur Untergruppe der so genannten Spondyloarthritiden. Bechterew gilt bis heute als nicht heilbar, lässt sich jedoch in seinem Verlauf entscheidend beeinflussen. Es ist möglich die Entwicklung von Bechterew anzuhalten. Für die Behandlung von Bechterew kennt die traditionelle russische Medizin verschiedene natürliche Heilmittel und Heilmethoden.

Allgemein wird für Patienten empfohlen, die an Bechterew erkrankt sind, 2-mal täglich bis zu 30 Minuten Sport zu treiben. Dafür besonders geeignete Sportarten sind Rudern, Tennis und Volleyball. Ebenfalls werden bei Bechterew Rückenmassagen und das Schlafen auf einer harten Unterlage empfohlen.

R E Z E P T E

Beispielsweise gehören zu den Heilanwendungen der russischen Volksmedizin für die Behandlung von Bechterew Pflanzenaufgüsse, Kompressen und Heilbäder.

Pflanzenaufgüsse

Nehmen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala Gilib.), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Hafersroh (Avena). Die Zutaten zerstoßen und gut vermischen. Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen.

Von diesem Aufguss trinken Sie 4-mal täglich jeweils 100 g 15 Minuten vor dem Essen.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 0,5 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss 6 Stunden stehen und trinken davon 3-mal täglich jeweils 100 ml 15 Minuten vor dem Essen.

Diese Aufgüsse werden über den Zeitraum von 1 Monat eingenommen, danach folgt eine Pause von 10 Tagen. Anschließend wird der Kurs in gleicher Art und Weise und ununterbrochener Abfolge über den Zeitraum von 12 Monaten wiederholt.

Kompressen

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula vulgaris), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafers (Avena).

Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung geben Sie 2 TL in ein Glas, übergießen sie mit 0,5 l hoch erhitztem Olivenöl, lassen das Öl abkühlen und stellen das fest geschlossene Glas für etwa 2 Wochen an einen dunklen und kühlen Ort, dann ist das Öl gebrauchsfertig. In dem Öl feuchten Sie ein Stück Mull an, legen es auf den wunden Punkt, bedecken es mit Pergamentpapier, legen darüber eine erwärmte Decke und fixieren die Kompresse mit einem Verband. Die Kompresse wird abgenommen, wenn sie ihre Feuchtigkeit verloren hat.

Heilbäder

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknetes Schöllkraut (Chelidonium majus), 2 TL Schafgarbe (Achillea millefolium), 4 TL Knollige Spierstaude (Filipendula hexapetala), 3 TL Blätter des Eukalyptus (Eucalyptus), 4 TL Brennnessel (Urtica), 4 TL Knospen der Birke (Betula) und 3 TL Stroh des Hafer (Avena). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Blätter der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Wegerich (Plantago), 2 TL Kamille (Matricaria chamomilla) und 1 TL Wacholderbeeren (Juniperus communis). Von der Mischung übergießen Sie 4 TL mit 1 l kochendem Wasser und lassen den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Zerstoßen und mischen Sie 1 TL getrocknete Zapfen des Hopfens (Humulus lupulus), 2 TL Oregano (Origanum vulgare), 2 TL Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartita), 2 TL Heckenrose (Rosa corymbifera), 1 TL Ringelblume (Calendula officinalis) und 1 TL Schöllkraut (Chelidonium majus). Von der Mischung übergießen Sie 2 TL mit 1 l kochendem Wasser, lassen alles kurz aufkochen und lassen dann den Aufguss 6 Stunden stehen. Den Aufguss verwenden Sie dann als Badezusatz für 1 Vollbad.

Beachten: Alle obigen Bäder sind mit einer Wassertemperatur von 36-37 °C empfohlen (bei dieser Wassertemperatur gelangen im Wasser gelöste Wirkstoffe am besten über die Haut in den Organismus), die Badedauer sollte 10-15 Minuten nicht überschreiten. Seien Sie bei allen diesen heißen Bädern vorsichtig, denn es kommt dabei zu einer erhöhten Kreislaufbelastung./strong

Honig – in der Volksmedizin ein traditionelles Heilmittel

Honig

wird in der Volksmedizin traditionell zur Behandlung von Schnupfen, Rachenentzündung, Bronchitis, Angina und Erkrankungen der Leber eingesetzt. Auch gibt es positive Ergebnisse bei Magenentzündung, Dickdarmentzündung, Magengeschwür und vielen anderen Erkrankungen. Er gilt als ein natürliches und bewährtes Heilmittel.
In der alten Rus wurde dem Honig die geheimnisvolle heilende Kraft nachgesagt, die zur Langlebigkeit und zum schmerzlosen Alter verhilft. Er galt als fast einziges Mittel für die Verlängerung des aktiven Lebens und entsprechend vielfältig war auch seine Anwendung. Die russischen Kurpfuscher verwendeten den Honig bei der Behandlung von Wunden, Ekzemen, Geschwüren, Magen-Darmerkrankungen und vielem mehr. Auch heute noch gehört der Honig zum traditionellen Arsenal der Heilmittel in der russischen Volksmedizin.
Obwohl die meisten Menschen heute von der Nahrhaftigkeit und dem Heilwert des Honigs wissen, wird er jedoch gewöhnlich nur für die Behandlung einer Erkrankung verwendet, anstatt ihn bereits vorbeugend anzuwenden, bevor die Krankheit eintritt. Honig kann den Organismus gesund und stark erhalten, er ist fähig ihm zu helfen einer beliebigen Infektion entgegenzustehen.

Die Haupteigenschaft von Honig

ist die Normalisierung der Funktionen des Organismus, wobei Honig ohne Nebeneffekte wirkt. Dank seiner chemischen Verbindungen und biologischen Eigenschaften ist Honig in erster Linie ein wertvolles Lebens- und allgemein kräftigendes Mittel, das über antibakterielle-, bakterizide-, entzündungshemmende- und antiallergische Eigenschaften verfügt.
Für Heilzwecke wird die innerliche Anwendung des Honigs in einer anteiligen Lösung von 12 bis 15 % empfohlen. Gerade in dieser Konzentration wird die Aufnahme seiner Bestandteile in das Blut maximal gefördert. Honig ist ein Produkt, das in seiner Struktur dem Plasma des Blutes ähnelt und sich wesentlich von anderen Lebensmitteln durch seine chemische Verbindung unterscheidet.
Das Übermaß an konsumierten Honig kann aber auch schädlich auf den Organismus wirken. Die empfohlene Tagesdosis ist bis zu 1 g Honig auf 1 kg Körpergewicht, wobei bei schwerer körperlicher Arbeit oder intensivem Sport bis zu 1,5 g Honig auf 1 kg Körpergewicht zulässig sind.

R E Z E P T E

Im Folgenden drei Beispiele für die Anwendung des Honigs in der traditionellen russischen Medizin:

Der Honig als ein allgemeines Stärkungsmittel

Dazu vermischen Sie 100 ml Saft der Aloe (Aloe vera), 500 g zerstoßene Walnusskerne (Juglans regia), 300 ml Honig und den Saft von 3 bis 4 Zitronen (Citrus) und bewahren die Mischung im Kühlschrank auf. Davon nehmen Sie 3-mal täglich 30 Minuten vor dem Essen 1 TL ein, bis die Mischung aufgebraucht ist.
Für die Herstellung des Saftes der Aloe muss die Pflanze älter als 2 Jahre sein. Schneiden Sie 3 bis 4 große und mittlere Blätter ab (die Pflanzenspitze bleibt unberührt), waschen die Blätter in abgekochtem Wasser aus, entfernen die Zähne, schneiden die Blätter in kleine Stückchen, zerreiben sie und entsaften die Masse durch doppelt zusammengelegten Mull (für das Entsaften können Sie aber auch einen Fruchtentsafter verwenden). 

Eine Kompresse mit Honig ist wirksam bei Arthritiden und Myositis

Dazu vermischen Sie 2 Teile Honig, 1 Teil Saft der Aloe (Aloe vera) und 3 Teile Wodka (40 %) und bewahren die Mischung in einer dunklen Glasflasche auf. Von der Mischung geben Sie täglich über 6 bis 8 Tage jeweils 1 bis 2 EL auf ein Stück Baumwollstoff, legen es auf den wunden Punkt, decken es mit Kunststofffolie ab, geben darüber einen warmen wollenen Schal und fixieren die Kompresse mit einem Verband. 

Ein Fladen mit Honig hilft beim Fersensporn

Dazu baden Sie täglich über 8 bis 10 Tage den betroffenen Fuß für jeweils 15 bis 20 Minuten in heißem Wasser und trocknen ihn dann gründlich ab. Danach legen Sie auf die Ferse einen Fladen (bestehend aus gleichen Teilen Honig und Weizenmehl), decken ihn mit Kunststofffolie ab und fixieren die Packung mit einem Verband. 

Hinweis: Manchmal werden Nebenerscheinungen und Gegenanzeigen bei Gebrauch und Heilanwendung des Honigs beobachtet, vorwiegend bei der Verwendung von Sprays, die aus erblicher oder erworbener erhöhter Sensibilität von Menschen zum Honig resultieren. Diese zeigt sich gewöhnlich in Erhöhung der Temperatur, Schwere im Magen, Erbrechen, Schwindel, Nesselfieber und Hautentzündung. Bei den Aerosolinhalationen vom Honig sind schwere asthmatische Anfälle und Erstickung möglich. Bei angezeigter allergischer Reaktion ist die Anwendung von Honig medizinisch nicht erlaubt.

Kräutertee – ein oft vergessenes altes Hausmittel

Kräutertee als Hausmittel

Das Wissen über alte Hausmittel, wie den Kräutertee, ist heute bei sehr vielen Menschen kaum noch vorhanden. Eine Ursache dafür ist die standardisierte Entwicklung der medizinischen Versorgung für die breite Masse der Bevölkerung. Dadurch wurden diese Kenntnisse für die Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit nicht mehr unmittelbar benötigt.

R E Z E P T E

Eine kleine Auswahl an Kräutertees, möchte ich Ihnen vorstellen:

Hinweis: Die Mengenangaben beziehen sich auf Trockenware und gehäufte EL oder TL, wenn nicht im Rezept anders beschrieben. Die Zutaten für die Teemischungen vor der Anwendung zerkleinern.

Kräutertee gegen Blähungen

30 g Aniskörner, 50 g Fenchelkörner, 50 g Korianderkörner, 50 g Krauseminze

Daraus eine Mischung bereiten und davon 1 EL mit 0,3 l kochendem Wasser übergießen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann durchseihen und nach dem Abendessen trinken. Dieser Kräutertee lindert Blähungen und stärkt den Magen.

20 g Dillkörner, 20 g Majoran, 20 g Aniskörner, 20 g Krauseminze, 20 g Kreuzdornrinde, 20 g Fenchel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen lassen, danach abseihen und nach den Hauptmahlzeiten jeweils 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Blähungen.

50 g Koriander, 50 g Pfefferminze, 50 g Fenchel, 50 g Kamillenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und täglich 2 Tassen davon trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Blähungen und ist windtreibend.

Kräutertee gegen Bluthochdruck

50 g Zitronenmelisse, 50 g Weißdornbeeren und -blüten, 50 g Schachtelhalm, 50 g Nußblätter, 100 g Mistel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser einige Minuten aufkochen, dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, durchseihen und davon täglich 2 Tassen trinken. Dieser Kräutertee hilft einen hohen Blutdruck abzusenken. 

Kräutertee gegen Darmbeschwerden

5 g Blutwurz, 5 g Eichenrinde, 5 g Kalmuswurzel, 5 g Thymian, 5 g Nußbaumblätter, 5 g Blaubeerblätter, 5 g Blaubeeren, 5 g Kamillenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, abgedeckt 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und über den Tag verteilt trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Darmkatharr, Darmkrämpfen und Darminfektionen.

20 g Gewürznelken, 20 g Aniskörner, 20 g Kümmel, 20 g Kamille, 20 g Pfefferminze, 20 g Zitronenmelisse

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, ziehen lassen und abseihen. Davon täglich 2 Tassen trinken. Dieser Kräutertee wirkt krampflösend bei Darmkrämpfen.

Kräutertee  gegen Entzündungen

50 g Salbeiblätter, 50 g Kamillenblüten, 50 g Blaubeerblätter, 50 g Pfefferminze

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, kurz ziehen lassen und durchseihen. Tagsüber mehrmals mit dem Sud gurgeln, NICHT TRINKEN! Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Zahnfleischentzündung, Mundhöhlenentzündung und Halsentzündung sowie bei Zahnfleischschwund.

Kräutertee gegen Erkältung

50 g Dost, 50 g Holunderblüten, 50 g Lindenblüten, 50 g Kamillenblüten, 50 g Majoran

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt warm trinken. Dieser Kräutertee lindert Erkältungen und ist schweißtreibend.

Kräutertee  gegen Gallenbeschwerden

50 g Pfefferminze, 50 g Tausendgüldenkraut, 50 g Krauseminze, 50 g Löwenzahnwurzel, 50 g Odermennig, 50 g Kreuzdornrinde

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, durchseihen und davon morgens und abends je 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Gallenbeschwerden, Darmbeschwerden und Magenbeschwerden.

Kräutertee gegen Harnverhalt

50 g Liebstöckelwurzel, 50 g Heuhechelwurzel, 50 g Wacholderbeeren, 50 g Bruchkraut, 50 g Schachtelhalm

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und dann durchseihen. Den Sud über den Tag verteilt trinken. Dieser Kräutertee wirkt harntreibend.

Kräutertee gegen Husten und Katharr

50 g Thymian, 50 g weiße Malvenblätter oder – wurzeln, 50 g Lungenkraut, 50 g Holunderblüte, 50 g Süßholz, 50 g Primelwurzel, 50 g Huflattich, 50 g Königskerzenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser 1 bis 2 Minuten aufkochen, kurz ziehen lassen und abseihen. Den Sud über den Tag verteilt warm trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Husten und Katharr.

20 g Färberdistel, 20 g Mohn, 20 g Königskerzenblüten, 20 g Isländisch Moos, 20 g Lungenkraut, 20 g Hanfnessel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 1 bis 2 Minuten aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt trinken. Dieser Kräutertee wirkt schleimlösend bei einem Katharr.

Kräutertee gegen Magenbeschwerden

50 g Bohnenkraut, 50 g Basilikum, 50 g Rosmarin, 50 g Fenchel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen und morgens und abends je 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt magenstärkend, appetitanregend, windtreibend und ist auch gegen niedrigen Blutdruck wirksam.

20 g Ingwer, 20 g Enzianwurzel, 20 g Rhabarber, 20 g Queckenwurzel, 20 g Fenchel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 1 EL in 0,3 l Wasser aufkochen, ziehen lassen und abseihen. Den Sud auf nüchternem Magen trinken. Dieser Kräutertee wirkt magenstärkend und blutreinigend.

50 g Kardamomkörner, 50 g Pfefferminzblätter, 50 g Baldrianwurzel, 50 g Kamillenblüten

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser für 2 bis 3 Minuten aufkochen, kurz ziehen lassen und abseihen. Davon täglich 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt magenstärkend und windtreibend.

Kräutertee gegen Rheumatismus

100 g Wacholderbeeren, 50 g Brennesselkraut, 50 g Salbeiblätter, 50 g Tausendgüldenkraut, 50 g Enzianwurzel, 50 g Kreuzdornrinde, 50 g Lindenblüten, 50 g Ehrenpreis

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser einige Minuten aufkochen, dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und davon morgens und abends je 1 Tasse trinken. Dieser Kräutertee wirkt lindernd bei Rheumatismus.

Kräutertee gegen Verdauungsbeschwerden

50 g Basilienkraut, 50 g Bohnenkraut, 50 g Wermutblätter, 50 g Rosmarinblätter, 50 g Sand-Strohblume, 50 g Kümmel

Daraus eine Mischung bereiten und davon 2 EL in 0,5 l Wasser aufkochen, einige Minuten köcheln lassen, dann 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Von dem Sud je 1 Tasse morgens auf nüchternen Magen und vor dem Schlafengehen trinken. Dieser Kräutertee wirkt verdauungsfördernd und ist auch bei niedrigem Blutdruck hilfreich.

Schungit – der geheimnisvolle Stein

Schungit

ist ein schwarzes Gestein präkambrischen Alters, welches in der Natur an einigen Orten vorkommt. Für Schungit gibt es verschiedene Schreibweisen wie Schungit-Kohle, Inostranzeff’sches Schungit, Algenkohle und vom Englischen abgeleitet Shungit. Der Gesteinsname geht auf Alexander Alexandrowitsch Inostranzew zurück, der das Gestein 1880 zuerst beschrieb. Ob es sich beim Schungit um ein Mineral handelt, ist umstritten.

Entstehung

Schungite haben sich vor mindestens 600 Millionen Jahren gebildet. Zur Enstehung nimmt man an, dass sie vermutlich aus Sapropel entstanden und als Ausgangsmaterial dienten vermutlich Meeresalgen. Im Schungit sind die sehr selten natürlich vorkommenden Fullerene C60 und C70 enthalten.
Bekannte Fundorte sind Ostfinnland und Russland (Karelien, der Onegasee in der Shungaregion und der Ladogasee), oft in Gegenden, in denen auch Ölschiefer gefunden wird.

Zusammensetzung

Das Gestein besteht hauptsächlich aus Schungit-Kohlenstoff. Das ist eine amorphe Graphit-Varietät, jedoch kein Kohlenstoff-Polymorph. Weiterhin finden wir Quarz, Feldspat und Chlorit. Die silikatischen Bestandteile sind kristallin und gleichmäßig verteilt.
Äußerlich ähnelt Schungit dem Anthrazit.

Hauptsächlich besteht es aus bis zu 95 % Kohlenstoff und es besitzt eine Dichte von 1,9 bis 2,1 g/cm³.
Die konkrete Zusammensetzung des Schungit kann variieren:
Kohlenstoff – 20 bis 95 %, Silizium – 5 bis 60 %, Aluminium – bis 4 %, Eisen – bis 3,5 %, Magnesium – bis 3,5 %, Kalium – bis 1,5 %, Schwefel – bis 1,2 %, Kalzium – bis 0,58 %, Phosphor – bis 0,34 % sowie viele andere Mikro- und Mengenelemente.

Verwendung

In der Industrie wird das Gestein als schwarzes Pigment zur Herstellung von Farben eingesetzt. Shungitkohle eignet sich auch als Ersatz für Aktivkohle in Filtern.

Die traditionelle Medizin sagt dem Schungit außergewöhnliche Eigenschaften nach und er gilt als ein natürliches Heilmittel. So soll er u. a. antibakterielle und gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Schungitwasser gilt als sehr heilsam bei verschiedensten Erkrankungen.

Schungitwasser

Für die Bereitung von Schungitwasser wird empfohlen 300 bis 400 Gramm gewaschenes Schungitgestein von beliebiger Form und Größe in ein Emaile- oder Glasgefäß zu geben und anschließend mit 1 Liter vorher gefiltertem Wasser zu übergießen. Für die Bereitung größerer Mengen an Schungitwasser gilt ein entsprechendes Verhältnis.
Innerhalb einer halben Stunde soll dieses Wasser antibakterielle Eigenschaften haben und innerhalb von 3 Tagen alle seine heilenden Eigenschaften erhalten.
Das so gewonnene Schungitwasser soll in einen anderen Behälter abgegossen werden und danach kann das Gestein erneut verwendet werden.
Schungitwasser besitzt eine schwarze Farbe. Schwebstoffe setzen sich allerdings innerhalb kurzer Zeit ab und das Wasser wird klar.
Je kleiner die verwendeten Bruchstücke des Schungitgesteins sind, desto kürzer ist seine Reaktionszeit auf das Wasser. Bei Verwendung von Schungitschotter (1 bis 2 cm große Schungitsteine) ist das darauf gegossene Wasser bereits nach 10 bis 15 Minuten trinkbar und sollte auch nicht mehr als 2 Tage lang stehen gelassen werden. Je kleiner das Schungitgestein zersplittert ist, desto mehr Reaktionsflächen mit dem Wasser hat es, um diesem seine heilenden Eigenschaften zu verleihen.

Wirkung auf den Organismus

Die Wirkung des Schungits auf den Organismus soll beinahe fantastisch sein. Er soll heilen, schützen, verjüngen, Schmerzen lindern und die schädliche Wirkung von geopathologisch stark belasteten Orten neutralisieren.

Das Geheimnis der heilenden Eigenschaften konnte bisher weder von Ärzten noch von Physikern entschlüsselt werden. Bioenergetiker behaupten, man brauche nur 5 bis 10 Tage lang einen Anhänger mit einem kleinen Stück Schungit am Hals zu tragen, und das Biofeld des Menschen, welches vorher durch Stress und negative Emotionen gestört war, komme wieder in Ordnung.

Die Verwendung des Schungitwassers als Trinkwasser sowie zur Essenbereitung soll sich als nützlich bei der Behandlung von Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Bewegungsapparates, des Nervensystems, des Urogenitalsystems, des Kreislaufsystems und vielen anderen Erkrankungen erweisen. Für therapeutische Zwecke wird die Trinkmenge von mindestens drei Glas Schungitwasser pro Tag empfohlen. Dieses Wasser soll allgemein eine heilende und verjüngende Wirkung auf den Körper haben und auch die allgemeine Vitalität des Körpers verbessern.

Die Verwendung von Schungit als eine vorbeugende und zusätzliche Maßnahmen zur persönlichen Gesundheitsförderung kann den Arztbesuch nicht ersetzen. Sie sollten daher bei einer Erkrankung in jedem Fall ihren Arzt konsultieren.

Schungit- oder Shungit-Steine können Sie hier Shungit Premium Schungit – SET 5-tlg. finden.

Dupuytren – Heilmethode der Volksmedizin

Dupuytren (Morbus Dupuytren)

auch Palmar-Aponeurose, Dupuytrensche Kontraktur oder Beugekontraktur genannt, tritt meist erstmals im mittleren Lebensalter auf, bei Männern im Durchschnitt deutlich früher als bei Frauen. Gelegentlich wurde diese Erkrankung aber auch schon bei Kindern beobachtet. Im Verlauf von Dupuytren kommt es zu einer langsamen Verkrümmung einzelner Finger ähnlich dem Faustschluss. So entsteht über Jahre allmählich eine mehr oder weniger ausgeprägte Behinderung beim Greifen. Die für die Beugung der Finger zuständigen Sehnen selbst verändern sich jedoch nicht. Sie sind nie befallen. Der schubweise, über mehrere Jahre dauernde Krankheitsverlauf, ist typisch für Dupuytren. Die Ursache der Erkrankung ist vermutlich eine erbliche Veranlagung, kombiniert mit einem oder mehreren Auslösern, beispielsweise Verletzungen.

Schema der Behandlung

Die traditionelle russische Medizin kennt für die Behandlung von Dupuytren folgende natürliche Heilmethode:

Übergießen Sie 5 gereinigte Kartoffeln (etwa 500 g bis 600 g / mit Schale) und 2 Möhren (etwa 200 g) sowie 1 geschälte Zwiebel (etwa 100 g) in einem 4 bis 5 l Topf mit kaltem Wasser (das Gemüse gerade überdeckend), ergänzen 1 TL Speisesalz, garen die Mischung unter kleiner Hitze und rühren Sie dann zu einem Brei. In den abgekühlten Brei (etwa 38°C) ergänzen Sie 20 Tropfen Jodtinktur (aus der Apotheke) und vermischen alles gut. Danach machen Sie darin für 12 Minuten ein Handbad (das Geschirr mit einem Handtuch abdecken). Dabei dehnen und krümmen Sie die Finger wiederholt bis zum duldsamen Schmerz. 

Machen Sie dieses Handbad über 12 Tage 1-mal täglich. Wenn danach die Krankheitssymptome immer noch bestehen, wiederholen Sie die Anwendung in der gleichen Weise nach einer Pause von 10 Tagen. Die benötigte Anzahl der Kuren ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. Jede Mischung kann für 2 Anwendungen verwendet werden, danach ist sie frisch zuzubereiten.

Unterstützende Massage

Die Behandlung  von Dupuytren kann mittels Massagen unter Verwendung einer weiteren Mischung unterstützt werden:

Dazu geben Sie in ein 2 l-Glas zur Hälfte getrocknete Brotrinde, übergießen sie mit 300 ml frischer Milch und 200 ml frischer Sahne und rühren die Mischung solange, bis sie sahnig ist. Damit massieren Sie 2- bis 3-mal täglich die Hände und Unterarme einzeln und abwechselnd bis zu 12 Minuten.

Diese Mischung können Sie für 2 bis 3 Tage im Voraus anfertigen, danach verliert sie ihre Wirkung und kann nicht mehr verwendet werden.

Hinweis: Dupuytren gehört auch in der Volksmedizin zu den schwer, langwierig und aufwändig zu behandelnden Erkrankungen. Erfolg und Dauer der Behandlung sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören:

– Alter und Ausprägung der Erkrankung (je älter und ausgeprägter, desto länger ist die benötigte Zeit)
– Die Einhaltung der empfohlenen Temperatur für den Brei (die Heilwirkung sinkt ab, wenn die Temperatur zu niedrig ist)

Grundsätzlich gilt, je länger die Erkrankung Dupuytren bereits besteht, desto zeitaufwändiger wird die Behandlung. Es kann daher durchaus Monate dauern, bis Sie selbst eine spürbare Verbesserung feststellen können. Veränderungen im Krankheitsverlauf kann in dieser Zeit nur ein Arzt objektiv bewerten.

Das Ölziehen der russischen Volksmedizin

Ölziehen

auch Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen genannt, ist eine altertümliche Methode der Reinigung des Organismus, die der tibetischen Medizin und der Yoga-Praxis entstammt. Es ist eine wirksame Methode, die aber nicht zur ursprünglichen russischen Volksmedizin und deren langen Traditionen gehört. Beispielsweise ist Sonnenblumenöl in Russland erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt, denn die Sonnenblume stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in Russland erst zu diesem Zeitpunkt als Ölpflanze entdeckt.
Den Eingang in die russische Volksmedizin fand das Ölziehen während der Wehen trendartiger Begeisterungen in den letzten dreißig bis fünfunddreißig Jahren, besonders im Zusammenhang mit der Yoga-Begeisterung vieler Russen. Sie verwenden das Ölziehen neben anderen reinigenden Prozeduren aus dem Yoga.

Das Ölziehen ist eine gute Methode, aber leider auch nicht das „Allheilmittel“ für alle Krankheiten. Sie werden verstehen, wenn es ein solches „Allheilmittel“ wäre, so würden alle anderen Heilmittel und Heilmethoden seit langem nicht mehr nötig sein.

Heutige Praxis der russischen Volksmedizin

In der heutigen Praxis der russischen Volksmedizin wird das Pflanzenöl bereits etwas anders vorbereitet und verwendet, als wie es allgemein im westlichen Europa bekannt ist. So wird beispielsweise Propolis zugegeben. Durch die Propolis wird die Effektivität des Ölziehens mehrfach erhöht. Dieses Öl wird sehr einfach zubereitet:

Vermischen Sie 100 ml Sonnenblumen- oder Olivenöl mit 25 g gehackter Propolis, erwärmen die Mischung auf kleiner Hitze im Wasserbad (das Öl darf nicht sieden) bis zur völligen Auflösung der Propolis und lassen dann das Öl abkühlen. Danach gießen Sie das Öl in ein fest schließendes Glas und lassen es an einem dunklen Ort für 10 Tage stehen.

Vor der Anwendung schütteln sie das Glas gut durch und verwenden dann das Öl entsprechend der Methodik für das Ölziehen. Wichtig ist, nach der Anwendung den Mund auszuspülen und die Zähne sowie die Zunge gründlich vom Belag zu reinigen. Für die Reinigung der Zunge eignet sich ein Löffel oder eine spezielle Zahnbürste.

Bei indischen Heilpraktikern ein traditionelles Mittel zur Reinigung

Indische Heilpraktiker verwenden das Ölziehen (Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen)  mit Olivenöl traditionell als ein Mittel zur Reinigung des Körpers. Es ist bei ihnen eine der einfachsten und beliebtesten Reinigungstechniken.

Dafür wird morgens auf nüchternen Magen 1 EL Olivenöl für etwa 15 Minuten im Mund „gekaut“, solange seine Farbe nicht milchig ist. Das Öl darf in keinem Fall geschluckt werden, weil es die giftigen Substanzen im Körper ansammeln soll. Nach dem „Kauen“ wird das Öl ausgespuckt, der Mund gründlich gespült und die Zähne geputzt. Nach Ansicht indischer Heilpraktiker soll das Verfahren 1-mal täglich über 1 Monat durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann man das Ölziehen nochmals nüchtern vor dem Abendessen durchführen, jedoch keinesfalls mehr als 2-mal täglich.
Besonders effektiv soll das  Ölziehen (Ölkur, Ölsaugen oder Ölkauen) bei akuter und chronischer Mandelentzündung, Bronchitis, Allergien, Kopfschmerz und Verdauungsproblemen helfen. Die Verbesserung soll nach der ersten Behandlungswoche eintreten, jedoch wird dafür ein qualitativ sehr hochwertiges Olivenöl vorausgesetzt.